Damals am Bahnhof
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- Doktor Profit
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Bei aller Liebe, die Banhofstoiletten sollten wir aber auch erwähnen.
Ich kann mich noch gut an jene erinnern, muss so gegen ´02 gewesen sein, als ich diese betreten hatte.
Was ein Scheusal, Spritzenparadies und Schlafplatz für obdachlose Bürger.
Gut, dass die weg sind, schlecht aber für unsere wohnungslosen Bürger.
Ich kann mich noch gut an jene erinnern, muss so gegen ´02 gewesen sein, als ich diese betreten hatte.
Was ein Scheusal, Spritzenparadies und Schlafplatz für obdachlose Bürger.
Gut, dass die weg sind, schlecht aber für unsere wohnungslosen Bürger.
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Dann will ich mal energisch wiedersprechen. Das Bild gibt schon wieder, das die Bahnhofshalle durchaus beeindruckend war. Und das geschilderte Katastrophenszenario bezieht sich auf die letzten paar Jahre vor dem Abriss. Das Umfeld des Bahnhofs war bereits weitgehend zerschlagen und als systematisch heruntergewirtschaftet worden.. Erklärte Zielrichtung profitable Neu und Grossbauten. Reinigung des Bahnhofs und die Betreuung und Kontrolle von Fahrgästen und Räumlichkeiten wurden dann auch weitgehend eingestellt.Männlein hat geschrieben:@stulle: das Bild kannste vergessen. Gute Perspektive, Weitwinkel, könnte in jedem Hochglanzprospekt von heute auftauchen. Macht aus einem Whirlpool ein Olympiabecken.
Man sollte endlich mal aufhören, den alten Bahnhof zu mystifizieren
Es werden hier völlig unterschiedliche Epochen einfach durcheinandergewürfelt. Es war nie ein Anliegen der Stadt, den Bahnhof der Kaiserzeit in die Luft zu jagen. Dieser Eindruck kann, gerade für jüngere Nutzer des Forums, hier entstehen.
Für den Bahnhof gilt ähnliches wie für das alte Rathaus, d.h. die Nachkriegsentwicklung und-nutzung war entscheidend für die Beschlüsse der Stadt.
Einigermaßen bewußt kenne ich den Bahnhof seit ca. 1955. Da meine Familie sehr reiselustig war, wir aber nie ein Auto hatten, kam ich extrem häufig mit dem Bahnhof und dem Bahnzugang nach Gelsenkirchen in Kontakt.
Ein Bahnhof wurde damals als erster, entscheidender Eindruck einer Stadt bewertet, die Visitenkarte sozusagen. Und die Visitenkarte Bahnhof Gelsenkirchen war sehr ernüchternd.
"Kennen Sie Gelsenkirchen?" - Ja, das ist doch die Stadt mit diesem scheußlichen Bahnhof"!
Das war die Realität über Jahrzehnte hinweg. Wie viele alteingesessene Bürger Gelsenkirchens äußerten sich damals ganz klar: die Bomben haben an der falschen Stelle eingeschlagen, der Bahnhof steht immer noch.
Das alles hört sich aus heutiger Sicht sehr, sehr befremdlich an. Ältere Gelsenkirchener dürften aber wohl mit dem Kopf nicken.
Der Bahnhof war dreckig, unwirtlich, verkommen und einfach untragbar.
Für die Jugend von heute: 2 dunkle, wellige Bahnsteige, Treppenabgänge, die lebensgefährlich waren wegen der abgerundeten Kanten, ein Durchgang zur Bahnhofshalle, den man auch aus Geruchsgründen im Eiltempo nahm, und eine Halle, die bei weitem nicht so aussah, wie auf den schönen Bilderchen der Kaiserzeit. Übersäht von Zigarettenkippen, keinesfalls lichtdurchflutet, weil die schönen Fenster wohl mehr als 20 Jahre auch nicht gereinigt worden waren. Mit einem Wort: ERBÄRMLICH!
Ob dieser Zustand irgendwie wissentlich herbeigeführt war, um widerstandlos ein neues Konzept durchzuziehen, entzieht sich meiner Kenntnis. Möglich wäre es aber schon, zumindest wär es nicht das erste Mal gewesen.
Ebenso habe ich keine Ahnung, ob die technischen Vorausetzungen für die Zunkunft noch relevant waren. Vielleicht können uns da die Bismarcker Eisenbahnfreunde weiterhelfen.
Unheimlich war auch die Umgebung, leicht bahnhofskriminell eben, Gänsehaut in der Unterführung zur Neustadt gehörte dazu. 1966 habe ich meinen Mopedführerschein bei der Fahrschule Sohn in der Hiberniastrasse gemacht. Nach dem Therorieunterricht am Abend hatte ich schon immer einen recht flotten Schritt drauf.
Sehe ich das richtig? Die Diskussion ist eröffnet
Gruß Männlein
Ich kenne den Bahnhof noch mit Häuschen mit Fahrkartenkontrolleuren vor dem Durchgang zu den Aufgängen. Damals musste man eine Bahnsteigkarte lösen um in den Tunnel überhaupt hineinzukommen. Das Gebäude war sauber und belebt.
Zusammen mit dem Rest der Bebauung bis einschließlich des Schwimmbades hätte Gelsenkirchen heute ein attraktives Zentrum.
war genau auf dieser kreuzung nicht ganz früher (mindestens bis mitte/ende 70'er jahre) so eine komische ampel mitten auf der kreuzung in der luft?RotthauserJung hat geschrieben:Weiß nicht genau ob das Bild hierher paßt, aber ich riskiere mal einen Blick vom Bahnsteig zur Ringstraße anno 1980![]()
ein würfel?! die hatte nur rot und grün angezeigt? oder meine ich das nur?
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Siehe: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=3790Troy hat geschrieben:war genau auf dieser kreuzung nicht ganz früher (mindestens bis mitte/ende 70'er jahre) so eine komische ampel mitten auf der kreuzung in der luft?
Als noch nicht so betagter Junge, und dann noch Ur-Resser, kann ich zum Bahnhof aus eigener Erfahrung nur noch aus den letzten Jahren bis zum Abriss was sagen.tausendfeuer hat geschrieben:Dann will ich mal energisch wiedersprechen. Das Bild gibt schon wieder, das die Bahnhofshalle durchaus beeindruckend war. Und das geschilderte Katastrophenszenario bezieht sich auf die letzten paar Jahre vor dem Abriss. Das Umfeld des Bahnhofs war bereits weitgehend zerschlagen und als systematisch heruntergewirtschaftet worden.. Erklärte Zielrichtung profitable Neu und Grossbauten. Reinigung des Bahnhofs und die Betreuung und Kontrolle von Fahrgästen und Räumlichkeiten wurden dann auch weitgehend eingestellt.Männlein hat geschrieben: Man sollte endlich mal aufhören, den alten Bahnhof zu mystifizieren
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"Kennen Sie Gelsenkirchen?" - Ja, das ist doch die Stadt mit diesem scheußlichen Bahnhof"!
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Das war die Realität über Jahrzehnte hinweg. Wie viele alteingesessene Bürger Gelsenkirchens äußerten sich damals ganz klar: die Bomben haben an der falschen Stelle eingeschlagen, der Bahnhof steht immer noch.
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Sehe ich das richtig? Die Diskussion ist eröffnet
Gruß Männlein
Ich kenne den Bahnhof noch mit Häuschen mit Fahrkartenkontrolleuren vor dem Durchgang zu den Aufgängen. Damals musste man eine Bahnsteigkarte lösen um in den Tunnel überhaupt hineinzukommen. Das Gebäude war sauber und belebt.
Zusammen mit dem Rest der Bebauung bis einschließlich des Schwimmbades hätte Gelsenkirchen heute ein attraktives Zentrum.
Der Geruch, die herunter gekommenen Ladenlokale (waren hier nicht dunkelbraune Holzrahmen mit Fensterpartien und Holztüren für die einzelnen Ladenlokale verbaut?), der Dreck an sich, ich kann man mich noch einige dieser Dinge erinnern.
Aber auch zu der Zeit war "unser" Bahnhof für mich Jungspund irgendwie spannend. Wenn ich in GE war, zog es mich zum Bahnhof. Und wenn man wollte, gelangte man auch ohne Kontrolle auf den Bahnsteig.
Ich habe diese, heute würde man sicher verruchte und düstere sagen, Atmosphäre aber viel besser in Erinnerung behalten als eben die herunter gewirtschaftete Bahnhofshalle an sich. Das der Reiz für die Masse der Leute verloren war, war unverkennbar, aber, und da möchte ich "tausendfeuer" zustimmen, es war hausgemacht.
Und durch die vielen Bilder, Postkarten bin ich doch etwas innerlich aufgewühlt und "krich echt Pippi inne Augen", wenn ich sehe, was heute aus diesem Bereich geworden ist - ein anonymes, gesichtloses Terrain, dass ohne Probleme in jede andere größere Stadt implantiert werden könnte.
Kein eigenes Profil, kein Entreè, kein Grund zum Verweilen - ein Verschiebepunkt des und für Menschen - zweckmäßig eben, und nicht mehr.
In Leipzig seinerzeit wurden 500 Millionen in die Modernisierung gesteckt, mit dem Ziel, so viel wie eben möglich von der alten Architektur zur erhalten und mit modernen Elementen unserer Zeit "zu liften".
Diese Einsicht hätte ich mir seinerzeit von den Planern gewünscht.
Früher war nicht alles besser, aber schön war`s allemal
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Habe in GE mal V60 gefahren,bei´Vatter u. Eiperle´.1975.
RotthauserJung hat geschrieben:UpsRotthauserJung hat geschrieben:Blick vom alten Fahrdienstleiter-Stellwerk Gf zum Bahnhof 1982![]()
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Hallo zusammen,
auf den Bahnsteigen sind ehemals Bahn- oder Postbedienstete mit gelben Einmannfahrzeugen (ich weiss leider nicht, wie diese Fahzeuge hießen) manchmal auch mit Anhänger unterwegs gewesen.
Der Karren bestand mehr oder weniger aus einem Trittbrett, worauf der Fahrer stand und der Rest war Ladefläche. Auf der Ladefläche waren Post, Pakete und / oder Koffer.
Glückauf
Der Feldmarker
auf den Bahnsteigen sind ehemals Bahn- oder Postbedienstete mit gelben Einmannfahrzeugen (ich weiss leider nicht, wie diese Fahzeuge hießen) manchmal auch mit Anhänger unterwegs gewesen.
Der Karren bestand mehr oder weniger aus einem Trittbrett, worauf der Fahrer stand und der Rest war Ladefläche. Auf der Ladefläche waren Post, Pakete und / oder Koffer.
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