Aber lest selbst:
Leider konnte ich nicht herausfinden wie über den Antrag befunden wurde. Schätze aber mal das er aus Kostengründen abgelehnt wurde.PDS-Antrag vom 13.06.2000 hat geschrieben:Betreff
Vervollständigung der Streckenführung der Straßenbahnlinie 301, ausgehend von
GE-Horst, über Hessler, Feldmark, Rotthausen und Neustadt/GE-Süd bis
Hauptbahnhof Gelsenkirchen
Inhalt des Antrag
Zur Sitzung des Bau-, Bauvergabe- und Grünausschusses am 13.06.2000 hat die Ratsgruppe
der PDS folgenden Antrag gestellt:
”In Anbetracht des millionenschweren Finanzvolumens des zur Debatte stehenden
Bauvorhabens, sowie des Missbehagens vieler Einwohner im Raum Horst am Konzept selbst,
erscheint es gerechtfertigt, trotz der sicherlich ganz anderen finanziellen Dimensionen des
Antrags, zur Vermeidung unnötiger Investitionen in Form von Mitteln und Zeit für ein vermutlich
letztlich wenig befriedigendes Projekt, die potentielle Funktion von Horst als
Verkehrsschnittstelle mit einer gewissen über die Stadtgrenzen hinausgehenden Bedeutung,
als auch für die innerstädtischen Verkehrsverbindungen etwas genauer anzuschauen.
Mit dem aktuellen Projekt der Anbindung des Essener Stadtbahnstreckennetzes via U17 an
das Gelsenkirchener Pendant, repräsentiert durch die einzige verbliebene, rein GE-basierte
Straßenbahnlinie 301, rückt die m.E. sowieso grundsätzlich bestehende, unausgewogene und
offenbar eher vom Zufall diktierte interne Verkehrsanbindung der Gelsenkirchener Stadtteile
unter- und miteinander, die an der 301 liegen, liegen könnten, bzw. im Interesse einer
effizienten Verkehrsanbindung und Nutzung und eines effizienten Betriebs der Linie 301, in
Anbetracht der gegebenen Anordnung der Stadtteile, liegen sollten, in den Blickpunkt des
aktuellen Interesses.
Während vom Standpunkt des Nutzers die Linie 301 streckenweise, einmal infolge
Untertagebetrieb, aber teilweise auch oberirdisch, z.B. auf dem Teilstück zw. Middelicher Str.
und Buer Rathaus, recht flott unterwegs ist, liegen GE-Horst, aber auch die anderen obgen.
Stadtteile, in einem erstaunlichen ÖPNV-technischen Abseits.
Vom Standpunkt des naheliegenden Ringschlusses der 301 aus betrachtet, ist durch die
bestehende Trasse der Linie 301 der mögliche Gleisring für den Betrieb der 301 als Ringbahn
bereits zu 2/3 bis 3/4 geschlossen. Der Ringschluss würde einmal die kontinuierliche Fahrt der
Züge ohne die jeweiligen umständlichen und zeitraubenden Rangiermanöver an beiden Enden
der Strecke erlauben, und sodann dem Fahrgast einen wesentlich verbesserten Service
bieten, indem er es ermöglichte, von jedem Punkt der Strecke an jeden anderen zu gelangen,
ohne durch die gegenwärtige, eher künstlich anmutende Unterbrechung der Streckenführung
behindert zu werden. Zum anderen würde dadurch sowohl die ungleichgewichtige Versorgung
der Stadtteile entlang des westlichen Stranges der Siedlungskette, wie oben genannt, mit dem
östlichen – GE-Zentrum, Bismarck, Erle/Resse, Buer – ins Gleichgewicht gebracht, als auch
die innerstädtische verkehrstechnische Integration hinsichtlich der beiden recht weit
auseinanderliegenden Hauptzentren Gelsenkirchen und Buer, die durchaus nicht unkritisch ist,
in effizienter Weise entlang der Westtangente gefördert.
Unbeschadet notwendiger Voruntersuchungen und eines ersten Blickes, der auch eine
oberirdische Streckenführung über die Grothusstraße als bedenkenswert erscheinen lassen
könnte (Vielleicht sogar als vordringlich, da in diesem Bereich eine gewisse Unterversorgung
zu bestehen scheint.), wäre im Interesse optimaler Versorgung der Siedlungsschwerpunkte
entlang der Strecke, als auch des anzustrebenden Ringschlusses, eine subterrane
Streckenführung die zu bevorzugende Möglichkeit.
Abtauchen sollte die 301 am besten bereits vor der Querung (aus Richtung Buer gesehen) der
DB-Gleise am Bahnhof GE-Buer Süd, um dieser Unwägbarkeit – und des eingleisigen Betriebs
in diesem Bereich – zu entgehen.
Im Sinne möglichst weitgehender oberirdischer Überlappung der U17 mit den geg.
Verkehrsverbindungen im Zentrum von Horst, könnte die U17 an geeigneter Stelle auf der
Turfstr., kurz vor dem Rüttgers-Platz z.B., oder vor der Buerer Str., abtauchen, um die 301 an
deren erster unterirdischer Station an der Turfstr. (wieder aus Richtung Buer betrachtet), etwa
im Bereich St. Josephs Hospital, zu treffen. Diese Verlängerung Richtung Buer dürfte
normalerweise unproblematisch sein, da für Nutzer der U17 aus Essen dies ohnehin der
bevorzugte Zielbereich sein wird, und ein erheblicher Teil der Fahrgäste mit Ziel GE-Zentrum
wahrscheinlich ohnehin die Linie 107 benutzt.
Auf jeden Fall würden damit auch die weit verbreiteten Bedenken infolge der zu
berücksichtigenden unterschiedlichen technischen Auslegungen der beteiligten Fahrzeuge in
den Untergrund verbannt. Darüberhinaus wäre für die U17 so ein strikt getrenntes eigenes
Gleis möglich, das partiell zw. den beiden Bahnsteigen (bzw. inmitten des Bahnsteigs) der Linie
301, ausschließlich an der Endstation für die U17 direkt mit der Linie 301 zusammentreffen
müsste und folglich das Niveauproblem gelöst, zudem die unsäglichen oberirdischen
Gleiskörper- und Bahnsteigüberlappungen, allgemein die Aufblähung des Gleiskörperbereichs
an denkbar ungeeigneter Stelle, hinfällig; die gesamte verbleibende oberirdische Gleisanlage
im Bereich Horst könnte problemlos der U17 allein überlassen werden.
Könnte man sich andererseits entschließen, die U17 bereits baldmöglichst nach der Fischer
Str., noch auf der Schmalhorst Str., in den Untergrund zu schicken, so ließe sich der
Mittelstreifen von Turf- und Teilen von Schmalhorststr. sogar für die Anpflanzung einer
zünftigen Allee nutzen.
Zur Überquerung – statt Unterquerung – des Rhein-Herne Kanals könnte die Verbindung An
der Rennbahn/Grothusstraße zw. ungefähr Schloßstr. bis etwa Lehrhovebruch ggf. auch
oberirdisch genutzt werden, um dann allerdings Hessler usw. unterirdisch anzufahren. Dies
hätte jedoch möglicherweise den Nachteil, dass Kosteneinsparungen mit einer vermutlich
weniger günstigen Anbindung von Horst-Süd erkauft würden.
Eingedenk einstiger weitergehender Projektideen, die offensichtlich eine gewisse
Unverträglichkeit kommunaler Verkehrsplanung mit überkommunalen Konzeptionen
signalisieren – wie der Weiterführung der U17 bis nach Buer (Und stattdessen 301 nach
Hassel?) – scheint der gegenwärtige Stand der Dinge und Planung bez. Horst auch die Option
einer Weiterführung der U17 nach Gladbeck, z.B. über die Horster Str., als ein interessantes
Konzept für die Entwicklung der Nord-Süd Verbindungen im Großraum Ruhrgebiet ins Blickfeld
zu rücken. Dies wäre bei der oben vorgeschlagenen Verbindung 301/U17 ggf. natürlich
entsprechend zu berücksichtigen und der vorgeschlagene Ringschluss vorteilhaft auch in
dieser Hinsicht.
Insgesamt sollten alle gegenwärtigen Planungen diese naheliegenden Optionen
verkehrstechnischer Integration und die damit verbundenen Probleme, nicht zuletzt auch
übergreifender und u.U. konfliktträchtiger konzeptioneller Art, ausreichend in Rechnung
stellen.”
Eine inhaltliche Befassung mit dem Antrag ist nicht erfolgt.
Der Bau-, Bauvergabe- und Grünausschuss hat empfohlen, den Antrag dem
Verkehrsausschuss zu seiner nächsten Sitzung zuzuleiten.
mfG