Mit Peterson Feuer gefangen
An den 88 Tasten des Klaviers ist Eberhard Menne zu Hause. Sein Spektrum reicht von Standards über Swing bis zu Boogie und Ragtime. Foto: WAZ, Thomas Schild
Eberhard Menne ist nicht nur als Pädagoge mit seiner eigenen privaten Musikschule gefragt.
Der vielseitige Jazzpianist ist über die Stadtgrenzen hinaus solo und in verschiedenen Formationen aktiv
"Dass ich Berufsmusiker werde, hat sich früh herauskristallisiert", sagt Eberhard Menne, der in Essen (Folkwang) und Dortmund studierte. Im Alter von fünf Jahren bekam er klassischen Klavierunterricht ("eine solide Basis ist wichtig"), aber spätestens, seit er seine erste Platte von Oscar Peterson hörte, ist er dem Jazzvirus verfallen: "Peterson ist ein großes Vorbild, das mich bis heute begleitet, auch wenn er natürlich unerreichbar ist", so Menne.
Während des Studiums arbeitete der Musiker als Barpianist, ein Bereich, dem er bis heute treu ist: Fünf Monate im Jahr spielt er etwa im Maritim Königswinter vor internationalem Publikum. "Das ist sehr facettenreich, jeder Abend ist anders", weiß Menne. Sein Repertoire (bis zu 300 Titel sind ständig abrufbar) ist umfassend: "Swing, Jazz, aber auch Boogie und Ragtime gehören dazu."
In den 80er Jahren spielte er in Formationen wie "Clover Leaf" (Jazz, Fusion und Funk), der "Swinging Dance Band" und dem eigenen Trio. Als 1989 seine Tochter geboren wurde, hörte Eberhard Menne zunächst ganz mit der Musik auf: "Ich wäre sonst ja nie zu Hause gewesen." Länger als fünf Jahre hielt er es aber nicht aus: "Meine Frau sagte, ich solle wieder Musik machen, so unzufrieden war ich", schmunzelt Menne. Es folgte (an drei Standorten: Ahstraße, Elisabethstraße, Wandelsweg) die eigene Musikschule (Fächer: Klavier, Keyboard, Saxofon, Klarinette, Gitarre, musikalische Früherziehung). 2001 ging es dann wieder richtig los; neben Jobs als Barpianist bastelt er mit dem Trio "Everswing" gerade im Studio an einer CD mit Standards und eigenen Stücken.
Auch mit dem Saxofonisten und Klarinettisten Norbert Labatzki arbeitet Menne seit einem Jahr eng zusammen. Das Duo engagiert sich in der "Unverwechselbar", plant Projekte wie z.B. ein Programm mit Cole Porter-Songs auf Deutsch. Am heutigen Samstag begleiten die beiden Jazzprofis Harald Rehbock, den "Frank Sinatra vom Rhein", im Düsseldorfer Club "Saitta Vini", am Mittwoch, 31. Januar, sind beide in Bonn in der "Piano Bar Atmosphere" zu Gast. Jazz-Szene aktuell
WAZ 26.01.2007
Eberhard Menne
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