Heimatverbundenheit am PC: Marc Schuelper arbeitete mit am Wikipedia-Eintrag von Gelsenkirchen.

Foto: WAZ, Fischer
Zeit GEGelsenkirchen ist exzellent - und zwar seit dem 7. Februar 2006. An diesem Tag erhielt der Eintrag über die Stadt auf der deutschen Wikipedia-Seite im Internet den Status eines sehr lesenswerten Arikels. Einer, der großen Anteil daran hatte, heißt Marc Schuelper. 17 Jahre alt. Schüler am Schalker Gymnasium. Warum die Arbeit? "Weil ich etwas zurückgeben wollte an das Ganze", sagt er spontan.
Denn wie viele andere benutzt Marc die für jedermann freizugängliche (und bearbeitbare) Internet-Enzyklopädie, um sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Ein paar Klicks am PC, ein Schlagwort - schon liefert "Wiki" Infos. Oder nicht, wie zu der Zeit, als Marc sich erstmals über seine Stadt informieren wollte. "Da waren die Daten sehr dürftig", sagt er. Ab dem 3. Oktober 2004 schritt er zur Tat. Zunächst vor allem mit Bildbeiträgen. Mit der Kamera ging´s auf Erkundungstour, er fotografierte etwa Nordstern und das WeKa-Karree, "um zu zeigen, wie es hier aussieht", sagt er. Damit habe er auch Leuten entgegentreten wollen, die in Gelsenkirchen noch immer die Stadt sehen, in der "die Luft voller Asche ist." Ein Stück Heimatliebe im Netz.
Sein Anspruch bei den Artikeln (er startete u.a. die Einträge "Musiktheater im Revier" und "Hauptbahnhof Gelsenkirchen"): "Ich will so objektiv sein, wie ich kann." An diesem Punkt setzen Kritiker der Internet-Enzyklopädie an: Alle können eintragen, was sie wollen. Aber wenn da etwas Falsches stehe, werde es diskutiert und korrigiert, meint Marc, der in seiner Freizeit an Internetseiten bastelt und Webmaster der Schulhomepage ist. Er selbst gehörte beim Gelsenkirchen-Eintrag zu den fleißigsten Diskutanten. Und will dabei bleiben, wenn Schule und ein später angestrebtes Informatik-Studium Zeit dazu lassen. Eine Idee, welchen Artikel er demnächst überarbeiten könnte, hat er auch schon: die Zeche Holland reizt ihn. "Da hat sich viel getan."
WAZ 09.01.2007 Von Mike Röser