Jazzam hat Folgendes gefragt: "-wie weit sind wir von Utopia weg???"
Das ist ja eine universale Frage, die ich bestimmt nicht beantworten kann. Ich verstehe darüberhinaus "Utopia" als
ein Traumprojekt, nicht eines einzelnen, sondern vieler.
Klar, "Utopia" sollte schon eine gestalterische Aufgabe aller werden. Aber bevor wir ein Utopia bauen, sollte es in vielen Köpfen und Herzen Gestalt in Form eines Traumes annehmen.
Wie sieht Uropia aus, dass man sich erträumt und fantasiert?
Thomas Morus veröffentlichte 1516 sein Buch "Utopia", in dem er sich ein kommunistisches Allgemeinwesen eines Inselstaates erträumt.
Eine Kuriosität ist, wie er über seine potentiellen Leser zu Anfang des Buches spricht:
Um die Wahrheit zu sagen, so bin ich mit mir
selbst noch nicht einig, ob ich die Utopie überhaupt
herausgeben soll. Der Geschmack der Menschen ist
so verschieden, die Gemüther Mancher sind so mürrisch,
ihre Sinnesart so unerquicklich, ihre Urtheile so
abgeschmackt, daß diejenigen besser zu fahren scheinen,
die sich dem Genusse und der Fröhlichkeit hingeben,
als diejenigen, welche sich mit Sorgen abäschern,
etwas zu veröffentlichen, was Andern zum
Vergnügen oder zur Belehrung gereichen könne, während
es eben diese verschmähen oder unfreundlich
aufnehmen. Die Meisten wissen nichts von Wissenschaft
und Litteratur, viele verachten sie. Ein barbarischer
Geschmack verwirft Alles, was nicht wieder
barbarisch ist. Die Halbwisser verachten Alles als trivial,
was nicht von alterthümlichen Ausdrücken wimmelt.
Gewissen Leuten gefällt nur das Alte, den meisten
nur das, was sie selbst gemacht haben! Dieser ist
so sauertöpfisch, daß er von keinem Scherze etwas
wissen will, jener so platt und albern, daß er das Salz
des Witzes nicht verträgt, andere so stumpfnasig, daß
sie vor einer kräftigen Nase scheuen, wie ein von
einem wüthenden Hunde Gebissener vor dem Wasser.
Das eriinert mich doch an 'was?
