Lorbass43 hat geschrieben:Die Zivilbevölkerung in den Ostprovinzen des Deutschen Reiches bekam die volle Wucht des Kriegsendes besonders zu spüren. Dort war die Zahl der Zivilisten seit 1943 noch stark angewachsen, weil viele Frauen, Mütter und Kinder wegen der Bombenangriffe auf die deutschen Großstädte in den vermeintlich sicheren Osten des Reiches evakuiert worden waren.
Sie erlebten am Ende des Krieges die Vergeltungs- und Strafmaßnahmen der Roten Armee als Erste. In den östlichen Provinzen gingen in diesen Monaten Hand in Hand:
flächendeckende Verhaftungen vermeintlicher Kriegsverbrecher
willkürliche Erschießungen angeblicher „Diversanten“ und „Terroristen“
Es sind zwar alles Gemeinplätzchen, aber trotzdem noch mal dagegengehalten mit zwei Artikeln aus der heutigen Süddeutschen Zeitung, online-Ausgabe:
Lorbass43 hat geschrieben:Zwangsrekrutierung und Deportation männlicher und weiblicher Arbeitskräfte - darunter auch 12jährige Mädchen und 70jährige Greise - sowie eine brutale Gewalt gegen Frauen als „Kriegsbeute“.
Kurze Anmerkung... und: Es geht nicht um nachträgliche Geschichtsschönschreibung.
Nur nochmal in Erinnerung gerufen:
Die Selbstorganisation der seit den ca. 1870'er Jahren hierhin nach GE angeworbenen Ostpreußen (Masuren und Ruhr-Polen) in und um GE herum ist deutlich älter als die künstliche Stadtkonstruktion GE+Buer+Horst (1928) mit wasauchimmer für Schildan.
Dass es einen Flüchtlingszuzug in 1945 von etwa 13.000 Ostpreußen gab, ist ein Teil Stadtgeschichte.
Dass es einen Unterschied macht, wie man in welchem Jahrzehnt auf die Zusammenhänge schaut, das wird mir jetzt erst klar, nachdem ich die neuen "alten" Fotos gesehen habe.
Hier hätte ich heute als Altsitzer meinen Lebensabend verbringen müssen.
Krutyn / Krutinnen
Masuren erlebt in den letzten Jahren einen Touristenboom und stellt sich immer mehr auf Besucher aus den "Westen" ein.
Auf der Krutinna kann man sich auf flachen Booten bis zum See staken lassen.
Im Tode vereint
Deutsch-Russischer Soldatenfriedhof an der Straße nach Arys von 1914
Bei Arys gab es grosse Truppenübungsplätze und Bereitstellungsräume für den Überfall auf Russland (Unternehmen Barbarossa)
Am Ende einer Versammlung von Sudetendeutschen ergreift der Vorsitzende noch einmal das Wort: "So, liebe Freunde, zum Abschluss unserer Versammlung singen wir noch einmal unser schönes Lied "Nach der Heimat möcht ich wieder" - drei, vier" ... "Wie, keiner singt mit?" Dann, nach einer Pause sagt er: "Scheiß, dann bleib ich auch hier."
@Schacht 9-
alt gaaanz alt - Der passt ja auch schon nicht mehr auf die Bartwickelmaschine.
Selbst sonn alten Büchsenramses so aussenMittleren Reich als Mittleres Reich wird der von etwa 2137 bis 1781 v. Chr. bestehende Staat im alten Ägypten bezeichnet, hatte in der linken Hand auf Papyros geschrieben diesen [Ironie]Witz[/Ironie].
@ Petersilie - Bei Kenntnis welche Arbeit die Menschen meines Alters in Masuren leistet mussten, ohne heute eine ausreichende Grundsicherung zu haben, käme es vielleicht auch bei dir zu einem Verstehen.
Petersilie, versteh doch, wenn die Zugewanderten den Alteingesessenen hier nicht das richtige Arbeiten und noch so einiges beigebracht hätten, was wären wir dann?
Ich kenne noch so einen antiken Witz. Der handelt von Gratiskondomen. Den werde ich hier nicht ausbreiten, ist auch wohl nicht nötig.
Lorbass43 ich habe doch dich gefragt und gemeint. Das die Menschen dort weniger Geld als die älteren Menschen hier haben, ist ja nichts neues. Weil du so stolz Ostpreußen in deinem Wappen trägst wollte ich wissen ob du Heimat gegen Geld aufwiegst.
Was mir übrigens dieser Tage aufgefallen ist, als ich mal wieder vom Ruhrpott nach Berlin zurückgefahrten bin, ist dass ein Parklplatz an der Autobahn in GE Richtung Hannover nach Allenstein benannt worden ist. Da es auch bei Hamm einen Parkplatz "Stettin" gibt, den ich bis dato eher mit einer lokalen Besonderheit verbunden hatte, vermute ich jetzt mal Methode.
Im Prinzip habe ich nix gegen derartige Benennungen. Im Zeichen der europäischen Integration hätte ich es aber besser gefunden den Parkplatz als Hinweis auf die GE-Partnerstadt "Olsztyn" zu nennen, um klar zu machen, dass es sich nicht um revanchistische Hintergedanken dreht.
Vielleicht kann man mal im Stadtrat über eine Umbenennung nachdenken.
Jürgen (der ansonsten ein Gegner davon ist, ehemalige deutsche Städte in Deutschland zwangspolonisiert zu benennen, schließlich schreibt auch niemand hierzulande Lisboa, København, Milano oder Warszawa)
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!
Vor dem 1. Weltkrieg schon kam meine Großmutter mit ihrer Familie von Allenstejn nach Scholven.
Hier bleib sie auch, und starb mit 90. Hatte aber jemanden geheiratet, der auch aus ihrer alten Heimat kam,
und auch zu der Zeit. Das Wort "vertriebensein" spielte also in unsrer (Vaters) Familie keine Rolle. Und Modderns Familie waren sowieso Münsterländer.
Eigentlich erst das Wiederaufleben einer steinalten Freundschaft in den GGs brachte mir dieses Erbe ins Bewuststein.
"Mönsch, ich bin ja zu einem Viertel Ostpreuße." Wie der Grass, Ginterchen. oder der Leber, Schorsch.
Aber den kennt ja keiner mehr. Als ich geboren wurde, hatten die allmächtigen Sieger fern jeden Völkerrechts
den Staat "Preußen" verboten. Mit ihm und den Vertriebenen hatten die Sieger wieder mal die getroffen, die sie
immer treffen, die am wenigsten zu der Kladderatsche beigetragen hatten.
Ich schaute mir über Ostpreußen an, was ich in die Finger bekam. Es muss ein schönes Land gewesen sein,
voller Schwermut und voller Schwerblut. Wenn ich Fotos von feiernden, singenden, tanzenden Menschen gesehen habe, waren es Polen.
Sieht man Portraits von damals, sieht man dennoch viel Humor in den Köpfen der Ostpreußen.
Vor allen Dingen ist es ein unwiederbringlich verlorenenes und nur in Träumen und Erinnerungen existierendes Land.
Lassen wir es den Polen, eine (Wieder-)Vereinigung reicht. Aber sowas von....
Durch häufige Fahrten nach Polen nenne ich vor Ort die polnischen Städtenamen oder spreche und schreibe Posnan/Posen Klebowo/Wernegitten
Auf niederländischen und belgischen Autobahn-und Strassenhinweisschildern lese ich weiter im Landesinneren z.B.
Keulen für Köln und Aken für Aachen
Im wallonischen Teil Belgiens heisst es Cologne, Aix la Chapelle, Montjoie - Monschau
Juliers - Jülich
Interessanterweise findest du aber hier auf dem Berliner Ring Hinweise nach Warszawa, bzw. wenn du nach links abbiegen willst nach Szceczin oder wie immer sich das schreibt.
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!