Diese alte Aufnahme zeigt die Straßenecke de-la-Chevallerie-Straße/Goldbergstraße. Sie ist zwar fotografisch kein Highlight, zeigt aus heutiger Sicht aber eine Menge Altes und Vergangenes.
In der Bildmitte sehen wir den alten Pavillon, in dem zuletzt Bogestra und Vestische ihre Fahrkarten verkauften. In dem selben Gebäude ganz links (an den Garten angrenzend) gab es ein Schmuck- und Uhrengeschäft von Theo Vieth. Früher, als die Autos noch kleiner waren, wurden in diesem Gebäude sogar Fahrzeuge ausgestellt und verkauft. Der schöne Garten, der zur Villa Gladen (am linken Bildrand) gehörte, ist inzwischen von einem unansehnlichen Komplex überbaut.
Im Hintergrund sehen wir den alten Busbahnhof. In dem zur de-la-Chevallerie-Straße gelegenen Gebäudekomplex war das Reisebüro Dr. Friedrichs untergebracht. In dem „Büdchen“ verkaufte der liebenswerte Franz-Theo Böhmke unter anderem Zeitungen, Zeitschriften und Bonbons - eine wahre Goldgrube. Von Bahnsteig 1 des Busbahnhofs gelangte man in den Untergrund des Gebäudekomplexes: Hier gab es öffentliche Toiletten.
Das für die WM 1974 erstellte Straßenbahnschienen-Kreuz ist noch intakt: Die Verbindung vom Goldbergplatz zur Goldbergstraße kann noch befahren werden (wurde aber nur äußerst selten benutzt), und die Verbindung in Richtung Bf. Buer-Nord ist auch in Betrieb. Im Hintergrund, zwischen den Hotelbuchstaben O und T, sieht man die alte und großzügige Abstellanlage der Bogestra. An der Haltestelle steht ein M-Wagen der Bogestra, der sich gleich als Linie 302 auf den Weg nach Bochum macht. Links neben der Abstellanlage fährt gerade ein Bus der Vestischen, nämlich ein Magirus-Deutz SH 110, vermutlich als Linie 244.
Im Hotel Monopol, das gerade erst den „Würzburger Hof“ abgelöst hatte, werden in den „Buerschen Stuben“ Gäste bewirtet, und das „alte Amtsgericht“ war zum Zeitpunkt der Aufnahme noch gar nicht so alt, nämlich weniger als 10 Jahre.
Ich datiere die selbst erstellten Fotos auf 1980, also vor mehr als 40 Jahren. Ich habe sie aus einem Fenster des damals noch als Hotel betriebenen "Hotel zur Post" gemacht.
Was man leider nicht auf dem Foto sieht: Wahrscheinlich ging es zu diesem Zeitpunkt in der "Käseglocke" (natürlich noch mit Dachhelm) schon hoch her, wurden rechts um die Ecke noch Pommes bei Rolf Zitz verkauft und drehten bei Jansen die unverwechselbaren Hähnchen ihre Runden im Grill.
