Auszug aus der Chronik der Stadt GelsenkirchenHeinz H. hat geschrieben: ↑03.09.2008, 17:59Der tiefe Graben parallel zur Trasse der Deutschen Bahn
Bahntrasse Ostring/Marler Straße
Im Bereich Ostring/Marler Straße befindet sich eine stillgelegte Bahntrasse. Die Anlage wurde in den 50er Jahren neu gebaut. Ich kann mich noch gut an die Großbaustelle erinnern, weil dort Gruben mit Wasser und riesige Lehmberge uns Kinder zum Spielen eingeladen haben. Die Gleise führten meines Wissens später bis in das kleine Industriegebiet am Nordring.
Heute sind die Gleise verschwunden und der Graben ist eine unwegsame Schlucht geworden. Die Natur erobert sich hier alles wieder zurück. Gibt es vielleicht eine Dokumentation zu dem Vorhaben? Es wäre schon recht interessant zu wissen warum man so kurz nach der Fertigstellung alles wieder Rückgängig gemacht hat. Da sind doch sicher Millionen in den Sand gesetzt worden?
Wie dem Gelsenkirchener-Geschichten-Wiki zu entnehmen ist, nahm die Deutsche Bundesbahn 1957, die Vorarbeiten am Verkehrsverband 9 wieder auf, nachdem der Zweite Weltkrieg das Vorhaben verhindert hatte.Freitag 17. Juli 1964
Der Verkehrsverband Industriebezirk sprach sich in einer Fahrplanausschusssitzung in Haltern einmütig für den Weiterbau des Verkehrsbandes 9 (Eisenbahnlinie Buer - Marl - Haltern) aus. Die Stadt Marl als Mittelpunkt der Nordzone bedürfe der Bahnlinie, um ihren Raum an die Verkehrszone des Reviers anschließen zu können.
S. 229
Mittwoch 23. Dezember 1964
Bürgermeister Heiland in Marl teilte mit, dass ihm Bundesbahnpräsident Prof. Dr. Oeftering erklärt habe, dass er persönlich davon überzeugt sei, dass die Eisenbahnstrecke Buer - Marl - Haltern, auf der die Arbeiten wegen der schwierigen finanziellen Lage der Bundesbahn seit langer Zeit ruhten, eines Tages weitergebaut und vollendet werden würde. Auf einen Zeitpunkt konnte und wollte er sich allerdings nicht festlegen.
S. 420
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... Marl_Lippe„Die Arbeiten beschränkten sich nunmehr auf den Nordabschnitt von Gelsenkirchen-Buer Nord über Marl nach Haltern, eine Weiterführung nach Süden war nun nicht mehr vorgesehen und sollte über die bestehenden Strecken via Bottrop Hbf erfolgen. Für den Bau waren umfangreiche Erarbeiten erforderlich, da die Strecke bis zur Abzweigstelle Lippe niveaufrei andere Verkehrswege kreuzt.
Nach einer elfjährigen Bauzeit konnte die Verbindung am 27. September 1968 eröffnet werden. Die Haltepunkte Gelsenkirchen-Hassel, Marl-Drewer und Marl-Hamm gingen an diesem Tag ebenfalls
in Betrieb.
Am 24. Mai 1998 wurde die Strecke in das Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr einbezogen. Im Vorfeld erfolgten die notwendigen Anpassungen an die Bahnanlagen. Der Bahnhof Gelsenkirchen-Buer Nord wurde als Personenzugangsstelle aufgelassen und ein neuer Haltepunkt (Gelsenkirchen-Buer Nord Hp) an der Straße Königswiese errichtet. Dieser bietet eine bessere Umsteigemöglichkeit zu den örtlichen Omnibuslinien. Der Bahnhof selbst besteht weiter als Betriebsbahnhof. Die Bahnsteige in Gelsenkirchen-Hassel und Marl-Hamm erhielten ebenfalls neue Bahnsteige mit einer Höhe von 96 Zentimetern.
Die Strecke beginnt im Bahnhof Buer-Nord an der Bahnstrecke Oberhausen-Osterfeld Süd–Hamm. Der 1905 eröffnete Bahnhof diente bis 1992 Güter- und bis 1998 als Personenbahnhof. Die Strecke fädelt unmittelbar hinter dem Empfangsgebäude aus der VzG-Strecke 2250 aus. In Höhe der Überführung über die Königswiese befindet sich die Betriebsstelle Gelsenkirchen-Buer Nord Hp. Der Haltepunkt liegt hinter dem Einfahrsignal des Bahnhofs auf der freien Strecke. Er bietet lagetechnisch eine günstigere Umsteigebeziehung zu den hier verkehrenden Bussen und wurde 1998 als Ersatz für den Bahnhof errichtet.
Die Strecke Essen - Haltern (S9) verläuft zunächst parallel zur Hamm-Osterfelder Bahn und schwenkt nach rund zwei Kilometern Richtung Norden. In Kilometer 3,9 erreicht sie den Haltepunkt Gelsenkirchen-Hassel.
Die Strecke ist baulich für ein zweites Streckengleis vorbereitet. Die Ausfädelung im Bahnhof Gelsenkirchen-Buer Nord weist einen zweiten Gleistrog südlich der Hamm-Osterfelder Bahn auf. Die meisten Überführungen sind mit Widerlagern für das zweite Gleis versehen, umgekehrt weisen die Unterführungen den entsprechenden Platz auf.“
Der zweite Gleistrog südlich der Hamm-Osterfelder Bahn unterquert die Bahnstrecke kurz vor dem Bergwerk Lippe und biegt dann nach Norden ab.
Man hatte zum damaligen Zeitpunkt noch große Ambitionen, was den Bahnverkehr betrifft und so erhielt die Strecke einen vergleichsweise umfangreichen Ausbau und mehrere Bauvorleistungen, für das später vorgesehene zweite Streckengleis.
Historische Karte der Stadt Gelsenkirchen 1997
Dargestellt ist der Verlauf der Bahnstrecke OB-Osterfeld - Hamm (Westf.) im Bereich Haltepunkt GE-Buer Nord. Die Strecke Essen - Haltern verläuft parallel und schwenkt dann nach Norden ab. Südlich der Hamm-Osterfelder Bahn wurde ein zweites Streckengleis ausgefädelt und endet in einem Gleistrog, der vor dem Bergwerk Lippe die Hamm-Osterfelder Bahn unterquert und dann nach Norden abbiegt.