Mich langweilt das Thema auch.... trotzdem muss ich ja nun leider darauf eingehen.
Zur Zeit überlege ich ernsthaft, ob da dem OB nicht durch Parteifreunde oder dem politischen konkurrenten ein Streich gespielt werden soll.
Möglicherweise ist das Niveau aber tatsächlich noch schlimmer als vor Jahrzehnten, weil man es heute besser weiß und trotzdem macht..
Nun will ich mich nicht in die Reihe von Kreisler stellen, auch nicht in die von allen Filmemachern, die an der Verwaltung und Politik dieser Stadt in den letzten Jahrzehnten scheiterten, aber nun scheint mich ungewollt meine eigene Vergangenheit zu überholen.
Guckst du hier und lachst du leise:
Abschrift Ruhr Nachrichten 20.09.1984:
Gelsenkirchen. Zur Diskussion um den „Stattfilm 84".
Unabhängig von sicherlich berechtigter Kritik an einzelnen Passagen unseres „Stattfilms" können wir verschiedene in Ihrer Berichterstattung und der öffentlichen Diskussion geäußerte Vorwürfe nicht unbeantwortet lassen.
Die Einstufung des Films als „alberne Klamotte" (törichtes, minderwertiges Bühnenstück) verkennt u. E. den Unterschied zwischen den Stilmitteln und der dahinterliegenden Aussage. Der „Stattfilm" zeigt Gel-senkirchener (Kultur-)Politik als das, was sie in vielen Bereichen tatsächlich ist, als provinzielle Posse (Das Theater um die .Pappschachtel', das Kulturpaket, die alte Post, der Film „Romeo und Julia" etc.).
Bürokratischer Leerlauf, Angst vor Experimenten, Parteienklüngel und verkürztes Kulturverständnis haben es in Gelsenkirchen noch allemal vermocht, alternative Ansätze neuer
Kulturarbeit zu ersticken, so daß täglich - und besonders an Wochenenden - eine Abstimmung mit den Füßen stattfindet, die an Kulturinteressierte (Jugendliche) in die Nachbarstädte treibt und Gelsenkirchen
den Status einer Schlafstadt verleiht. Diesen Zustand feinsinnig zu überhöhen, scheitert an der Wirklichkeit, die ständig dabei ist, jede Parodie zu überholen.
Was die „verunglimpften Politiker" betrifft, also die Textschreiber und Hauptdarsteller in der Tragikomödie „Gelsenkirchen", so ist festzuhalten, daß wir sie (Neumann/Rossa) mit Originaltext und Originalbild in Szene gesetzt haben, was wieder einmal zeigt, daß Realsatire am schönsten ist, weil sie den diskreten Charme unserer Politiker ungeschminkt zeigt. Peinlich ist also ihr Auftritt selbst, nicht dessen Dokumentation.
H. Niski, Steeler Straße 61
R. Vogt, Kurze Straße 8
Keine Ahnung aus welcher Zeitung der Ausriss ist:
und trotzdem irgendwie: gäääähn...