Bis in die 30-er Jahre hinein gab es in der Bahnhofstraße in der Nähe des Bahnhofsvorplatzes das Lokal "Im Glückaufbräu" (im oberen Bild rechts!).

Später zog nach gründlichem Umbau der Gasträume ein anderer Betrieb ein, dieser nannte sich "Automat" (im unteren Bild links).

Hier bekam der Gast seine Wünsche ausschließlich von einem Automaten erfüllt, der die ganze rechte Seite des Raumes einnahm. Personal gab es, aber es blieb unsichtbar. Hinter einer bis zur Rückwand des Raumes reichenden Glasscheibe waren etliche in Fächer eingeteilte Teller angeordnet, die sich nach Einwurf einer Münze – ich glaube, es waren 50 Pfg. – unter leisem Surren um ein Fach weiterdrehten. Die Teller waren mit unterschiedlichen Eßhäppchen gefüllt: Frikadellen, halbe Brötchen mit Ei, Wurst, Käse etc. Direkt am Eingang des Lokals war ein Automat für Coca Cola aufgestellt. Ausgegeben wurde das Getränk in kleinen Flaschen - Becher (Gläser?) standen griffbereit herum.
Ungefähr so sahen die Teller aus:
Nachbau aus eigener Werkstatt
Schwimmunterricht gab es für uns Schüler der Ober-Realschule in Bulmke ausschließlich in den beiden letzten Unterrichts-Stunden. Der Unterricht endete nicht in der Schule, sondern in der Badeanstalt, damit nicht so viel Zeit für den Rückweg vertrödelt wurde. Wir hatten es also nicht eilig nach dem Schwimmen und konnten in Ruhe in den Automaten gehen, um etwas zu essen.
Bei dieser Gelegenheit hat einer von uns zufällig herausgefunden, daß man den Teller während der Brötchen-Entnahme lediglich weiterschieben mußte bevor der Motor anhielt – er lief dann aus eigener Kraft weiter bis zum nächsten Fach, bei dem sich das Geschilderte dann wiederholen ließ. Für eine Brötchen-Entnahme im 'Vorbeifahren' war die Zeit ausreichend.
Ob wir mit dem Automaten richtig umgegangen sind, haben wir nie erfahren – es war niemand da, den wir hätten fragen können.