Quiz : Gelsenkirchener Kauderwelsch

Schriftstellerei, Dichtung, Rezitation

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tiborplanet_de
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Beitrag von tiborplanet_de »

Katzev12 hat geschrieben:Gibbet den "Kumpel Anton" inne WAZ noch?
In der Wochenendbeilage isser manchmal noch drin.

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froese2907
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Beitrag von froese2907 »

Katzev12 hat geschrieben:
froese2907 hat geschrieben:
Emscherbruch hat geschrieben:Super! :2thumbs:

ALs Kind fand ich den Ausruf "Kochanni" irre, kannte ich doch eine Frau mit Namen "Hanni Koch", die noch dazu in Erle wohnte. Und so malte ich mir immer aus, was die wohl angestellt haben muss in Ostpreußen, dass alle Leute von ihr sprachen... :wink:
Richtig heißt es "Bosche Kochannie". Ich weiß zwar nicht, wie es richtig geschrieben wird, da es aus dem polnischen kommt, aber auf deutsch heißt es nichts anderes als "Mein Gott". Sage ich übrigens auch heute noch. Hab ich von meinen Großeltern. Oma aus Gumbinnen, Opa aus Stallupönen. Beijde Miterrlicherseijts.
Korrekt "moi bosche kochanni" polnisch, "bosche moi" das Gleiche auf russisch :D

Leider sind hier keine kyrillischen Schriftzeichen möglich.

Korrektur!
"Kochannie" heißt: "lieber", also, moi bosche koschannie: "mein lieber Gott".

"Jetzertle ham mers".

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froese2907
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Beitrag von froese2907 »

Hab ich schon mal in einem anderen Fred geschrieben:
"KATZOFF" für den Metzger.
War keine Abwertung, sondern auch ein Wort aus dem Jiddischen. Irgendwann aus Schlesien oder Ostpreußen über das polnische zu uns gekommen.

salife
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Beitrag von salife »

"schicker" für angetrunken bis besoffen ist auch aus dem Jiddischen entlehnt

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froese2907
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Beitrag von froese2907 »

Dammals haben wir auch statt Schicksen, Scheesen gesagt. Weiß nicht warum, aber weiß einer wo datt her ist??????

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froese2907
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Re: Gelsenkirchener Kauderwelsch

Beitrag von froese2907 »

Gast hat geschrieben:Hahaha,nein ---.Diese Suppe war ein ganz normales Pils !!
Nee, in den Fuffzigern war dat kein Pilsken, sondern Schluckauf Export.

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

froese2907 hat geschrieben:Dammals haben wir auch statt Schicksen, Scheesen gesagt. Weiß nicht warum, aber weiß einer wo datt her ist??????
Ich bin mit dem Wort Schickse - für Mädchen - in Erle aufgewachsen. Ein ganz normaler Begriff. Kein Mädchen hat sich je darüber aufgeregt.

Als ich mit ca. 12 oder 13 Jahren mal meine Verwandtschaft aus Mettmann kennenlernte, waren die ganz entsetzt, dass ich dieses Wort benutzte, es bedeutet(e) dort soviel wie: Hure, Straßenmädchen...

trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

Katzev12 hat geschrieben:Gibbet den "Kumpel Anton" inne WAZ noch?
Den Kumpel Anton nich, abba den Häbät Kneebel, der macht abba zur Zeit Pause :kaffee: . Unnen Kumpel Anton fonn anno dazumals happich zu Hause als lauter Schnipsel innem Kaatong rumliegen :wink:

salife
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Beitrag von salife »

Tanja hat geschrieben:
Fuchs hat geschrieben:...kommse rein, wir baden gerade...
Heißt dat nich: Kommse rein, könnse rausgucken...

Tanja
"Kommse rein, wir baden gerade" ist ne Begrüßung für unangemeldeten Besuch, der gerade nicht "passt" - man könnte auch sagen "kommse rein, außer dem Fernseher haben wir nix an".

"Kommse rein, könnse rausgucken" verstehe ich eher so als Ansprache an Leute, die anderen ziemlich ungeniert ins Fenster gucken.

Da aber die Umgangssprache äußerst lebendig ist und sich ständig ändert, erfahren bestimmte Wendungen auch immer wieder mal eine neue Bedeutung, genau so, wie auch viele Ausdrücke innerhalb bestimmter Familien- oder Freundeskreise ganz unterschiedlich verwendet werden. Dann kommen noch Äußerungen dazu, die man irgendwo als bemerkenswert gehört hat und die dann als "geflügeltes Wort" in den Sprachschatz eingehen. Ein Lieblingsspruch eines früheren Freundes für "erzähl' keinen Blödsinn" war "Tu' mich dat den Littek nich verklickern", das hatte bei einem Ferienjob von einem Kollegen aufgeschnappt...

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Buerelter
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Beitrag von Buerelter »

froese2907 hat geschrieben:Dammals haben wir auch statt Schicksen, Scheesen gesagt. Weiß nicht warum, aber weiß einer wo datt her ist??????
Das habe ich dazu gefunden:

Klaus Siewert, Von Achilen bis Zuleman, Das große Wörterbuch der münsterschen Masematte, Münster 2003:

Schickse: jiddisch für Mädchen, Frau, Mädchen anderer Glaubensrichtung, bei den Juden auch "nichtjüdisches Mädchen"
etymologisch: schickse ´Christenmädchen´bes. Dienstmädchen jidd. schickzo ´nichtjüdisches Mädchen´
"Der Ausdruck hat eine wesentliche Bedeutungsverschlechterung erfahren. Er wird heute nur auf sehr leichte Mädchen und Prostituierte angewendet.
Für mich ist Schickse auch ein ganz normaler Ausdruck für Mädchen. Nicht besonders nett, aber keinesfalls anrüchig.

Alles Takko?

Apropos:
Heute bei Rewe anner Fleischtheke:
Verkäuferin zur Kundin vor mir: "Sie bekommen schon?"
Kundin: "Ja, die Kollegin ist grad am Durchdrehen.":shock:

drei verdutzte Gesichter, die anschließend herzhaft gelacht haben. :D

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Tanni
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Beitrag von Tanni »

Hat denn je schon mal einer was von "Mutterklötzchen" gehört? Bin echt gespannt
Die Würde des Menschen ist unantastbar

Wolf
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Beitrag von Wolf »

Aber sicher. Die Bergleute nahmen nach der Schicht ein Mutterklötzchen mit nach Hause.
Ein Stück abgesägter Holzstempel von ca 20cm Länge . Benutzt wurde das Holz um einen Ofen anzuheizen.
zT wurden dies Mutterklötzchen auch noch gehackt mitgenommen. Da gab es richtige Speziaisten was das hacken betraf.

koelleken69
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Beitrag von koelleken69 »

Höhe Kaufhof, ältere Dame im Kasernenhofton ihrem Enkel hinterher:

Kumm ma bei die Omma, Omma gibt Dich Klümpsckes![/quote]

Gut is auch:" Komm ma bei mich bei!"

koelleken69
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Beitrag von koelleken69 »

Wie wär et mit :" Komm ma bei mich bei!"

Odda Tanta Mattha sachte imma für mich:" Is dat ein lecka Blach!"

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Tanni hat geschrieben:Hat denn je schon mal einer was von "Mutterklötzchen" gehört? Bin echt gespannt
ich hab die zum Spielen gebraucht, konnte man wunderbar Straßen mit bauen, oder auch Häusken :D
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

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