Morgen inner WAZ:
DerWesten - 02.07.2009
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Großer Tag für Hugo
Gelsenkirchen-Buer, 02.07.2009, Georg Meinert,
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Der neue NRW-Bauminister Lutz Lienenkämper kam zum offiziellen Baubeginn am Schacht Hugo 2 und bekräftigte die Förderung, die zum Erhalt des ehemaligen Kohle-Förderstandortes ganz wesentlich beiträgt. Minister und andere Gäste schauten sich das bislang Erreichte bei einem Rundgang an.
Großer Tag für den buerschen Schacht Hugo 2, und großer Tag für seinen Trägerverein: Im Beisein des neuen NRW-Landesbauministers Lutz Lie-nenkämper fand gestern am Schacht-Ensemble am alten Brößweg der offizielle Baubeginn zur Umwandlung des ehemaligen Förderstandortes zum Industriedenkmal und Veranstaltungsort statt.
NRW und der buersche Schacht Hugo 2: Das Land fördert den Erhalt des ehemaligen Förderstandortes. Fotos: Thomas Schmidtke/waz Minister Lienenkämper lobte das bürgerschaftliche Engagement, das hinter dem Projekt stehe, das das Land aus Mitteln des Programms „Initiative ergreifen” mit 232 000 € unterstützt. „Das ist eins der Projekte, die mir besonders wichtig sind”, sagte der Minister. Ihn habe beeindruckt, dass „hier Menschen die Ärmel hochkrempeln”. Mehr als 7000 Arbeitsstunden seien von Mitgliedern, Förderern und Freunden bereits am Schacht erbracht worden. Dieser Einsatz und weitere Spendengelder machen die zur Förderung nötigen gut 177 000 € an Eigenmitteln aus. Insgesamt fließen in das Projekt somit Investitionen von knapp 410 000 €.
Bei einem Wetter wie einst unter Tage (heiß und schwül) machte der Minister einen Rundgang übers Gelände - mit weiteren Gästen, darunter Regierungspräsident Peter Paziorek („ich bin keine 200 Meter vom Zechentor aufgewachsen”), RAG-Chef Bernd Tönjes (letzter Hugo-Bergwerkschef), MdL Oliver Wittke (der die „Initiative” im Ministerium eingestielt hatte), Bürgermeister Klaus Hermandung und Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann. Initiator und Vereinschef Klaus Herzmanatus erläuterte der Gästeschar, was alles schon am Schacht Hugo 2 geleistet wurde: U.a. wurde das Schachtensemble eingezäunt, erhielt eine Stromversorgung, die Elektrizität wurde erneuert, eine Wasserversorgung („komplett aus Nutzwasser”) aufgebaut, Erdboden ausgetauscht und erste Bepflanzungen vorgenommen, Eingänge erneuert, Loks und Loren organisiert. Zur Zeit wird eine Alarmanlage eingebaut - die Spende eines Gelsenkirchener Unternehmens.
Herzmanatus: „Wir sorgen dafür, dass ein Stück Bergbau erhalten bleibt.” Hugo könne zu einem Leuchtturm, zu einer Landmarke werden. Dem Trägerverein schwebe vor, die Fördermaschinenhalle so aufzubereiten, dass dort Firmenevents, Kleinkunst-Veranstaltungen oder Konzerte stattfinden könnten. Wichtig sei, dass die Optik grundsätzlich erhalten bleibe. „Hier wird keine Wand getüncht.” Auch die Fördermaschine, damals eine der leistungsstärksten in Europa, bleibe so wie sie ist auf ihrem Standort erhalten. Auf dem Dach der Fördermaschinenhalle, das gerade abgedichtet wird, sei ein Biergarten mit Fernsicht denkbar. Ende 2010, so die Planungen des Trägervereins, könnte das Ziel der Fertigstellung erreicht sein.
Bürgermeister Hermandung lobte für die Stadt das Engagement des Trägervereins, in dem viele alte Hugoraner eine neue Heimat gefunden haben. „Hier wird Geschichte für nachfolgende Generationen präsent gehalten.” Regierungspräsident Paziorek erläuterte, dass die öffentliche Förderung bewilligt und erstes Geld reserviert sei. Die Auszahlung an den Trägerverein sei in Vorbereitung.
Paziorek und Minister Lienenkämper erhielten als Gastgeschenk eine Grubenlampe. „Wir wollen das Feuer erhalten und weitergeben”, sagte Herzmanauts. Zum Abschluss bat der Verein zu einem „bergmännischen Snack” - bei Geigenmusik des ehemaligen Hugoraners Walter Georgie.
Das gehört zum Schachtensemble Hugo 2
1881 wurde mit den Abteufarbeiten am Schacht Hugo 2 begonnen. Am 28. April 2000 wurde die letzte Förderung auf Hugo gefahren. 2003 gründete sich der Trägerverein, um das Schachtensemble zu erhalten. Dazu zählt das Schachtgerüst, das Schachgebäude (der Schacht selbst ist seit langem verfüllt) und die prächtige Fördermaschinenhalle.