„Am 11.Mai 1947 geboren, am 24. Mai 1977 von Organen der Militärdiktatur in Buenos Aires ermordet gab sie ihr Leben für Freiheit und mehr Gerechtigkeit in einem von ihr geliebten Lande. Ungebrochen im Wollen mit ihr einig, tragen wir unseren Schmerz aus der Kraft Christi und vergessen nicht durch sie empfangene Güte und Freude.“
Mit diesen Worten haben Elisabeth Käsemanns Eltern, Margrit und Ernst im Juni 1977 den Tod ihrer Tochter angezeigt. Zur Erinnerung an Elisabeth möchte ich am 24. Mai, dem siebenunddreißigsten Jahrestag ihrer Ermordung, um 11 Uhr auf dem Ernst-Käsemann-Platz in Rotthausen Blumen niederlegen und ein paar Worte sprechen. Es soll nicht lange dauern, die Leute wollen einkaufen, die Parteien machen Wahlkampf, auch für die herausragend wichtige Europawahl. Ich freue mich über jede(n), die/der kommt.“
Mit meinen paar Worten werde ich nicht viel sagen können. Gründlichere Arbeit wäre vielleicht im GE-Wiki möglich. Besteht Interesse? Es gibt eine Menge Material, darunter Buch und Film „…dass du zwei Tage schweigst unter der Folter“.
Ernst Käsemann, „im Wollen mit ihr einig“, predigte 1981 noch einmal in Rotthausen:
„Niemand soll behaupten, der Klassenkampf habe aufgehört. Er ist vielmehr weltweit geworden, und wir sind zumeist mit ihm einverstanden, weil unsere eigene Gesellschaft davon profitiert.“
Eva Teufel, Elisabeths Schwester:
„Elisabeth war ihrem Vater nicht unähnlich. Mein Vater hat überlebt. Elisabeth bezahlte für das Festhalten an ihren Überzeugungen mit dem Leben. Die damaligen Machthaber der Gerechtigkeit zuzuführen ist eine langwierige, zähe, mühsame Anstrengung.“
Sie hatte weitgehend Erfolg. Nicht zuletzt dank des Einsatzes der Familie Käsemann, die in der „Koalition gegen Straflosigkeit“ eine wesentliche Rolle spielt. Als Anwalt für die „Koalition“ arbeitet seit jeher Wolfgang Kaleck, der jetzt auch Edward Snowden vertritt.
Sehr informativ:
www.elisabeth-kaesemann.fbs.de . Die Mitarbeiterinnen der Familienbildungsstätte halten nicht nur durch ihre Arbeit das Andenken an „die Namensgeberin unserer Einrichtung“ lebendig. Sie melden sich -auch in diesem Fred - deutlich zu Wort. Hier noch einmal:
„Die Bundesrepublik Deutschland ist in diesem Prozess (gegen die sieben noch lebenden Verantwortlichen des Folterlagers, in dem Elisabeth Käsemann entsetzlich gequält und von dem aus sie mit 15 anderen zur Erschießung abtransportiert wurde) als Nebenkläger aufgetreten. Diesem Schritt müssen nun weitere folgen, das ehrliche Eingeständnis und die offizielle Entschuldigung … für die Versäumnisse der deutschen Diplomatie während der argentinischen Militärdiktatur.“
Wie gesagt, ich freue mich über jede(n) die/der kommt.