
Notstandsgesetze
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Notstandsgesetze
Zettels Traum
von Jürgen Kramer

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Ein Schüler erlebt eine Demonstration
Daran kann ich mich noch gut erinnern. In der Schule (Gerhard-Hauptmann Realschule, damals noch an der Grenzstraße gelegen)
gab es heftige Diskussionen und Vorhaltungen von Lehrern.
Eine Teilnahme an der Demonstration während der Schulzeit sollte mit einem Strafmaßnahmenkatalog geahndet werden.
Damals wurden Schüler noch notiert, wenn sie über den Rasen liefen, sich in der Strassenbahn auffällig verhielten etc.
Einige aus den Abschlussjahrgängen haben wohl trotzdem an der Demo teilgenommen.
Es war im Schwapp der 68ziger Bewegung so etwas wie ein Dammbruch.
Plötzlich war eine andere Öffentlichkeit da. Auch in der Provinz.
Der Nabel der Provinz, Gelsenkirchen, wurde schnell von allen möglichen K-Gruppen zur Heimat auserkoren.
Eine Gruppe aus Süddeutschland ist geblieben, die anderen haben sich privatisiert.
So... Jürgen Kramer also hat diese Unruhe verursacht.
Hmmm, na wer den Bürgesteig 1970 angestrichen hat, hat auch so etwas gemacht.
gab es heftige Diskussionen und Vorhaltungen von Lehrern.
Eine Teilnahme an der Demonstration während der Schulzeit sollte mit einem Strafmaßnahmenkatalog geahndet werden.
Damals wurden Schüler noch notiert, wenn sie über den Rasen liefen, sich in der Strassenbahn auffällig verhielten etc.
Einige aus den Abschlussjahrgängen haben wohl trotzdem an der Demo teilgenommen.
Es war im Schwapp der 68ziger Bewegung so etwas wie ein Dammbruch.
Plötzlich war eine andere Öffentlichkeit da. Auch in der Provinz.
Der Nabel der Provinz, Gelsenkirchen, wurde schnell von allen möglichen K-Gruppen zur Heimat auserkoren.
Eine Gruppe aus Süddeutschland ist geblieben, die anderen haben sich privatisiert.

So... Jürgen Kramer also hat diese Unruhe verursacht.
Hmmm, na wer den Bürgesteig 1970 angestrichen hat, hat auch so etwas gemacht.

Die Lokalpresse zum Schülerstreik: BZ, RN, WAZ
(Kann mich nicht enthalten, nochmal diese beknackte Titelei der Ruhr-Nachrichten zu erwähnen.)




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Hier ein Zeitzeichen über die Notstandsgesetze. Das Zeitzeichen kann auch als Podcast angehört werden
WDR5 hat geschrieben:ZeitZeichen
Sendung vom 29.06.2007, 09:05 Uhr
29. Juni 1967: Erste Lesung der Notstandsgesetze im Deutschen Bundestag
Wie reagiert der Staat, wenn die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährdet ist? Die Frage nach dem Verfassungsnotstand hatte das Grundgesetz zunächst nicht beantwortet. Das hing mit den Erfahrungen der Weimarer Republik zusammen. Denn die Regelungen zum Schutz der Verfassung hatten das Ende jener Verfassung erst möglich gemacht.
Als sich 1967 die Große Koalition erneut des Problems annahm, traf sie auf eine breite Opposition von Gewerkschaftern, Studenten und kritischen Intellektuellen. Man könnte sogar sagen: Die Debatte über die Notstandsgesetze lieferte den Kitt für die außerparlamentarische Opposition der so genannten 68er-Bewegung.
Redaktion: Michael Rüger
AutorIn: Walter van Rossum
http://www.wdr5.de/index.phtml?beitrag=909030
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erinnerung
nach meiner erinnerung haben aus meiner klasse(grillo) bis auf einen oder zwei schüler alle an der demo teilgenommen;rektor fox hat das so gelöst, dass wir hinterher eine entschuldigung der eltern beibringen mußten. das war für meine eltern echt hart, in eine entschuldigung reinzuschreiben: wegen der teilnahme an einer demonstration konnte unser sohn bernd nicht am unterricht teilnehmen.
beste grüße schon halb auf der autobahn bernd matzkowski
beste grüße schon halb auf der autobahn bernd matzkowski
Ich durfte diese Geschichte völlig anders erleben.
Natürlich hatte keiner von uns die Erlaubnis der Eltern.
Der Trick mit der nachträglichen Entschuldigung war eine Absprache der Direktoren untereinander, weil sie unfähig waren, das Problem anders zu lösen.
Also, ein ganz schwaches Bild!
Unser Direktor Dr. Neef, schon bekannt im Forum als Schulleiter des Schalker Gymnasiums, erbat eine nachträgliche Erlaubnis, dann sei für ihn die Sache erledigt.
So, und jetzt erzähle ich euch eine Gutenachtgeschichte, aber eine wahre...
Als ich mit dieser Bitte zu meinem gestrengen Vater kam, machte der mir klar, eine nachträgliche Erlaubnis sei der größte Quatsch, so was gebe es nicht, ich solle das ruhig mal dem Herrn Neef sagen. Eine Erlaubnis müsse immer vorher gegeben werden!
Außerdem, ob vorher oder nachher, er erlaube es sowieso nicht. Ich solle mal sehen wie ich klarkomme.
Ich erklärte das alles wortwörtlich meinem Direktor, der sehr erstaunt schien, weil alle meine Klassenkameraden eine Entschuldigung vorweisen konnten.
Völlig unbeleckte Mitschüler hatten tatsächlich von Ihren Eltern die Erlaubnis für eine politische Demo während der Unterrichtszeit erhalten.
Schon erstaunlich! Auch für mich damals.
Meine Eltern bekamen folgenden Brief:

Prompt setzte sich mein Vater an die Olympia und haute folgende Zeilen raus:
das ist noch eine original cc, das Original hat natürlich das Schalker.
Dann nahm die Posse ihren Lauf. Ich kann diese Geschichte auch nur deshalb so genau wiedergeben, weil sie mir mein Vater mehrfach, jedesmal mit größerer Freude (Häme?), erzählt hat. Erstmals direkt am Abend nach der Vorladung.
Mein Vater bekam eine Vorladung, von ihm allerdings immer als Einladung bezeichnet.
Erstmals direkt nach der Vorladung.
Er trabte also irgendwann im Schulsekretariat an, wurde erst mal unfreundlich behandelt, von der dafür bekannten Sekretärin (Klinkhardt hieß die, glaub ich), hatte dann aber eine wohl hoch interessante Unterhaltung mit dem Herren Neef.
So nannte ihn mein Vater, weil er ihn a) irgendwie nicht leiden konnte und b) selber einen Dr. hatte. Also auch keinerlei Ehrfurcht.
N:"Haben Sie Ihrem Sohn erlaubt, an der Demonstration teilzunehmen?"-
V:"Nein, Sie etwa?"-
N:"Nein, was machen wir denn jetzt?"
V:"Keine Ahnung, das ist Ihr Problem."
N:"Ach, so. Ich weiß auch nicht. Na, ja, wir werden sehn. Mein Sohn ist auch so mißraten."
Und dann erzählte er seine privaten Sohn-Sorgen. Und war froh, dass ihm jemand zuhörte. Die kann ich aber in diesem Forum nicht breittreten.
Ich bekam dann einen Verweis.
War aber stolz, als einziger ohne nachträgliche Erlaubnis zur Demo gezogen bin.
Nachträglich bin ich meinem Vater dankbar und finde es auch ganz toll, dass er nicht sich hat von so einem Schuloberen hat weichkriegen lassen.
Gruß Männlein
Natürlich hatte keiner von uns die Erlaubnis der Eltern.
Der Trick mit der nachträglichen Entschuldigung war eine Absprache der Direktoren untereinander, weil sie unfähig waren, das Problem anders zu lösen.
Also, ein ganz schwaches Bild!
Unser Direktor Dr. Neef, schon bekannt im Forum als Schulleiter des Schalker Gymnasiums, erbat eine nachträgliche Erlaubnis, dann sei für ihn die Sache erledigt.
So, und jetzt erzähle ich euch eine Gutenachtgeschichte, aber eine wahre...
Als ich mit dieser Bitte zu meinem gestrengen Vater kam, machte der mir klar, eine nachträgliche Erlaubnis sei der größte Quatsch, so was gebe es nicht, ich solle das ruhig mal dem Herrn Neef sagen. Eine Erlaubnis müsse immer vorher gegeben werden!
Außerdem, ob vorher oder nachher, er erlaube es sowieso nicht. Ich solle mal sehen wie ich klarkomme.
Ich erklärte das alles wortwörtlich meinem Direktor, der sehr erstaunt schien, weil alle meine Klassenkameraden eine Entschuldigung vorweisen konnten.
Völlig unbeleckte Mitschüler hatten tatsächlich von Ihren Eltern die Erlaubnis für eine politische Demo während der Unterrichtszeit erhalten.
Schon erstaunlich! Auch für mich damals.
Meine Eltern bekamen folgenden Brief:

Prompt setzte sich mein Vater an die Olympia und haute folgende Zeilen raus:

Dann nahm die Posse ihren Lauf. Ich kann diese Geschichte auch nur deshalb so genau wiedergeben, weil sie mir mein Vater mehrfach, jedesmal mit größerer Freude (Häme?), erzählt hat. Erstmals direkt am Abend nach der Vorladung.
Mein Vater bekam eine Vorladung, von ihm allerdings immer als Einladung bezeichnet.
Erstmals direkt nach der Vorladung.
Er trabte also irgendwann im Schulsekretariat an, wurde erst mal unfreundlich behandelt, von der dafür bekannten Sekretärin (Klinkhardt hieß die, glaub ich), hatte dann aber eine wohl hoch interessante Unterhaltung mit dem Herren Neef.
So nannte ihn mein Vater, weil er ihn a) irgendwie nicht leiden konnte und b) selber einen Dr. hatte. Also auch keinerlei Ehrfurcht.
N:"Haben Sie Ihrem Sohn erlaubt, an der Demonstration teilzunehmen?"-
V:"Nein, Sie etwa?"-
N:"Nein, was machen wir denn jetzt?"
V:"Keine Ahnung, das ist Ihr Problem."
N:"Ach, so. Ich weiß auch nicht. Na, ja, wir werden sehn. Mein Sohn ist auch so mißraten."
Und dann erzählte er seine privaten Sohn-Sorgen. Und war froh, dass ihm jemand zuhörte. Die kann ich aber in diesem Forum nicht breittreten.
Ich bekam dann einen Verweis.

Nachträglich bin ich meinem Vater dankbar und finde es auch ganz toll, dass er nicht sich hat von so einem Schuloberen hat weichkriegen lassen.
Gruß Männlein