Architektonisch entrückt und avantgardistisch, historisch jedoch ein düsterer Ort. Hier haben die Nazis Gelsenkirchener Bürger gesammelt und deportiert.

1928
Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG
Stimmt. Demnächst Lebenserinnerungen an diesen Schreckensort aus dem englischen übersetzt hier.pito hat geschrieben:Die alte Ausstellungshalle auf dem Wildenbruchplatz.
Architektonisch entrückt und avantgardistisch, historisch jedoch ein düsterer Ort. Hier haben die Nazis Gelsenkirchener Bürger gesammelt und deportiert.
1928
Wenn ich mich richtig aus den Erzählungen erinnere, wurden dort Wirtschaftsmessen abgehalten aber auch Theater gespielt.rabe489 hat geschrieben:Unter dem NS-Regime war alles Schreckensort, keine Lokalität war "diktaturfrei".
Was wurde denn in den Hallen ausgestellt?
Heinz, du sprichst mir aus der Seele: die Rampe am Güterbahnhof, von dort gingen die Transporte (heute Großmarkt). Oder das Außenlager Buchenwald auf dem Gelände der Gelsenberg Benzin AG in Gelsenkirchen Horst und und und....Heinz hat geschrieben:Wenn ich mich richtig aus den Erzählungen erinnere, wurden dort Wirtschaftsmessen abgehalten aber auch Theater gespielt.rabe489 hat geschrieben:Unter dem NS-Regime war alles Schreckensort, keine Lokalität war "diktaturfrei".
Was wurde denn in den Hallen ausgestellt?
Es war wohl eine klasische Mehrzweckhalle.
Angaben ohne Gewähr.
Einspruch zu den "Schreckensorten": es gibt Orte mit großer Symbolkraft, die das Tun der Barbaren besonders verdeutlichen.
Dazu zählt sicherlich diese Halle, wie auch die Polizeiwache in Erle.
Die Stadt kann dabei nur Punkte machen, Stolpersteine werden von Paten finanziert und gehen nach der Verlegung in den Besitz der Stadt über.pito hat geschrieben:Während meiner Schulzeit am Grillo-Gymnasium hatte ich die seltene Gelegenheit den Vortrag eines jüdischen ehemaligen Gelsenkirchners zu hören, der heute in den USA lebt.
Er besuchte seine alte Schule (das Grillo) und erzählte, wie das damals losging mit den Antisemitismus. Ganz schleichend. Es spiegelte sich in den Schulnoten wieder. Plötzlich waren alte Freunde keine Freunde mehr. Bei einer Veranstaltung in der Aula dann wurde er vor allen Schülern vom Direktor nach vorne gerufen: "Jude Kohn! Vortreten!". Der Direktor sagte ihm, er sei kein Schüler dieser Schule mehr und hat ihn die Holztreppe vorne an der Bühne hinuntergestoßen.
Später kehrte er als amerikanischer Soldat nach Deutschland zurück und war bei der Befreiung eines KZs dabei. Er zeigte uns die Originalfotos, die er damals gemacht hat, von den Leichenbergen, den Brennöfen und den Massengräbern.
Es ist manchmal schwer vorstellbar, dass die Gräuel der Nazizeit tatsächlich an bekannten Orten passiert sind, die wir täglich sehen und die uns sehr vertraut sind. Das ist wie eine verborgene und vergessene Schicht unter dem Pflaster. Ein Projekt wie die "Stolpersteine" könnten das wieder bewußt machen. Könnten. Wenn die Stadt sich dieser Idee öffnen würde ...
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