
Von-Wedelstaedt-Park
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Wenn ihr die ganze Zeit von diesem Schwimmbad redet, dann weiß ich, dass es nicht im heutigen Rheinelbe-Park war. Dieses "Rheinelbe-Bad" lag an der Halde hinter dem "Von-Wedelstaedt-Park".
Vorne an der Parkstraße in den Park hinein, am Spielplatz und am Teich vorbei, hinten zwischen den Büschen wieder raus.
Rechts von der jetzt schöneren Brücke - ehemalige Werksbahn - ging eine steile Treppe nach oben, über die Gleise, ein schmaler, gewundener Weg und dann durch ein kleines Törchen ins Rheinelbe-Bad. Zwei Becken, ein "Planschbecken" für Kinder, ein Schwimmer-Becken mit einem Drei-Meter-Brett und immer eiskaltem Wasser. Dazu ein kleiner Kiosk für ein Eis oder 'ne Brohler, ein paar Liegewiesen.
Eintritt für Bergbau-Kinder 20 Pfennig.
Als Bergmannssohn habe ich diese Möglichkeit oft genutzt, wenn ich zu faul war, um nach Grimberg zu radeln.
Vorne an der Parkstraße in den Park hinein, am Spielplatz und am Teich vorbei, hinten zwischen den Büschen wieder raus.
Rechts von der jetzt schöneren Brücke - ehemalige Werksbahn - ging eine steile Treppe nach oben, über die Gleise, ein schmaler, gewundener Weg und dann durch ein kleines Törchen ins Rheinelbe-Bad. Zwei Becken, ein "Planschbecken" für Kinder, ein Schwimmer-Becken mit einem Drei-Meter-Brett und immer eiskaltem Wasser. Dazu ein kleiner Kiosk für ein Eis oder 'ne Brohler, ein paar Liegewiesen.
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Als Bergmannssohn habe ich diese Möglichkeit oft genutzt, wenn ich zu faul war, um nach Grimberg zu radeln.
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Hallo Egon-Uecke,Ego-Uecke hat geschrieben: Rechts von der jetzt schöneren Brücke - ehemalige Werksbahn - ging eine steile Treppe nach oben, über die Gleise, ein schmaler, gewundener Weg und dann durch ein kleines Törchen ins Rheinelbe-Bad. Zwei Becken, ein "Planschbecken" für Kinder, ein Schwimmer-Becken mit einem Drei-Meter-Brett und immer eiskaltem Wasser. Dazu ein kleiner Kiosk für ein Eis oder 'ne Brohler, ein paar Liegewiesen.
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Als Bergmannssohn habe ich diese Möglichkeit oft genutzt, wenn ich zu faul war, um nach Grimberg zu radeln.
genau so war es. Dem ist nichts mehr hinzu zufügen. Mir wurde davon nur erzählt, denn das Schwimmbad war zu meiner Zeit in den 60 zigern schon geschlossen.
Nur wir sind nie die Parkstraße gegangen, sondern direkt neben den Schienen der Werksbahn rechts rein, da gab es einen Trampelpfad, links waren die Schienen und rechts war Grabeland für Bergbauangehörige, dieses wurde den Bergleuten für den Bau des Schulzentrums weggenommen. Und wenn man diesen Trampelpfad weitergegangen ist kam man an der oben beschriebenen Brücke raus.
Glückauf
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Mir ist auch nichts von einem Schwimmbad im Rheinelbepark bekannt.
Ich glaube, wir reden schon alle von demselben Bad, das wir als Nachgeborene bislang offenbar nur nicht auf der richtigen Seite der Rheinelbestraße positioniert haben. Umso besser, dass wir jetzt zwei Zeitzeugen haben. Gibt es eigentlich noch irgendwelche Reste dieses Bades? Es muss doch Eurer Beschreibung nach irgendwo im Bereich der heutigen Forststation gelegen haben, oder?Ego-Uecke hat geschrieben:Wenn ihr die ganze Zeit von diesem Schwimmbad redet, dann weiß ich, dass es nicht im heutigen Rheinelbe-Park war. Dieses "Rheinelbe-Bad" lag an der Halde hinter dem "Von-Wedelstaedt-Park".
J.
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- Ego-Uecke
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Die Forststation ist zuweit weg. Reste von dem Bad hatte ich im vergangenem Jahr intensiv gesucht. Aber obwohl mir die Örtlichkeit sehr bekannt war, habe ich nichts, gar nichts, gefunden. Alles bewachsen, begrünt, keine Ruinen oder Mauerreste. Wahrscheinlich zugeschüttet. Das Schwimmbad lag nämlich in einem "Tal", umgeben von der Halde, ganz nahe, ca. 200 m, von der Brücke.
An bestimmten Wochentagen war das Bad für die "Öffentlichkeit" geschlossen, da durften die Herren Steiger und Fahrsteiger mit ihren Damen die Sauna nutzen. Das eiskalte Wasser des Schwimmerbeckens war dann für die Abkühlung nach dem Saunagang. Und oben auf der Halde lagen die Kinder im Gebüsch und hatten ihren Spaß.
An bestimmten Wochentagen war das Bad für die "Öffentlichkeit" geschlossen, da durften die Herren Steiger und Fahrsteiger mit ihren Damen die Sauna nutzen. Das eiskalte Wasser des Schwimmerbeckens war dann für die Abkühlung nach dem Saunagang. Und oben auf der Halde lagen die Kinder im Gebüsch und hatten ihren Spaß.
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Meint ihr, die Ansichtskartenfirma war dermaßen orientierungslos?!?Verwaltung hat geschrieben:Was auf dieser alten Karte als "Gemeindepark Ückendorf" ausgegeben wird, ist doch eindeutig der alte Stadtgarten. Oder gab es (gibt es) in Ückendorf einen Park mit diesen typischen Brückengeländern?
Nee, das ist mit ziemlicher Sicherheit der von-Wedelstaedt-Park (deshalb könnte man das Foto gut in den diesbezüglichen Thread schieben). Daß es dort solche Geländer gab, kann ich natürlich nicht bestätigen. Und neu ist mir auch, daß der Teich offenbar einen "Ausläufer" hatte. Aber rechts im Hintergrund steht mit ziemlicher Sicherheit das noch heute vorhandene Haus des Parkwärters, der damals nicht nur die Gartenarbeit, sondern auch die Tierpflege zu verantworten hatte. Dieses Haus ist im "schweizerischen Fachwerkstil" erbaut worden, wie es damals hieß, und für die alten Ückendorfer war es deshalb wohl ein exotischer Hingucker.
J.
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Ich war gestern mal wieder im Von-Wedelstaedt-Park, leider mehr oder weniger ungeplant, und deshalb nur mit einer Handykamera ausgestattet. Trotzdem hat es mich gereizt, die Perspektive auf dem Ansichtskarte im vorletzten Beitrag dieses Threads nachzuempfinden. Ich habs mal aus dem Gedächtnis versucht und das Bild verschafft hoffentlich einen ungefähren Eindruck.

Zur Orientierung: Man sieht rechts neben dem dunklen Busch die beiden Fenster des Gärtnerhauses, das noch mehr oder weniger im Originalzustand erhalten ist. Links neben dem Busch seiht man noch heute einen Wetter-Pavillion, der jedoch nicht so aufwendig gestaltet ist wie der alte auf der Ansichtskarte.

Das obige Foto zeigt das Gärtnerhaus aus der Nähe und zwar insbesondere die Dach- und Balkoninstallation, die die alten Ückendorfer – allesamt bäuerliche Westfalen, die ja nicht mal eben zum Heliskiing in die Alpen konnten – wohl ziemlich fasziniert haben. Das Ganze ist bei einem schweizerischen Fachwerkhaus abgeschaut; so wie es seltene Pflanzen und Tiere im Park gab, gabs zur Begeisterung der Bevölkerung eben auch ungewöhnliche Architektur. So gesehen ist der Neubau des Südstaaten-Cafés del Sol nur eine schlichte Wiederholung der Ückendorfer Geschichte.
Der ganze Garten ist heute eng mit dem Namen des letzten Ückendorfer Amtmannes Carl von Wedelstaedt verknüpft, auf dessen Betreiben die Anlage angelegt wurde. Wenngleich von Wedelstaedt vom Lande kam (er ist in Höxter gebürtig) und vermutlich einige konkrete Vorstellungen von seinem Ückendorfer Amtspark hatte, war er natürlich kein Gartenbauarchitekt. Den fand er vielmehr in Person von Ludwig Simon, einem Sachsen, der damals schon verschiedene Gärten in Westfalen angelegt hatte. Simon wurde von von Wedelstaedt etwa Mitte 1899 eingestellt.
Und er machte seine Sache so gut, dass von Wedelstaedt ihm als späterer Gelsenkirchener Oberbürgermeister eine Lebensstellung verschaffte: Er wurde Stadtgarteninspektor der neuen Großstadt Gelsenkirchen und war damit zuständig für den Bulmker Park, den Bismarck-Hain (heute Zoom, damals Park), den Kaiser-Wilhlem-Garten (heute Stadtgarten) usw., aber auch für die neuen Friedhöfe. Auch vergessene Highlights wie die Grünanlage am Machensplatz (vgl. den Denkmalsthread) und das Froschquartett am HSH gehen auf Simon zurück. Ludwig Simon verstarb 1933.
J.

Zur Orientierung: Man sieht rechts neben dem dunklen Busch die beiden Fenster des Gärtnerhauses, das noch mehr oder weniger im Originalzustand erhalten ist. Links neben dem Busch seiht man noch heute einen Wetter-Pavillion, der jedoch nicht so aufwendig gestaltet ist wie der alte auf der Ansichtskarte.

Das obige Foto zeigt das Gärtnerhaus aus der Nähe und zwar insbesondere die Dach- und Balkoninstallation, die die alten Ückendorfer – allesamt bäuerliche Westfalen, die ja nicht mal eben zum Heliskiing in die Alpen konnten – wohl ziemlich fasziniert haben. Das Ganze ist bei einem schweizerischen Fachwerkhaus abgeschaut; so wie es seltene Pflanzen und Tiere im Park gab, gabs zur Begeisterung der Bevölkerung eben auch ungewöhnliche Architektur. So gesehen ist der Neubau des Südstaaten-Cafés del Sol nur eine schlichte Wiederholung der Ückendorfer Geschichte.
Der ganze Garten ist heute eng mit dem Namen des letzten Ückendorfer Amtmannes Carl von Wedelstaedt verknüpft, auf dessen Betreiben die Anlage angelegt wurde. Wenngleich von Wedelstaedt vom Lande kam (er ist in Höxter gebürtig) und vermutlich einige konkrete Vorstellungen von seinem Ückendorfer Amtspark hatte, war er natürlich kein Gartenbauarchitekt. Den fand er vielmehr in Person von Ludwig Simon, einem Sachsen, der damals schon verschiedene Gärten in Westfalen angelegt hatte. Simon wurde von von Wedelstaedt etwa Mitte 1899 eingestellt.
Und er machte seine Sache so gut, dass von Wedelstaedt ihm als späterer Gelsenkirchener Oberbürgermeister eine Lebensstellung verschaffte: Er wurde Stadtgarteninspektor der neuen Großstadt Gelsenkirchen und war damit zuständig für den Bulmker Park, den Bismarck-Hain (heute Zoom, damals Park), den Kaiser-Wilhlem-Garten (heute Stadtgarten) usw., aber auch für die neuen Friedhöfe. Auch vergessene Highlights wie die Grünanlage am Machensplatz (vgl. den Denkmalsthread) und das Froschquartett am HSH gehen auf Simon zurück. Ludwig Simon verstarb 1933.
J.
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Dieses Brückengeländer mag hier 'typisch' im Sinne von besonders originell oder einzigartig erscheinen, könnte aber auch ein Mode/Massenprodukt der damaligen Zeit gewesen sein. Im Ursprungsland Frankreich sind viele Variationen davon erhalten geblieben:Oder gab es (gibt es) in Ückendorf einen Park mit diesen typischen Brückengeländern?

Hier sieht man ein etwas grob geratenes Balkongeländer in Sault/Provence, Foto von 2007. Es besteht aus Eisenbeton, 'erfunden' von Joseph Monier, der seine erste Brücke in dieser Art bereits 1875 fertig gestellt hat (s.a. Link unten).
Es wäre also durchaus möglich, dass Gartenarchitekten um die Jahrhundertwende hier diese Ideen aufgegriffen haben. Als Alleinstellungsmerkmal taugen diese Brücken jedenfalls nicht.
http://www.ernst-und-sohn.de/bk100/kale ... z_2006.pdf
Josel hat geschrieben:@pito
Die Eiche ist mit einem Findling nebst Inschrift gekennzeichnet. Ich wollte mich immer mal anhand dieses pdfs auf die Suche begeben, bin aber noch nicht dazu gekommen.
http://stadtplanung.gelsenkirchen.de/03 ... endorf.pdf
(dort nach "Sachsenwaldeiche" suchen).
Das mit dem Wald und der Jagd hat mir ein Verwandter erzählt, der das als Steiger noch miterelebt hat.
J.


Kurzer Nachtrag zu meinem letzten Beitrag und zu Ludwig Simon:
In einem der anderen Gelsenkirchener Parks (Stadtgarten? Bulmker Park?) hat Simon wohl einen kleinen Hügel anlegen lassen, um den Kindern im Winter das Schlittenfahren zu ermöglichen. Zum Dank sollen die Gelsenkirchener diese Erhebung in ihrer typischen sprachlichen Zurückhaltung "Simonsberg" getauft haben. Kennt noch jemand diesen Berg? Gibts den noch?
J.
In einem der anderen Gelsenkirchener Parks (Stadtgarten? Bulmker Park?) hat Simon wohl einen kleinen Hügel anlegen lassen, um den Kindern im Winter das Schlittenfahren zu ermöglichen. Zum Dank sollen die Gelsenkirchener diese Erhebung in ihrer typischen sprachlichen Zurückhaltung "Simonsberg" getauft haben. Kennt noch jemand diesen Berg? Gibts den noch?
J.
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