Verbrannte Pappe - Die Schachtelreste

Niedergebranntes Kulturhighlight oder: war es doch eine warme Sanierung?

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heen
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Re: Verbrannte Pappe - Die Schachtelreste

Beitrag von heen »

In der Nacht vom 18. auf den 19. Mai ist es 40 Jahre her das die Pappschachtel abfackelte. Die WAZ erinnert schon heute an das trinken von warmer Biersuppe nach dem Brand.
siehe hier: https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 50459.html

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Mahns
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Re: Verbrannte Pappe - Die Schachtelreste

Beitrag von Mahns »

Irgendwann zwischen 1972 und 1976 habe ich dieses Foto aufgenommen. Es zeigt den Sparkasse-Pavillion an der de-la-Chevallerie-Straße/Ecke Westerholter Straße.

Er war für ein paar Jahre die provisorische Hauptzweigstelle Buer der Sparkasse Gelsenkirchen, während diese ihr altes Gebäude am Markt abreissen und den bis heute existenten Neubau an der selben Stelle errichten ließ.

1976 errang der Komplex lokale Berühmheit, als er als "Städtisches Kommunikationszentrum Pappschachtel" eine zweite Lunge "für Leute von 1 bis 100 Jahren" bekam. Spätere Topstars der deutschen Musikszene sind hier aufgetreten - darunter BAP, Extrabreit und Herbert Grönemeyer.

Die "Papp" brannte 1982 ab - manche behaupten "unter mysteriösen Umständen". Jedenfalls war die Stadtspitze nicht ganz unfroh, denn sie hatte immer mit ihr gefremdelt.

Auf dem Foto sind drei interessante Merkmale zu erkennen:

1.) Straßenbahnschienen: Die Vestische bediente zu diesem Zeitpunkt noch die Linie 10 nach Gladbeck und Bottrop, wahrscheinlich auch noch die 11 nach Polsum, auf jeden Fall aber war das Straßenbahndepot am Egerplatz zu diesem Zeitpunkt noch in Betrieb.

2.) Links neben der Pappschachtel steht noch ein altes großzügiges Wohnhaus an der Ecke zur Pfefferackerstraße. Es wurde erst im Zuge der Neubebauung ("Schülerhilfe") Ende der 90er-Jahre abgerissen.

3.) Vorne sieht man den alten (südlichen) Fußgängerüberweg der Kreuzung mit der Westerholter Straße, der beim Bau des Parkhauses ersatzlos entfernt wurde. Früher gab es an dieser Straßenkreuzung nämlich 2 Übergänge auf die Ostseite der de-la-Chevallerie-Straße.

Bild

AxiBi
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Re: Verbrannte Pappe - Die Schachtelreste

Beitrag von AxiBi »

Der Brand der Pappschachtel hat viele von uns damals tief bewegt. Ein Ort, der für so viele ein bedeutender Treffpunkt war, wurde von einem Feuer zerstört – und bis heute bleiben viele Fragen ungeklärt. Die Gerüchte und Spekulationen über die Hintergründe des Feuers sind nie ganz verstummt, doch ein klares Bild hat sich nie ergeben. Jetzt gibt es jedoch neue Ansätze, die die Ereignisse von damals in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Der Podcast Grauzone Pott hat kürzlich eine Folge veröffentlicht, die sich intensiv mit dem Brand auseinandersetzt. Mit fundierten Recherchen und spannenden Theorien versuchen die Macher, die damaligen Ereignisse besser zu verstehen. Besonders hervorzuheben: Es kommen Menschen aus Gelsenkirchen zu Wort, die die Pappschachtel und ihre Rolle in der lokalen Gemeinschaft hautnah erlebt haben.

Das ist der Link zum Podcast: https://open.spotify.com/show/6yt622PnBA6zKMV0Snv68Y

Im Thread hier im Forum zeigt sich, dass das Interesse an der Aufklärung der Vorfälle weiterhin groß ist. Es ist doch etwas aufällig, wie wenig über die genauen Hintergründe bekannt ist. Einige der im Podcast präsentierten Details werfen ein völlig neues Licht auf die damaligen Ereignisse, während andere Theorien bestehende Vermutungen stützen.

Falls ihr den Podcast bereits gehört habt: Was denkt ihr über die präsentierten Theorien?

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