Dieter Heisig

Menschen die Eindruck in Gelsenkirchen hinterlassen

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Verwaltung
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Dieter Heisig

Beitrag von Verwaltung »

Der Hartz-IV-Pfarrer

Dieter Heisig, die Mietkosten, die Diskussion

Industrie- und Sozialpfarrer im ev. Kirchenkreis ist Dieter Heisig seit 22 Jahren. Seit 2004 müsste er eigentlich noch eine dritte Berufsbezeichnung tragen: Hartz-IV-Pfarrer.

Auch mit der von Stadt und Integrationscenter für Arbeit vorgenommenen Senkung der Mietobergrenze für alleinstehende Alg-II-Empfänger und der anschließenden Diskussion setzte er sich intensiv auseinander: Zum einen in der sich unter dem Dach des Industriepfarramts treffenden Hartz-IV-Selbsthilfegruppe, zum anderen in der Öffentlichkeit: In einem Beitrag des ZDF-Länderspiegels bezog er jüngst ebenso Stellung wie in der Sondersitzung des Sozialausschusses (wir berichteten).

Die Rechtmäßigkeit der Maßnahme hat Heisig bei diesen Gelegenheiten nicht angezweifelt. Aber: Die Frage, ob es für die Stadt hier nicht andere Möglichkeiten gegeben habe, könne er nicht eindeutig beanworten, so Heisig zur WAZ. Und: "Ich kann gut nachempfinden, dass Betroffene das Gefühl haben, dass auch noch bei denen gespart wird, die eh schon schlecht dran sind."

Auch die Sondersitzung des Sozialausschusses sieht Heisig kritisch: Zahlreiche Hartz-IV-Empfänger seien als Besucher mit dem Glauben in die Sitzung gegangen, dass das Für und Wider der Senkung der Mietobergrenze diskutiert werde und es am Ende einen Beschluss gebe. "Das war aber nicht der Fall."

Die Politik müsse grundsätzlich aufpassen, dass sie bei den Betroffenen nicht noch weiter an Vertrauen verliere. Immer mehr Arbeitslose bekämen das Gefühl: "Ich bin der letzte Dreck in dieser Gesellschaft." Es sei ein Schritt in die falsche Richtung, wenn sie durch Hartz IV auch noch gezwungen würden, ihr gewohntes Umfeld aufzugeben. Langzeitarbeitslose seien sowieso schon stark gebeutelt; deshalb müssten ihnen wenigstens einige Verlässlichkeiten bleiben, so Heisig - "wie die eigene Wohnung".

WAZ loc 15.03.2007

Som Jo Tien
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Heimkehr der Arbeitslosenberatungsstelle

Beitrag von Som Jo Tien »

Der Evangl. Kirchenkreis hat nun die von ihr finanziell mitgetragene Arbeitslosenberatungsstelle auch örtlich nach Hause, ins Haus in der Pastoratstr. 4-6, geholt. Die Beratungsstelle hat mit Hartz IV-Pfarrer Dieter Heisig besondere Bedeutung erlangt. Dieser Bedeutung entsprechend findet man sie nun in GE-Mitte. http://www.ge-hartz4.de/wordpress/?p=6730

gelsenjung
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Re: Dieter Heisig

Beitrag von gelsenjung »

Verwaltung hat geschrieben:Der Hartz-IV-Pfarrer

Dieter Heisig, die Mietkosten, die Diskussion

Industrie- und Sozialpfarrer im ev. Kirchenkreis ist Dieter Heisig seit 22 Jahren. Seit 2004 müsste er eigentlich noch eine dritte Berufsbezeichnung tragen: Hartz-IV-Pfarrer.

Auch mit der von Stadt und Integrationscenter für Arbeit vorgenommenen Senkung der Mietobergrenze für alleinstehende Alg-II-Empfänger und der anschließenden Diskussion setzte er sich intensiv auseinander: Zum einen in der sich unter dem Dach des Industriepfarramts treffenden Hartz-IV-Selbsthilfegruppe, zum anderen in der Öffentlichkeit: In einem Beitrag des ZDF-Länderspiegels bezog er jüngst ebenso Stellung wie in der Sondersitzung des Sozialausschusses (wir berichteten).

Die Rechtmäßigkeit der Maßnahme hat Heisig bei diesen Gelegenheiten nicht angezweifelt. Aber: Die Frage, ob es für die Stadt hier nicht andere Möglichkeiten gegeben habe, könne er nicht eindeutig beanworten, so Heisig zur WAZ. Und: "Ich kann gut nachempfinden, dass Betroffene das Gefühl haben, dass auch noch bei denen gespart wird, die eh schon schlecht dran sind."

Auch die Sondersitzung des Sozialausschusses sieht Heisig kritisch: Zahlreiche Hartz-IV-Empfänger seien als Besucher mit dem Glauben in die Sitzung gegangen, dass das Für und Wider der Senkung der Mietobergrenze diskutiert werde und es am Ende einen Beschluss gebe. "Das war aber nicht der Fall."

Die Politik müsse grundsätzlich aufpassen, dass sie bei den Betroffenen nicht noch weiter an Vertrauen verliere. Immer mehr Arbeitslose bekämen das Gefühl: "Ich bin der letzte Dreck in dieser Gesellschaft." Es sei ein Schritt in die falsche Richtung, wenn sie durch Hartz IV auch noch gezwungen würden, ihr gewohntes Umfeld aufzugeben. Langzeitarbeitslose seien sowieso schon stark gebeutelt; deshalb müssten ihnen wenigstens einige Verlässlichkeiten bleiben, so Heisig - "wie die eigene Wohnung".

WAZ loc 15.03.2007
Dieter Heisig hatte schon damals Recht, bin selber betroffen, und das Thema Zwangsumzug ist und bleibt eine Schande für Gelsenkirchen!
Unsere Stadtspitze, also auch unser OB sollte sich dafür schämen, das es Suppenküchen, Tafeln und Zwangsumzüge bei uns geben muss!
Wer nun aufschreit, wir seien doch überschuldet, dem sei gesagt, das aber für die Millionäre in Schalke und das MIR genug Geld da ist!

Ich selber habe das Jobcenter verklagt, zumal mir nicht mals eine Karrenzzeit eingeräumt wurde, daher fehlen mit 100€ zur Miete, die mir vorenthalten werden seit einem Jahr schon!

Unsere Politik in GE genisst schon lange nicht mehr mein Vertrauen, denke, bin da nicht der einzige.

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