Inge Meyer-Dietrich

Schriftstellerei, Dichtung, Rezitation

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Verwaltung
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Inge Meyer-Dietrich

Beitrag von Verwaltung »

Lexikon westfälischer Autorinnen und Autoren hat geschrieben:Inge Meyer-Dietrich
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http://www.ingemeyerdietrich.de

Geboren am 27. Dezember 1944 in Dahle/Altena. Aufgewachsen in Bochum. Abitur auf dem 2. Bildungsweg. Studium der Soziologie, Germanistik und empirischen Kulturwissenschaften in München und Tübingen. Sie lebt heute in Gelsenkirchen-Buer.

Auszeichnungen: 1. Preis Wettbewerb Kinderliteratur NRW (1984) – Gustav-Heinemann-Friedenspreis (1989) – Hans-im-Glück-Preis (1989) – Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur – Auswahlliste zum Dt. Jugendliteraturpreis – Züricher Kinder- und Jugenbuchpreis „La vache qui lit“ (1989) – Förderpreis zum Literaturpreis Ruhrgebiet (1991) – Literaturpreis Ruhrgebiet (1996) – Ehrenliste Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur (2000).

Selbständige Veröffentlichungen: Mein blauer Ballon. Geschichten. Kevelaer: Anrich 1986, 1992; Weinheim: Beltz & Gelberg 1997 – Plascha oder von kleinen Leuten und großen Träumen. Kevelaer: Anrich 1988, 1990, 1995; Ravensburg: Maier 1992, [1994]; Ravensburg: Ravensburger [1996]; Verein zur Förderung der Blindenbildung e.V. Hannover-Kirchrode: VzFB o.J. – Rote Kirschen. Ein Kinderroman. Kevelaer: Anrich 1990 – Das Nashorn geht ganz leise ... Nashorniaden, für alle, die eine Nas, ein Horn oder beides haben. Gedichte. Ebd. 1992 [Illustr.] – ... und spuckt hinterher. Erzählung. Rheinbreitbach: Dürr & Kessler 1993; Neubearb. u.d.T.: Und das nennt ihr Mut. Ravensburg: Ravensburger 1997; Neuausgabe 2003 – Morgens, wenn der Wecker kräht. Würzburg: Benziger Edition 1995 – Ich will ihn, ich will ihn nicht. Ravensburg: Ravensburger [1995], 1995, [1996], 1998 – Flieg zu den Sternen. Mit Bildern von M. Rathert. Ebd. 1996, 2000 – Wenn Fuega Feuer spuckt. Geschichten für Erstleser. Ebd. 1996 – Der Sommer steht Kopf. Ebd. 1997, 2000 – Christina, Freunde gibt es überall. Ebd. 1997 – Tina und der Glückskäfer. Ravensburg: Ravensburger 1998 – Ein Kuß von Karfunkel. Hamburg: Erika Klopp 1999 [Rez.: LitForm 56, 1-3, 2000] – Immer das Blaue vom Himmel. Würzburg: Arena 1999 [Rez.: LitForm 56, 1-3, 2000] – Warum, Leon? Roman. Ravensberger Buchverlag 2000.

Unselbständige Veröffentlichungen in: (Ausw.) H.-J. Gelberg (Hg.): Was für ein Glück. 9. Jb. der Kinderliteratur. Weinheim 1993: Ruckediguh; Wut – R. Engelmann (Hg.): Morgen kann es zu spät seid. Würzburg 1993: Rebecca – F. Hetmann (Hg.): Geschenkte Zeit, moderne Märchen. Hamburg 1993: Die verlorenen Inseln – R. Engelmann (Hg.): Tatort Klassenzimmer. Würzburg 1994: Zwerge heißen nicht Max – R. Engelmann (Hg.): Heute die Zukunft beginnen. Würzburg 1995: Greenteam 6c – J. Pestum (Hg.): Halb so schlimm. München 1995: Olivers Oma – R. Engelmann (Hg.): Früher war auch einmal heute. Autoren erzählen aus ihrer Kindheit. Würzburg 1995: Rock around the clock – R. Engelmann (Hg.): Sehn-Sucht. Würzburg 1995: Sonntage – L. Dirks (Hg.): „... daß einfach sich diktierte Zeilen legen.“ Autoren schreiben über ihr Genre. Köln-Düsseldorfer Poetiklesungen. Bd. 1. Dülmen 1995: Leben, Liebe, Krieg und Tod – H.-M. Große-Oetringhaus (Hg.): Der kleine Prinz lebt. Bad Honnef: Horlemann 2000: Er hat uns Sterne geschenkt, die lachen können – M.-Th. Sching (Hg.): Mädchen sind stärker. München: Bertelsmann 2000: Vollmilch-Nuß [mit M. Feth].

Theater: Froschkönig. Bühnenbearb. (Wuppertaler Theater für Kinder).

Rundfunk: (Auswahl) Alltagstiefgänge. Fünfteilige Kurzhörspielreihe – Der Bagger im Augen des Taifuns oder Blackbox und Baby Blue. Hörspiel [mit H. Somplatzki] (WDR 1990).

Unselbständige Veröffentlichungen über Inge Meyer-Dietrich: H. Knorr: Literaturpreis für Inge Meyer-Dietrich, in: Büroklammer, Unna, 40, 1-3 1996, S. 4f. [Fotogr.] – P. Klussmann: Laudatio [auf Inge Meyer-Dietrich], in: ebd., S. 6 – W. Gödden, I. Nölle-Hornkamp: Kindern viel zumuten. Inge Meyer-Dietrich, in: Die Lust, „Nein“ zu sagen. Münster 1997, S. 183-185 [Fotogr.] – M. Busse-Schulz: Den Kindern zeigen, daß es immer einen Weg aus der Verzweiflung gibt. Die Autorin Inge Meyer-Dietrich, in: Kommunalverbd. Ruhrgebiet (Hg.): Standorte. Jb. Ruhrgebiet 1999-2000. Essen: Klartext 1999, S. 627ff – A. Conrad: Inge Meyer-Dietrich. Die meisten Fragezeichen gibt es in der Jugend, in: Gelsenkirchener Profile. Hg. von W. Conrad. Aachen 2002, S. 151-157.

Sammlung: StLB Dortmund, Personenslg.: Zeitungsausschnittslg.

Nachschlagewerke: Lit. Porträts 1991 – Literatur-Atlas NRW 1992 – Autoren Reader 2, 1993 – Literaturpreis Ruhrgebiet – Kürschner: Dt. Lit.-Kalender 1998 – Dt. Bibliothek.
Aus Lexikon der westfälischen Autorinnen und Autoren

Gast
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Re: Inge Meyer-Dietrich

Beitrag von Gast »

Edit Verwaltung:

@gast

eine mail an uns reicht, wir fügen ein oder ändern. :wink:

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zuzu
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Beitrag von zuzu »

Am Sonntag hat Inge Meyer-Dietrich aus ihrem neuesten Jugendbuch gelesen: "Geheimsache Daddy". Selbst die anwesenden Erwachsenen waren völlig gefangen, sowohl von ihrer Geschichte als auch von ihrer Art vorzulesen, von ihrem Stil und nicht zuletzt von ihrer äußerst sympathischen Ausstrahlung. Wir waren alle ganz gespannt, wie die Geschichte wohl ausgeht. Sie hat es nicht verraten, wir wollten es ja auch nicht und werden bestimmt das Buch lesen.
Ich kann es nur wärmstens empfehlen.
Ich habe auch eine wunderbare Kurzgeschichte von ihr gelesen, die bei einem Übersetzungswettbewerb von Schülern aus Grenoble ins Französische übersetzt wurde. Ich glaube, es war ihre erste Übersetzung ins Französische.

Wenn ihr mal die Gelegenheit habt, Inge Meyer-Dietrich kennen zu lernen oder sie zu hören, geht hin.
Zuzu

Troy
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Beitrag von Troy »

"Leben und Träume der Mimi H."
von Inge Meyer-Dietrich

Worum geht es?
Um das (Über-)Leben der "ganz normalen" Menschen im Ruhrgebiet, die Ende des 19. Jh. geboren sind. Wie z.B. Mimi: Sie kam 1887 zur Welt, hat einen Bruder Willi. Mutters zweite Ehe - als Witwe mit zwei Kindern eine zweite Chance?! - brachte Halbgeschwister hervor. An Mimis Lebensweg entlang wird deutlich die Zeit bis 1933 beschrieben: ihre Jugend und wie sie ihr Geld verdiente, der Beginn und Verlauf ihrer Ehe mit dem Schmied Heinrich, das Familienleben in Zeiten von Krieg und Hoffnung auf Sicherheit und Frieden, Überlebensstrategien und -kämpfe in wirtschaftlicher Not, das Festhalten an Träumen und Wünschen und die Wertevermittlung an die Kinder... alles immer mit Bezug zur jeweiligen politischen Situation im Ruhrgebiet auf dem Weg vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum Beginn der Nazizeit.
Mimi kann nähen. Und Mimi muss für die Ehe mit Heinrich katholisch werden. Sie muss an allen Ecken und Enden arbeiten und trösten und helfen - und sie schickt oft genug Stoßgebete in den Himmel: "Maria hilf!"
Sie hofft. Und das Buch endet sehr bewegend.

Erst habe ich das Buch gekauft, weil es mir im Buchladen meines Vertrauens empfohlen wurde. Wieder eins von diesen Büchern, die ja irgendwie in den Pott gehören, dachte ich. Kann ja nix schaden.
Lesen sofort, oder später? Naja, mal gucken.
Dann habe ich es in kleine Lese-Stückchen aufgeteilt, weil ich es eigentlich "so nebenbei" zu lesen gedachte.
Die einfache Sprache ("Meine Güte, was für kurze Sätze" dachte ich zunächst) machte es mir leicht.
Aber einfach heißt hier: "eindeutig und klar".
Morgens beim Kaffee ein bisschen und zwischen Kochtopf und Schreibtisch am Abend, das ging gut.

Es gibt nach Jahren geordnete Kapitel und Szenenwechsel innerhalb der Kapitel.
Du weißt immer, wo du gerade bist.
Wenn du vergessen hast, wer Pina ist: Schau vorne nach, die Figuren sind aufgelistet.
Das hilft, denn es sind viele Leute in Mimis Leben unterwegs.

Und dann kam plötzlich der Moment, wo ich alles stehen und liegen ließ und nur noch wissen wollte, wie es Mimi jetzt geht, was Willi macht, ob die Männer wiederkommen, ob der Modesalon endlich Wirklichkeit wird, wie die Heimkehrer und ihre Familien die Kriegsfolgen aushalten, ob der Ruhrkampf in Mimis Leben Opfer fordert, ob Mimis Mann wieder spricht und ihre drei Kinder ihr Leben meistern, und was später mit Jakob Hirsch wird.

Wenn man die Fülle an Bildern in den GG im Kopf zu Hilfe nimmt, vielleicht auch die Erzählungen von Eltern und Großeltern, dann trägt Mimi dazu bei, das "Innenleben", also die Gefühlswelt, die Sorgen, die Ängste, aber auch die kleinen und großen Freuden in den eigenen Familiengeschichten besser zu verstehen.
Denn Mimis Welt beruht auf Erlebnissen von realen Vorbildern.
Durch diesen Roman haben ihre Stimmen einen eigenen Klang.

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