Quiz : Gelsenkirchener Kauderwelsch
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- devo
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Lorbass43 hat geschrieben:Ab heute beginnt in meiner Region der Straßenkarneval. Die lange närrische Session biegt jetzt „janz flott“ auf die Zielgerade ein. Es wird jedanz, jeschunkelt, jefiert än jemullt:
in Mundart op Oecher Platt oder mit den niederländischen Nachbarn op Kirchrötscher (Kerkrade) Platt. Denn: Jetzt jeht et wieder ajuja – kannze nich übersetzen.
Es lebe die Mundart.
Das ist auch gut so! Denn genauso wie der Rheinische Karneval eine Tradition ist, so ist auch die Pflege unserer Mundart ein kulturell zu erhaltendes Gut im Pott und nicht nur das Steigerlied.
Gerade in heutigen Zeiten! Warum? Weil, um im Bild zu bleiben, die Mundart ihr Zuhause verlässt unser geliebtes Ruhrdeutsch, dat is richtiget Deutsch verkehrt gesprochen, soll nicht mehr zeitgemäß sein.
Ein Trauerspiel. Immer seltener hört man die schönen und besonderen Eigenheiten des Ruhrdeutsch. Selbst in den Gelsenkirchner Geschichten, rückt die Sprache mit der wir großgeworden sind immer mehr in den Hintergrund
und gilt teils sogar (wieder) als albern. ]Oh wea!By the way, geschriebenes Ruhrdeutsch sah nur beim Cerwinski und seinem Kumpel Anton nicht albern aus. Es ist eben ein schmaler Grat
gleichzeitig ertönt der Aufschrei, warum niemand mehr Ruhrpöttische spricht. Es grüßt die Katze, die sich in den Schwanz beißt. Seien wir ehrlich: Die wenigsten können wohl noch das reine Platt in ihrer Stadt oder Ort sprechen.
Sprache verändert sich. Ein ganz normaler Prozess. Aber dieser Prozess darf doch nicht einfach so hingenommen werden und dazu führen, dass das Kohlenpottplatt vieleicht sogar im vorauseilenden Gehorsam verschwindet
oder dass sich gar jemand schämen muss, Platt zu parliere.
Gerade Dialoge auf Platt, oder auch Wort- und Satzmischungen in verschiedenen Mundarten und auf Hochdeutsch, sorgen doch meist für Erheiterung. lächeln und – das ist das Tolle an der Mundart – es auch verstehen.
Es gibt ein ganz einfaches Mittel, unsere Mundart
zu erhalten: Sprechen. Un wennet verkehrt is? Ejal, dann gibt es Menschen, die gemeinsam im Dialog erklären, wie es richtig heißt. Man muss sich nur trauen.
So wie in diesem Beitrag: Wobei alle Mundartwörter und Begriffe ohne „Jewähr“ sind. Schon bleibt die Sprache, und wenn es auch ist, am Leben – e Leäve lang...
Gesprochen wird der Ruhrpottslang überall noch dort, wo es 'Originale' gibt: auf dem Markt, an der Bude,auffem Platz, im Aldi – von Sesselpuppser zwischen Akten und Glasfassaden nur ganz selten.
Der Ruhrpottmensch kann, wenn er will, ein fast lupenreines Hochdeutsch sprechen. Aber spätestens wenn er vor dem Spoart inne Kiarche (vor dem Sport in die Kirche) geht, kann er seine Herkunft nicht verleugnen.
Schöne Tage
Machen kannze da eh nix dran. Die Sprache verändert sich automatisch; war früher auch schon so, je mehr Einflüsse von aussen, je mehr Veränderung.
Meine Verwandten selig haben früher auf den ( sehr gro0en) Familienfeiern alle möglichen
Mundarten gesprochen, die dann irgendwann mal zu einer Ruhri-Einheitssprache geworden sind. Heute ist´s auch nicht anders.
Man musset Leeem eem neem wiet Leeem eeem is
Wenn ein Arzt dem Sarg seines Patienten hinterher geht, ist es wohl die einzige Gelegenheit, bei der die Ursache der Wirkung folgt ( frei nach Voltaire )
- Lorbass43
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@ juevo
En Kurzen dabei? Denn ein Pilsken und ein „Proseccöchen“ in Maßen gehört doch einfach dazu. Organisierte Karnevalisten werden nicht müde zu betonen,
wie wichtig das Brauchtum ist. Und wie wichtig es ist, es zu fördern.
Aber: Saufeskapaden kommen auch vor. Daran gibt es nichts zu rütteln. Obbet ein gefällt oder nich. Genau deshalb muss es doch das Ziel eines jeden wirklichen Brauchtumbewahrers sein, immer wieder zu betonen, dass Karneval nicht gleich Vollrausch ist.
Denn, sich ein Kostüm überzustreifen und im Schatten der Anonymität sich volllaufen zu lassen, seine Mitstreiter und innen zu begrabschen, zu beleidigen und für Chaos zu sorgen, kann nicht das Ziel eines schönen Karnevals sein.
Die Art Karneval zu feiern, ändert sich schon: Redebeiträge werden immer weniger und der Karneval, der der Gesellschaft den närrischen Spiegel vorhält, verlagert sich immer mehr Richtung Party. Soga die "Lackschuhkarnevalisten"dat sind die die die Fernsehsitzungen in den vorderen Reihen bestücken, lieben die Ballermannatmosphäre - Hände hoch und gröhlen. Am Ende des Tages darf natürlich ein Getränk in Ehren nicht verwehrt werden. Das ist eben nicht zu verwechseln mit dem Trinken, um Spaß zu haben. Saufgelage haben mit Karneval nichts zu tun. Und das muss man am Tulpensonntag, Rosenmontag und Veilchendienstag nicht durch die Blume formulieren. Trotzdem werden die Schnapsleichen leider nicht aussterben und auch nicht diejenigen, die „Jedem Jeck sing Pappnas“ gründlich missverstehen.
aigentlich Schade
einen schönen Fastelovvend miteinander
Der Karneval ist mitten im Gang. Heute, morgen und in den nächsten Tagen gipfelt das närrische Brauchtum in den Umzügen.Hellau, Alaaf und Kamelle - das gehörte schon immer zusammen.Lorbass, datt isso mitten Karneval. Bei uns isset genauso. Gezz kannze die Jecken widda lustich sehn, die datt gannze jah mitti runtergeklappten Mundwinkel rummlaufen un kein Funken Humor haben. Abba datt is ebent so. Schapass machtet abba trotzdem.
En Kurzen dabei? Denn ein Pilsken und ein „Proseccöchen“ in Maßen gehört doch einfach dazu. Organisierte Karnevalisten werden nicht müde zu betonen,
wie wichtig das Brauchtum ist. Und wie wichtig es ist, es zu fördern.
Aber: Saufeskapaden kommen auch vor. Daran gibt es nichts zu rütteln. Obbet ein gefällt oder nich. Genau deshalb muss es doch das Ziel eines jeden wirklichen Brauchtumbewahrers sein, immer wieder zu betonen, dass Karneval nicht gleich Vollrausch ist.
Denn, sich ein Kostüm überzustreifen und im Schatten der Anonymität sich volllaufen zu lassen, seine Mitstreiter und innen zu begrabschen, zu beleidigen und für Chaos zu sorgen, kann nicht das Ziel eines schönen Karnevals sein.
Die Art Karneval zu feiern, ändert sich schon: Redebeiträge werden immer weniger und der Karneval, der der Gesellschaft den närrischen Spiegel vorhält, verlagert sich immer mehr Richtung Party. Soga die "Lackschuhkarnevalisten"dat sind die die die Fernsehsitzungen in den vorderen Reihen bestücken, lieben die Ballermannatmosphäre - Hände hoch und gröhlen. Am Ende des Tages darf natürlich ein Getränk in Ehren nicht verwehrt werden. Das ist eben nicht zu verwechseln mit dem Trinken, um Spaß zu haben. Saufgelage haben mit Karneval nichts zu tun. Und das muss man am Tulpensonntag, Rosenmontag und Veilchendienstag nicht durch die Blume formulieren. Trotzdem werden die Schnapsleichen leider nicht aussterben und auch nicht diejenigen, die „Jedem Jeck sing Pappnas“ gründlich missverstehen.
aigentlich Schade
einen schönen Fastelovvend miteinander
Startschuss für "de Zoch" erst 2 Stunden später wegen der Wetterlage in Recklinghausen
"Recklinghäuser Zeitung":
Später Startschuss führt zu mehr Alkohol-Opfern
Tja, so iss dat. Freud und Leid.....
"Recklinghäuser Zeitung":
Später Startschuss führt zu mehr Alkohol-Opfern
Tja, so iss dat. Freud und Leid.....
Glück auf!
Das Gegenteil von Wissen ist nicht Unwissen, sondern die Illusion, wissend zu sein. (Stephen Hawking)
Das Gegenteil von Wissen ist nicht Unwissen, sondern die Illusion, wissend zu sein. (Stephen Hawking)
Da gibt et noch einen Satz, der in unserer Familie immer wieder gerne wiederholt wird.
Mein Vatta war Prokurist auf Graf Bismarck und ein Malocher meldet sich folgendermaßen ab, da sein Kind eine Ohrenkrankheit hat:
"Hömma, wenn einer nach mich frächt - ich bin mit den Ömmes bein Arzt, der hat wat mit die Löffels!"
Mein Vatta war Prokurist auf Graf Bismarck und ein Malocher meldet sich folgendermaßen ab, da sein Kind eine Ohrenkrankheit hat:
"Hömma, wenn einer nach mich frächt - ich bin mit den Ömmes bein Arzt, der hat wat mit die Löffels!"
Glück auf!
Das Gegenteil von Wissen ist nicht Unwissen, sondern die Illusion, wissend zu sein. (Stephen Hawking)
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- Beiträge: 92
- Registriert: 07.02.2009, 21:23
Man beschränkt sich nur noch auf das Wesentliche:
Chantal, streichel mal das Schaf:
"Schantall, mach dat Mäh ma ei!"
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Das Wesentliche:
- "Ey, wo gehsse?"
- "Pommes!!"
Chantal, streichel mal das Schaf:
"Schantall, mach dat Mäh ma ei!"
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Das Wesentliche:
- "Ey, wo gehsse?"
- "Pommes!!"
Zuletzt geändert von Ströppken am 10.03.2019, 23:01, insgesamt 2-mal geändert.
Glück auf!
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