Mit Gondeln zu den Reviergipfeln - die Himmelstreppe

Öffentliche Grünanlagen, Parks und Gärten der Stadt zum genießen und spielen

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

Heinz H. hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:...
Pito teilte der Verwaltung folgendes mit:
Während eines Rundgangs über das Gelände verriet Herman Prigann zu seinen Lebzeiten, dass die Betonblöcke der Himmelsleiter von einem Industriegelände in Dortmund stammen.
Datt glaub ich nich, dann müssten die schwattgelb sein! :joint:

[center]Bildhttps://pixabay.com/de/vectors/honigbie ... ekt-24633/
[/center]
......................................................... :lachtot:

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

Pedda Gogik hat geschrieben:
Heinz H. hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:...
Pito teilte der Verwaltung folgendes mit:
Während eines Rundgangs über das Gelände verriet Herman Prigann zu seinen Lebzeiten, dass die Betonblöcke der Himmelsleiter von einem Industriegelände in Dortmund stammen.
Datt glaub ich nich, dann müssten die schwattgelb sein! :joint:

[center]Bildhttps://pixabay.com/de/vectors/honigbie ... ekt-24633/
[/center]
......................................................... :lachtot:
Die 5 bis 18 t schweren 30 Betonfundamente auf dem Spiralberg stammen von der Zeche Fürst Hardenberg in Dortmund. Das Kunstwerk wurde am 05. September 1999 eingeweiht.
Karlheinz Rabas
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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

Karlheinz Rabas hat geschrieben:
Die 5 bis 18 t schweren 30 Betonfundamente auf dem Spiralberg stammen von der Zeche Fürst Hardenberg in Dortmund. Das Kunstwerk wurde am 05. September 1999 eingeweiht.
Karlheinz Rabas
Hömma Karlheinz, dat is gez aber ein makaberen Aprilscherz... :shock:
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

BildKein Aprilscherz! 8)
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

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Emscherbruch
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Pragmatismus

Beitrag von Emscherbruch »

Ein Künstler hat von einem Gremium (welches Steuergelder, die von Arbeitern, Angestellten, Selbständigen und vielen anderen fleißigen Leuten erwirtschaftet wurden, regelmäßig für dies-und-das abzwackt) die Gelegenheit bekommen, eine Landmarke zu gestalten, welche auf Dauer mit seinem Namen verbunden bleibt und ihm zu Lebzeiten viele Ohhs, Ahhs oder Ihhs sowie ein angemessenes Honorar eingebracht hat. Damit seine Kunst nicht mit seinem Tod auch sofort den Gang aller Dinge antritt, wie das mit dem meisten Werken bei 99,9% aller anderen Menschen der Fall ist, schrieb der Künstler seinen Nachkommen auf, was er sich so für seine Landmarke gewünscht hat – für alle zukünftigen Zeiten.

Dann ist er gestorben.

Dann kamen jahrelang Grafittis auf die Landmarke.

Nichts passierte.

Dann kam eine Guerilla-Truppe und nahm eine Generalübertünchung der Grafittis vor.

Jetzt gibt es eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Landfriedensbruch.

Macht man so, wenn irgendwer was tat, was er nicht hätte tun dürfen, weil er die Leute, die meinen, sie hätten vorher gefragt werden müssen, nicht vorher gefragt hatte und einfach gemacht hat, und dazu auch nicht klar ist, wer das eigentlich getan hat, der das nicht hätte machen dürfen.

Als erstes wird nun nachgeguckt, ob der Künstler auch Prophet war und dieses Szenario vorhergesehen hatte. Dann, ob er was dagegen gehabt hätte, wenn er noch leben würde. Und siehe da, die Kinder und/oder Enkel (also am Werk gänzlich Unbeteiligte) finden, das hätte der Oppa nicht gewollt. Das muss wieder runter!

Lasst mich raten. Für die Kosten soll die Allgemeinheit aufkommen, falls der/die Lackierer von neulich nicht gefunden werden, richtig?

Ich hätte da einen alternativen Vorschlag zur Abkürzung der Empörung und Beruhigung der Nerven in der Familie. Wenn die Erbengemeinschaft sagt, die Farbe ist dem Ahnen im Grab nicht zuzumuten, dann könnte man sie ja bitten zum Putzen anzurücken. Nicht, dass sie das tun müssten, aber bevor der Künster sich im Grab umzudrehen droht …

Nur so'n sehr pragmatischer Gedankenanstoß.

P.S. Die Kunstbanausen, die sich letzte Woche das Dingen angesehen haben, während ich die nicht neu tapezierten Bereiche im Innern der Landmarke ansah, drückten mehrheitlich ihr Wohlwollen aus. Originalton: "Sach mal, sah dat schon immer so aus? War früher irgendwie anders. - Nicht schlecht!“
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

Bahnschalker
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Beitrag von Bahnschalker »

Vielleicht sollte man Christo nach Gelsenkirchen holen, damit er das Kunstwerk ordentlich verpackt. Schade, dass Jupp Derwall - Häuptling Silberlocke - tot ist. Er hätte es dann wieder auspacken können. :D

Mir gefällt die “Silberne Himmelstreppe“ sehr viel besser als vorher. Aber von Kunst habe ich keine Ahnung.
Nicht der Bessere soll gewinnen, sondern Schalke!

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Marion67
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Beitrag von Marion67 »

...warum sollten graue Betonblöcke weniger Wert haben, als eine graue Sichtachse?

Und da heißt es immer: Es ist keine Kunst, etwas zu verschandeln...

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Emscherbruch
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Hauptsache nicht silber

Beitrag von Emscherbruch »

In der WAZ von gestern stand, der RVR will versuchen die Farbe wieder zu entfernen. Es soll dabei so wenig wie möglich von der ursprünglichen Oberfläche "beschädigt" werden.
Was die ursprüngliche Oberfläche bei so einer Skulptur aus Abbruchresten sein soll, bleibt ein Geheimnis. Man wird sich auf nicht silber einigen. - Realsatire.

Ein Leser, der den Künstler persönlich kannte, schrieb dazu einen Kommentar: "Ich glaube er [Herr Prigann] hätte es toleriert, wenn die Bevölkerung seine Kunst angenommen und bearbeitet hätte. Zerstörung wie an der Grotte am Parkeingang machte ihn betroffen, aber nicht Weiterentwicklung seiner Monumente."
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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rapor
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Beitrag von rapor »

Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Josel
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Beitrag von Josel »

@ Emscherbruch: Irgendwie wirft das ja die Frage auf, wie dick und silberfarben eine Graffiti-Linie hätte sein müssen, damit man sie ebenfalls sofort entfernt hätte. :-)

Ich meine, die Graffiti hat man ja bislang auch nicht beseitigt, obwohl sie die gestapelten Dortmunder Abbruchreste unzweifelhaft verändert haben. Oder anders ausgedrückt: Wo liegt die Grenze zwischen hinzunehmender und zu beseitigender Veränderung? Und vor allem: Warum liegt die Grenze ausgerechnet da?

Kunsttheorethisch ist das bestimmt eine superspannende Frage. Hätte jetzt gern Rabes Meinung dazu gehört...

Oder ist das Ganze einfach nur ein urheberrechtliche Frage? Also Graffiti als Vandalismus und silberfarben Anmalen als Urheberrechtsverletzung?

J.
Vertrödeln Sie keine Zeit mit dem Lesen von Signaturen!

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Emscherbruch
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Kojunkturprogramm

Beitrag von Emscherbruch »

Für mich gehört das Ding dem RVR, oder ist die letzte Rate noch nicht bezahlt? Bin der Meinung, dass Künstler-Nachkommen in diesem konkreten Fall gar nichts mitzureden haben.

Das ist aber wahrscheinlich nur eine zu konkrete Vorstellung davon, worüber man sich nicht den Kopf zerbrechen sollte, falls man richtig Langeweile hat, was selten genug vorkommt.

Möglicherweise gibt es ja ganz viele Menschen, die Vorträge halten, neue Studiengänge einrichten und Dissertationen über dieses Unproblem verfassen könnten. Irgendwelche öffentlichen Fördertöpfe könnten da sicherlich angezapft werden. Der Nutzen wäre bescheiden. Der Erkenntnisgewinn gering. Man kann ja nichts endgültig klären. Der Künstler ist nicht mehr befragbar. Menschen ändern schon mal ihre Meinung im Laufe ihres Lebens. Ob sie das im Tod auch machen, bleibt für die Lebenden ein Geheimnis.

Zumindest ein paar Mitbürger könnten von diesem Kunstfrevel am Kacken gehalten werden. Wenn sich nämlich beispielsweise nicht zwei Stölting-Gebäudereiniger zum Mindestlohn sondern hochspezialisierte Restauratoren eine gewisse Zeit mit der Reinigung der Klötze beschäftigen könnten. Natürlich erst nachdem Gerüstbauer eine flexible, computergesteuerte Hebebühne aufgebaut, das ganze Areal von Sicherheitsexperten großräumig abgesperrt und mit einer Videoüberwachung gesichert hätten. Die zugehörige App kann jeder Bürger für 2,99 € herunterladen und dabei zuschauen, wie jeden Tag Millimeter für Millimeter die Arbeit voranschreitet. Das wäre doch machbar, oder?

Im Herbst 2022 dann die Neueröffnung mit dem Bergmannorchester von Consol (Steigerlied. Was sonst?). Die WDR Lokalzeit Ruhr nimmt ein halbes Dutzend Reden der üblichen Kommunalpolitiker auf und sendet live. Mit vielen Worten könnte darauf hingeweisen werden, dass die Gesellschaft zusammenhalten muss in diesen schweren Zeiten, in denen so ein Angriff auf die Kunst geschehe, der uns alle tief erschüttert hätte. Niemand solle sich täuschen. Dieser Anschlag galt nicht allein der Kunst, sondern jedem von uns. Man wisse zwar immer noch nicht genau, wer diese feige Tat vollbracht habe, aber es läge nahe, dass es sich um Täter aus dem Umfeld neu entstandener radikaler Kräfte handelt, die damit ihre Stärke demonstrieren und uns alle einschüchtern wollten. Aber nicht mit uns! Wir zeigen Haltung. Wir sind mehr! Der Intendant des MiR lässt von oben ein Banner an der Himmelstreppe herunter, darauf steht: "Unsere Kunst ist und bleibt frei, stark und betonfarbend!" Im Zelt, das am Fuße des Abraumhügels aufgebaut wurde, weil das Wetter mal wieder kalte Nässe geliefert hat, gibt es Bratwurst zum Stückpreis von 2 € + 8 € für ein Reinigungszertifikat, das man sich zu Hause rahmen und an die Wand hängen kann. Darauf steht in den 25 am häufigsten in Gelsenkirchen gesprochenen Sprachen: "Mehr Sauberkeit im öffentlichen Raum! Silber ist aus!"

Derweil meldet sich am Wurststand ein Ur-Enkel des Architekten, der einst die Baupläne zu den Gebäuden erschaffen hatte, aus deren Abbruchresten sich der Künstler bedient hat. Dieser Mensch sieht seit gerade eben das Kunstwerk seines Uropas mit Füßen getreten, verspottet und verhöhnt und fordert den sofortigen Abriss dieser Raub-Skulptur und die komplette Rekonstruktion des ursprünglichen Gebäudes in Dortmund. Das habe sein Urahn ganz sicher nicht gewollt, dass sein brutal zerstörtes Lebenswerk hier in der verbotenen Stadt dermaßen entstellt wird. Überall ratlose Gesichter. Man werde die Sache erneut prüfen, wird dem aufgebrachten Mann mitgeteilt.

Die Anwesenden Vertreter aller Instititutionen, die an der Restaurierung beteiligt waren (oder auch nicht) verabreden spontan eine dringliche, sofortige Krisenbesprechung im Laola-Club der Veltins-Arena. Sie fahren behelmt mit ihren Segways den Hügel im Gänsemarsch langsam herunter. Einige verlieren dabei die Orientierung und versammeln sich versehentlich in der Umkleidekabine der Heimmanschaft im benachbarten Lohrheidestadion. Sie meinen später gegenüber der Presse, so eine Verwechslung sei ja keine Kunst, man müsse Verständnis haben (das Bier, die Bratwurst) und Stadion sei ja Stadion. Da könne man sich schon vertun.

Die Kapelle packt ihr Blech zusammen und zieht ab. Am Parkplatz wird der Musikalische Leiter von einem Abgesandten der GEMA zur Kasse gebeten. Ein Ur-Ur-Enkel des Komponisten des Steigerlieds hat sich das Musikstück exklusiv schützen lassen, nachdem es bereits seit Jahrzehnten gemeinfrei war. Wie er das gemacht hat, bleibt unklar. Seine Argumente sind dennoch überzeugend. Er nimmt die ihm spontan angebotene Uhr entgegen, bedankt sich höflich und steckt das Messer wieder ein.

Das Zelt bleibt stehen. Der Mietvertrag wurde versehentlich für 3 Monate statt 3 Stunden abgeschlossen.

Wenige Tage später rücken die Ultras nachts mit einem Kleinlaster voller Sprühdosen an und tauchen die Klötze in Blau-Weiß.

Nichts geschieht.

Ja, doch, es spricht einiges für so ein kleines lokales Konjunkturprogramm.
Sollte man den Genossen vom RVR dringend ans Herz legen.
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

:guterbeitrag: :lachtot:
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

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remutus
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Beitrag von remutus »

Ich empfinde schlichter:
Das hier erzählt mir was:
uwe1904 hat geschrieben:[center]Bild[/center]
Silberner Kitsch nicht.

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rapor
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Beitrag von rapor »

Das Silberne wäre ja nur eine neue Grundierung. Da bin ich mir sicher.
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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

remutus hat geschrieben:Ich empfinde schlichter:
Das hier erzählt mir was:
uwe1904 hat geschrieben:[center]Bild[/center]
Silberner Kitsch nicht.
So ist es.
Ich glaub, deswegen ist dieser Fred einst unter "Grünanlagen und Kinderspielplätze" einsortiert worden. Die Ultras waren schon da, wie man sieht. Es geht überhaupt nicht um Kunst. Hier wollte jemand ein Stück Ückendorf klauen und Bochum zuschlagen.
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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