Zeche Bergmannsglück

Die industrielle Vergangenheit Gelsenkirchens zwischen Kohle und Stahl. Alles was stank. ;-)

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Heinz H.
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Die Siedlung Bergmannsglück

Beitrag von Heinz H. »

Die Siedlung Bergmannsglück
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Geschichte des Stadtteils


DAS BAUBÜRO 1

2. Bauphase (1905-1910)

Bereits in Jahr 1905 wurde der Zechenleitung klar, dass die Pläne für den Bau der Hauptkolonie erst einmal ruhen müssten, da die Grundstückeigentümer in ihren Augen übertriebene Grundstückspreise forderten. Man entschloss sich stattdessen den Ausbau der sog. „Kleinen Kolonie“ sowie die Neuerschließung entlang der Zechenanlage zu betreiben.

Nach dem Ankauf von 11 Morgen Land östlich der Siedlung vom Grafen von Westerholt für 3.300 DM pro Morgen, entstand hier zwischen der Mühlenstraße und der Polsumer Straße bis 1912 mit weiteren 154 Wohnungen die sog. „Löchterkolonie“. Neu angelegt wurden zu diesem Zweck die Hagenbredde-, die Delbrück-, die Dillbrinkstraße, der Egerplatz und die Bergmannsglückstraße als Verlängerung der Mühlenstraße. Diese Straßen konnten dem ursprünglichen Bebauungskonzept weder eingegliedert werden, noch gelang es, ihnen eine adäquate Struktur zu geben. Sie wirkten vielmehr als das, was sie ja auch waren, nämlich eine Addition zur bestehenden Siedlung, die entsprechend der langgestreckten Struktur von einem gradlinigen Straßenverlauf bestimmt wird, ohne jedoch ihre Zentriertheit aufweisen zu können. Der eintönige Straßenverlauf wird jedoch durch die Vielseitigkeit der Hausgestaltungen wieder aufgehoben.

Die Häuserfluchten sind zwar straßenparallel, jedoch nicht in einer Linie angeordnet, und springen abwechselnd vor und zurück, die Firstrichtungen wechseln, und alle Häuser sind mit Vor- und Hausgärten versehen.

Zusätzlich zur Neuerschließung der Löchterkolonie ging man daran die Baulücken in der kleinen Kolonie zu schließen. So entstanden z.B. an markanten Straßenkreuzungen rechtwinklige, 2-geschossige Eckgebäude für 2 Familien mit je 5 Räumen und 2 separaten
Eingangsloggien. Die Sockelzone dieser Haustypen wurde mit Bruchsteinen aufgewertet, die Straßengiebel erhielten im oberen Feld eine Schiefer- und die Seitengiebel eine Fachwerkverkleidung. Die Stall- und Abortanlagen befanden sich in einem separaten Anbau.

In dieser Ausbauphase entwickelte Müller auch einen weiteren Wohnhaustyp für mittlere Beamte, der an vielen Stellen der Kolonie auch noch nach dem 1. Weltkrieg errichtet wurde. Der Haustyp weist einen sehr repräsentativen, zweigeschossigen Frontgiebel auf, der flankiert wird von zwei 1 1/2 geschossigen Seitenflügeln. Durch unterschiedliche Fensterformen, Eingangsloggien, Säulen, Treppen und Mäuerchen konnte der äußere Eindruck vielfältig variiert werden, der Grundriss jedoch blieb bis 1922 unverändert. Die Häuser hatten 5 Räume und wiesen bereits in den Baukörper integrierte und von der Diele zugängliche Aborte mit Wasserspülung auf.
Quelle unbekannt:
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enkel37
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suche kumpel

Beitrag von enkel37 »

hallo

ich suche einen kumpel von den grubenunglück in der zeche dahlbusch der mir was über einen kumpel namens josef siebeneicher was sagen kann (es ist mein opa) er soll damals mit unter den toten gewesen sein

danke aus sachsen steve

Schacht 9
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Zeche Dahlbusch

Beitrag von Schacht 9 »

Die beiden letzten Grubenunglücke waren.
20.Mai 1950: Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion im Westfeld mit 78 Todesopfern.
3.August 1955: Schlagwetterexplosion im Feld "Hibernia" mit 41 Todesopfern.

Karlheinz Rabas
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Re: suche kumpel

Beitrag von Karlheinz Rabas »

enkel37 hat geschrieben:hallo

ich suche einen kumpel von den grubenunglück in der zeche dahlbusch der mir was über einen kumpel namens josef siebeneicher was sagen kann (es ist mein opa) er soll damals mit unter den toten gewesen sein

danke aus sachsen steve
Hallo steve,

welches Grubenunglück meinst Du denn, das von 1943, 1950 oder von 1955?

Karlheinz Rabas
Bergbausammlung Volkshaus Rotthausen
Jeden Dienstag von 17.00 bis 19.00 Uhr sind
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr

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Heinz O.
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Im Eichholz - Körnerstraße

Beitrag von Heinz O. »

na dann packe ich hier noch ein paar Fotos rein:
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KörnerstraßeBild
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aus:80 Jahre Bergmanns-Glück
von Peter Hardeter und Monika Löcken
Katalog zur Ausstellung im Städtischen Museum 1990
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MichaL
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Re: Im Eichholz - Körnerstraße

Beitrag von MichaL »

Heinz O. hat geschrieben:Peter Hardeter
Der Peter Hardeter heißt in Wirklichkeit Dr. Peter Hardetert
:D

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

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aus:80 Jahre Bergmanns-Glück
von Peter Hardeter und Monika Löcken

Katalog zur Ausstellung im Städtischen Museum 1990
Zum auffälligsten Erscheinungsbild vieler Ruhrgebietsstädte gehörte die Zeche mit den sie umgebenden Zechenhäusern, "Kolonie" genannt. Selbst wenn die Mehrzahl der Schachtanlagen schon seit vielen Jahren stillgelegt, ihre Fördertürme demontiert und ihre Schornsteine gesprengt wurden, so blieben fast überall die typischen Siedlungen. Anders als die eher anonymen Mietskasernen bieten sie Platz für zwei oder vier Familien, selten mehr. Ein Garten gehört häufig dazu. In ihrer Gleichartigkeit und der Reihung über mehrere Straßenzüge hinweg spiegeln sie die Zusammengehörigkeit der BewohnerInnen zu ihrer Zeche wieder, Angelpunkt ihres Alltags. Die Geschlossenheit der Kolonie hat zuweilen ghettohaften Charakter- ohne den negativen Beigeschmack des Wortes- weil die gemeinsam durchlebte und bisweilen durchlittene Arbeitswelt "Zeche" mit ihrem eigenen Lebensrhythmus und dem spezifischen Gefährdungspotential des Bergbaus dem Begriff "Nachbarn" eine andere Qualität verleiht.
Auch wenn heute der gemeinsame Arbeitsplatz zumeist nicht mehr vorhanden ist, die Häuser selbst durch mehrfachen An- oder Umbau verändert wurden, das prägende Äußere blieb ebenso erhalten wie der Name der Kolonie. Die Identifikation der Bewohner mit "ihrem Pütt – mehr als bloße Nostalgie oder romantisierende Bergmannsgeschichte –kennzeichnet heute noch jede Zechensiedlung und macht sie unverwechselbar.
Weit stärker als die Werksgeschichte der Zeche bietet die Erforschung ihrer Kolonie die unterschiedlichsten Ausgangspunkte zur Darstellung der Geschichte eines Stadtteils oder einer Stadt. Alltags- und Mentalitätsgeschichte ist schon in mehreren Zechensiedlungen untersucht und veröffentlicht worden. Viele Aspekte lassen sich vergleichen oder mitunter austauschen. Diese Ausstellung geht über den normalen Rahmen solcher Stadtteilgeschichte hinaus. Sie bezieht die Architektur, das planerische Gesamtkonzept sowie umfangreiches Dokumentationsmaterial ein.
Dieses Material war es auch, das den Anstoß gab. 90 Schwarz-Weiß-Abzüge von Plattenaufnahmen im Format 13x 1 8cm, die nicht die sonst üblichen Familienereignisse festhalten, Vereine bei Jahresversversammlun- gen oder Belegschaften bei Jubiläumsfeiern darstellen, sondern die
Häuser selbst zum Gegenstand haben, ihre Architektur, Details und bauliche Einzelheiten. Dem normalen Betrachter erscheinen sie zu nüchtern, kalt und eher abweisend. Ihr spröder Charme weicht nur langsam dem historischen Interesse, nur dem Kundigen den dokumentarischen Wert.
Hier sei gleich angemerkt, daß Ausstellung und nur einen Teil der gesamten Zechensiedlung Bergmannsglück behandeln; den Kernbereich innerhalb der Grenzen Dorstener Straße und Bergmannsglückstraße¬ im Westen, der Zechenbahn im Norden, der Polsumer Straße im Osten und der Bundesbahn im Süden — dies sind die Grenzen die . Das hat
nichts mit mangelndem Interesse an den anderen Teilen von Hassel zu tun - ganz im Gegenteil. Die Autoren hätten sich über weiteres Material gefreut. Der Grund für die Begrenzung ist allein im historischen Bildmaterial zu sehen. Nur aus diesem Bereich lagen umfangreiche Fotografien vor. Und die bilden nun einmal den Grundstock des Projektes
Bergmannsglück" - Leser-innen und Besucher-innen mögen dies bitte
berücksichtigen und den Verantwortlichen nachsehen.
Zum auffälligsten Erscheinungsbild vieler Ruhrgebietsstädte gehörte die Zeche mit den sie umgebenden Zechenhäusern, "Kolonie" genannt. Selbst wenn die Mehrzahl der Schachtanlagen schon seit vielen Jahren stillgelegt, ihre Fördertürme demontiert und ihre Schornsteine gesprengt wurden, so blieben fast überall die typischen Siedlungen. Anders als die eher anonymen Mietskasernen bieten sie Platz für zwei oder vier Familien, selten mehr. Ein Garten gehört häufig dazu. In ihrer Gleichartigkeit und der Reihung über mehrere Straßenzüge hinweg spiegeln sie die Zusammengehörigkeit der BewohnerInnen zu ihrer Zeche wieder, Angelpunkt ihres Alltags. Die Geschlossenheit der Kolonie hat zuweilen ghettohaften Charakter- ohne den negativen Beigeschmack des Wortes- weil die gemeinsam durchlebte und bisweilen durchlittene Arbeitswelt "Zeche" mit ihrem eigenen Lebensrhythmus und dem spezifischen Gefährdungspotential des Bergbaus dem Begriff "Nachbarn" eine andere Qualität verleiht.
Auch wenn heute der gemeinsame Arbeitsplatz zumeist nicht mehr vorhanden ist, die Häuser selbst durch mehrfachen An- oder Umbau verändert wurden, das prägende Äußere blieb ebenso erhalten wie der Name der Kolonie. Die Identifikation der Bewohner mit "ihrem Pütt – mehr als bloße Nostalgie oder romantisierende Bergmannsgeschichte –kennzeichnet heute noch jede Zechensiedlung und macht sie unverwechselbar.
Weit stärker als die Werksgeschichte der Zeche bietet die Erforschung ihrer Kolonie die unterschiedlichsten Ausgangspunkte zur Darstellung der Geschichte eines Stadtteils oder einer Stadt. Alltags- und Mentalitätsgeschichte ist schon in mehreren Zechensiedlungen untersucht und veröffentlicht worden. Viele Aspekte lassen sich vergleichen oder mitunter austauschen. Diese Ausstellung geht über den normalen Rahmen solcher Stadtteilgeschichte hinaus. Sie bezieht die Architektur, das planerische Gesamtkonzept sowie umfangreiches Dokumentationsmaterial ein.
Dieses Material war es auch, das den Anstoß gab. 90 Schwarz-Weiß-Abzüge von Plattenaufnahmen im Format 13x 1 8cm, die nicht die sonst üblichen Familienereignisse festhalten, Vereine bei Jahresversversammlungen oder Belegschaften bei Jubiläumsfeiern darstellen, sondern die
Häuser selbst zum Gegenstand haben, ihre Architektur, Details und bauliche Einzelheiten. Dem normalen Betrachter erscheinen sie zu nüchtern, kalt und eher abweisend. Ihr spröder Charme weicht nur langsam dem historischen Interesse, nur dem Kundigen den dokumentarischen Wert.
Hier sei gleich angemerkt, daß Ausstellung und nur einen Teil der gesamten Zechensiedlung Bergmannsglück behandeln; den Kernbereich innerhalb der Grenzen Dorstener Straße und Bergmannsglückstraße im Westen, der Zechenbahn im Norden, der Polsumer Straße im Osten und der Bundesbahn im Süden — dies sind die Grenzen. Das hat
nichts mit mangelndem Interesse an den anderen Teilen von Hassel zu tun - ganz im Gegenteil. Die Autoren hätten sich über weiteres Material gefreut. Der Grund für die Begrenzung ist allein im historischen Bildmaterial zu sehen. Nur aus diesem Bereich lagen umfangreiche Fotografien vor. Und die bilden nun einmal den Grundstock des Projektes
Bergmannsglück" - Leser-innen und Besucher-innen mögen dies bitte
berücksichtigen und den Verantwortlichen nachsehen.
Aufbauend auf diesen Bildern soll nicht nur die eines Teils einer Zechenkolonie rekonstruiert werden, sondern zugleich auch die Geschichte ihrer Bewohner, Fast programmatisch wirken unter die-
sem Aspekt die wenigen Fotos,auf denen Menschen abgebildet sind:
Kinder zumeist und nur selten arbeitsfähige Männer. Nicht ihnen galt die Arbeit des Fotografen,die Häuser waren der Mittelpunkt, Nichts verdeutlicht dies besser als die häufig unscharf abgebildeten Menschen,
die mit ihren verwischten Bewegungen recht dazu passen wollen. Nur eine Momentaufnahme, vordergründig, scheinbar ohne jeden persönlichen Bezug. Und doch drückt die verwischte Geste gleichzeitig Dynamik aus. Ansonsten erfolgt die Einbeziehung der Bewohner subtil:
die Individualität der Häuser und Wohnungen verrät auch Persönliches; oft deutlich lesbare Namensschilder an den sehr unterschiedlich gefertigten Haustüren wecken Neugierde. Die
Bewohner der Kolonie leben nicht nur in der Erinnerung von Nachbarn und Verwandten, sondern auch in den Bildern –schwarzweiß,
von einem Bautechniker für einen Architekten, irgendwann in den Jahren zwischen 1906 und 1926. P.H.
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Heinz O.
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Arndtstraße-Lessingstraße

Beitrag von Heinz O. »

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LessingstraßeBild
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Quelle: siehe oben
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Heinz O.
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Velsenstraße-

Beitrag von Heinz O. »

Velsenstraße
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Beitrag von Verwaltung »

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kwitsche
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Beitrag von kwitsche »

Heinz O. hat geschrieben:1916Bild

Ungewisse Zukunft in Hassel
Aus an der Biele
WAZ,der Westen,Gelsenkirchen-Buer, 15.04.2008, Georg Meinert

RAG zieht mit dem Zentrallager vom Gelände der ehemaligen Zeche Bergmannsglück weg. 140 Arbeitsplätze werden verlagert. MGG hat keine Pläne für eine Folgenutzung des zehn Hektar großen Areals

Das RAG Zentrallager (bislang DSK Zentrallager) verlässt den Standort auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Bergmannsglück mit der offiziellen Anfahrt über die Biele in Hassel. Das Zentrallager werde nicht geschlossen, versichert die RAG auf WAZ-Anfrage, sondern geteilt und zu anderen, noch aktiven Bergbaustandorten verlagert. Kein Arbeitsplatz gehe als Folge des Umzugs verloren, so RAG-Sprecher Beike. Was indes aus dem alten Bergwerksgelände wird, ist nach Auskunft der RAG-eigenen Montan-Grundstücksgesellschaft (MGG) ungwiss.

Bald dicht: Das RAG-Zentrallager an der Biele in Hassel. Foto: Schmidtke/waz (WAZ)
Bald dicht: Das RAG-Zentrallager an der Biele in Hassel. Foto: Schmidtke/waz

140 Beschäftigte sind von dem Umzug betroffen, sie wechseln zu den Standorten Auguste Victoria in Marl und Prosper Haniel in Bottrop. Der Umzug nach Marl, wo der Bereich der Verbrauchsmaterialien (von der Schraube bis zum Kopierpapier) wechselt, ist bereits abgeschlossen, erläuterte Beike. In den letzten Zügen liege der Wechsel nach Bottrop, wo der Bereich „vermietbare, technische Ausrüstungen” eine neue Heimat findet.

Grund für Teilung und Umzug: Die RAG will ihre Zentrallager näher „am lebenden Bergbau” haben. Der Standort Hassel nahe der Zeche Westerholt, die in Kürze geschlossen wird, war bislang einer von dreien: Zwei weitere RAG-Lager gibt es auf Pluto in Herne und Schlägel & Eisen in Herten. Einen Teil des verwaisten Areals der 1963 geschlossenen Zeche Bergmannsglück nutzte die RAG seit vielen Jahren als Zentrallager.

Die MGG hat inzwischen damit begonnen, zu prüfen, wie das insgesamt 10 Hektar große Gelände zwischen Bergmannsglück- und Körnerstraße, das der RAG gehört, künftig genutzt werden kann. „Eine Idee oder gar einen Plan gibt es aber noch nicht”, beteuert MGG-Sprecher Stephan Conrad gegenüber der WAZ. „Es gibt noch keinen Bedarf zu planen.” Als erstes werde das Gelände, das nur in seinem Südteil vom Zentrallalger genutzt wurde, gescannt und analysiert, nach Bergrecht sei auch eine Sanierung vorgeschrieben. Inzwischen gebe es in Sachen Folgenutzung erste Kontakte zur Stadt.

Conrad bestätigte der WAZ, dass zu dem nun folgenden „Abschlussbetriebsplanverfahren” für freizuziehende ehemalige Bergbauflächen auch der Abriss von Gebäuden gehört. Möglicherweise bleiben historische wertvolle Gebäude stehen. Unklar ist der MGG zur Zeit, ob möglicherweise auch Denkmalschutz besteht. Hier geht es vor allem um die Jugendstil-Gebäude, die allesamt zwischen 1900 und 1905 gebaut wurden.

Besonders wertvoll, so Kenner des alten Zechengeländes, sei das alte Maschinenhaus, in dem sich noch eine original Dampfmaschine von 1911 befindet. Es sei die einzige ihrer Art in Deutschland, die noch an ihrer Betriebsstätte steht, heißt es. Nur zwei weitere sind in Museen zu bewundern. Erhaltenswert erscheinen Kennern auch die beiden Torhäuser, das ehemalige Gesundheitshaus und der alte Pferdestall, der seit langem kulturell genutzt wird. MGG-Sprecher Conrad sagte, dass es noch keine Pläne für die historischen Gebäude gebe.

Ist auf diesem, von Heinz O. eingestellten Foto, eines der Torhäuser zu sehen ?

erloeser
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Beitrag von erloeser »

@kwitsche

Auf dem Foto von Heinz O. ist die Bergmannsglückstraße von Süden aus zu erkennen. Die Torhäuser, von denen immer die Rede ist, befinden sich weiter nördlich in Höhe der Fördertürme. Bei dem abgebildeten Förderturm handelt es sich um Schacht 1.

Auf dieser Ansichtskarte von 1923 von der westlich gelegenen Bergmannsglückstraße sind die beiden Türme des Torhauses sehr deutlich zu erkennen.
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Zuletzt geändert von erloeser am 19.07.2008, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

@kwitsche

Auch auf dem Zeitschichten-Foto der Verwaltung vom 21.05.2008
sind die beiden Torhäuser dargestellt.
Verwaltung hat geschrieben:Bild
Heinz H.

erloeser
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Bergmannsglück 1905

Beitrag von erloeser »

Anmerkungen zu den Schächten Bergmannsglück:

Die beiden Schächte auf Bergmannsglück sind zeitlich versetzt abgeteuft worden. Bei Schacht 1 war Teufbeginn 1903, so dass 1905 die Förderung aufgenommen werden konnte. Bei Schacht 2 begann man mit dem Abteufen erst 1904, so dass dieser 1906 in Betrieb gehen konnte.
Bild
(Bild: Stadtteilarchiv Rotthausen)

Auf dem Foto ist Schacht 1 bereits fertiggestellt und über Schacht 2 steht noch das Teufgerüst. Am linken Bildrand ist schemenhaft das Verwaltungsgebäude zu erkennen, welches heute noch steht, allerdings nach dem Krieg ein etwas anderes Aussehen erhalten hat. Der grosse langegezogene Gebäudetrakt weiter zur Mitte beherbegte Werkstätten und ein Lager. Der im rechten Winkel dazu stehende etwas erhöhte Gebäudekomplex ist die Waschkaue mit den Umkleidekabinen.
Zuletzt geändert von erloeser am 19.07.2008, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Heinz H. »

kwitsche hat geschrieben:
Heinz O. hat geschrieben:1916Bild
Das abgebildete Torhaus befand sich im Süden der Bergmannsglückstraße
gegenüber der Einmündung Uhlenbrockstraße.
Ich vermute, das war einmal der Zugang zum Haus Uhlenbrock.
Anfang der 50er Jahre war dort in den Gebäuden der sog. Bauhof untergebracht,
und ich meine mich auch noch an das Tor erinnern zukönnen.
Rechts außerhalb der Abbildung befanden sich zerstörte Gebäude auf denen wir als Kinder herumgeklettert sind. Außerdem waren dazwischen Tümpel mit Fröschen und Lurchen.

Heinz H.

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