Jürgen Kramer
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In Not
Hallo, manche Bilder malen sich nur aus grenzenloser Not. Heute schrieb ich:
Litanei vom 21. September
Koloss, ungeheuer die Welt, in
Dessen Spur ich hause verderbe
Mich binde mich
Schlag auf Schlag denn
Diese Menschengesellschaft
Ist ausgesetzt in brauner
Verdammnis Bäume
Fallen und frohe Botschaften
Verwandeln sich in Litaneien
Der Dämmerung nicht nützt
Die Koloratur der Herzenssache
Fürderhin
Denn im Abwasser wohnt
Der uneinsichtige Mensch
Immerfort
Mache ich ernst
In Hilflosigkeit und
Viderunt omnes finis terrae
till death do come
Litanei vom 21. September
Koloss, ungeheuer die Welt, in
Dessen Spur ich hause verderbe
Mich binde mich
Schlag auf Schlag denn
Diese Menschengesellschaft
Ist ausgesetzt in brauner
Verdammnis Bäume
Fallen und frohe Botschaften
Verwandeln sich in Litaneien
Der Dämmerung nicht nützt
Die Koloratur der Herzenssache
Fürderhin
Denn im Abwasser wohnt
Der uneinsichtige Mensch
Immerfort
Mache ich ernst
In Hilflosigkeit und
Viderunt omnes finis terrae
till death do come
Wirkung
@Rabe
Hier geht es mir genauso, wie mit deinen Bildern. Mein Geist kann nicht unmittelbar darauf reagieren. Das Wirken muss sich erst setzen. Und es wirkt und wirkt und wirkt, hält mich in einer Art Schwebe, die irgendwie paralysiert, mich aber eben dennoch entrückt und frei beweglich schweben lässt. Wie real das Irreale die Realität erleben lässt und mich gleichsam in einen irrealen Zustand versetzt, der mich zunächst von allem trennt und doch an einer hauchdünnen Äther-Nabelschnur aus soetwas wie Wahrheitsgefühl verbunden hält mit dem Drang zurückzukehren und zu sagen: ja! Und eigentlich will mehr gesagt sein, was aber durch die Nabenschnur aus dieser Zwiewelt nicht durchkommt. Zu fein ist der Kanal. Da passieren eben besser Klang oder Farbe, kaum geschriebenes Wort. Und ist das Wirken erst erfasst vom Verstand und vom Stand auf dem festen Boden, sind die Worte, die sich bilden mögen nur noch Schatten ihrer selbst. Ein Schwarz auf Weiß, den Sinn mehr vernichtend als vermittelnd. Also schweige ich jetzt lieber. Ruhe, die alles Wirken lässt, was wahrgenommen.
Gute Nacht, Welt. Und morgen bist du gesund.
Hier geht es mir genauso, wie mit deinen Bildern. Mein Geist kann nicht unmittelbar darauf reagieren. Das Wirken muss sich erst setzen. Und es wirkt und wirkt und wirkt, hält mich in einer Art Schwebe, die irgendwie paralysiert, mich aber eben dennoch entrückt und frei beweglich schweben lässt. Wie real das Irreale die Realität erleben lässt und mich gleichsam in einen irrealen Zustand versetzt, der mich zunächst von allem trennt und doch an einer hauchdünnen Äther-Nabelschnur aus soetwas wie Wahrheitsgefühl verbunden hält mit dem Drang zurückzukehren und zu sagen: ja! Und eigentlich will mehr gesagt sein, was aber durch die Nabenschnur aus dieser Zwiewelt nicht durchkommt. Zu fein ist der Kanal. Da passieren eben besser Klang oder Farbe, kaum geschriebenes Wort. Und ist das Wirken erst erfasst vom Verstand und vom Stand auf dem festen Boden, sind die Worte, die sich bilden mögen nur noch Schatten ihrer selbst. Ein Schwarz auf Weiß, den Sinn mehr vernichtend als vermittelnd. Also schweige ich jetzt lieber. Ruhe, die alles Wirken lässt, was wahrgenommen.
Gute Nacht, Welt. Und morgen bist du gesund.
Der wichtigste Mensch in deinem Leben ist der, der gerade vor dir steht. (Konfuze)
Hymnus auf den 22. September
Ferne Tage in tiefroten Mohnfeldern
Unter guter Sonne
Oder im fahlen Olivenhain
Zwischen Mauern aus weißem Fels
Sind nun staubigen Blättern gewichen
Einem müdem Licht
In leichter Wärme
Den Sehnsuchtsblick gewendet
Auf die kleinen
Schätze des Alltags
Auf zarte Epiphanien
Hiesigen Lebens zwischen
Gebräuntem Laub und
Rabenflug über den Dächern
Der Heimat im Balsam
Letzte Verneigungen der vergänglichen
Schönheit die ihre Koffer packt
So nun Erde
Geh auf Reisen
Da ich verbleibe
Im Dickicht der Stadt und
Eines fehlt gesagt zu haben
Ein schönes Sein ist uns geschenkt
Für nichts und wieder nichts
Die welke Blume danieder gelegt
Am Grab von Obsessionen
Und Verwundungen:
Stadt, steh auf,
Es ist Herbst
J.K.
Ferne Tage in tiefroten Mohnfeldern
Unter guter Sonne
Oder im fahlen Olivenhain
Zwischen Mauern aus weißem Fels
Sind nun staubigen Blättern gewichen
Einem müdem Licht
In leichter Wärme
Den Sehnsuchtsblick gewendet
Auf die kleinen
Schätze des Alltags
Auf zarte Epiphanien
Hiesigen Lebens zwischen
Gebräuntem Laub und
Rabenflug über den Dächern
Der Heimat im Balsam
Letzte Verneigungen der vergänglichen
Schönheit die ihre Koffer packt
So nun Erde
Geh auf Reisen
Da ich verbleibe
Im Dickicht der Stadt und
Eines fehlt gesagt zu haben
Ein schönes Sein ist uns geschenkt
Für nichts und wieder nichts
Die welke Blume danieder gelegt
Am Grab von Obsessionen
Und Verwundungen:
Stadt, steh auf,
Es ist Herbst
J.K.
Zitat
"Der Herbst ist nur ein weiterer Frühling, in dem jedes Blatt zur Blüte wird."
(Albert Camus)
Guten Morgen und danke
Kery
(Albert Camus)
Guten Morgen und danke
Kery
Der wichtigste Mensch in deinem Leben ist der, der gerade vor dir steht. (Konfuze)
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Nun...
"Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, was wir uns vorstellen können...."
LG Kery
LG Kery
Der wichtigste Mensch in deinem Leben ist der, der gerade vor dir steht. (Konfuze)
@DThamm: Eigentlich beziehe ich mich mit dem "Viderunt omnes..." auf den gotischen Musiker Perotinus Magnus, der das "Viderunt omnes" in Musik gesetzt hat.
Und mit dem "till death do come" zitiere ich auch Musik; das ist die letzte Zeile des Liedes von John Dowland "In darkness let me dwell" (In Dunkelheit will ich verweilen).
Und mit dem "till death do come" zitiere ich auch Musik; das ist die letzte Zeile des Liedes von John Dowland "In darkness let me dwell" (In Dunkelheit will ich verweilen).

Viderunt omnes fines terrae
salutare Dei nostri.
iubilate Deo omnis terra.
(aus dem 98. Psalm: Alle Ränder des Erdkreises sahen das Heil unseres Gottes. Jauchzet dem Herrn alle Welt.)
Wieder Abend...
Unter dem Berge
Hier wo ich unter dem Berge
Singe unterm Dunkel des
Blauschwarzen Himmels hier
Wo kein Fortkommen
Ist aber höllische Abende
Erscheinen zuweilen silberne Engel
Und sprechen im Namen
Jener graugrünen Pinien und Platanen
Mensch stehe aufrecht in allem
Am Cours de Mirabeau
An den rosa Kalkfassaden
Und grünen Fensterläden
Du weigerst dich der Erlösung
Durch grauweißes Felsgestein
Gehe zu den Kohlegruben
Lösche das Licht
Denn der Herr der Verlassenheit
Ist dein Hirte
Und in fühllosen Lippen
Ersterben die Worte
Jürgen Kramer 2009
Hier wo ich unter dem Berge
Singe unterm Dunkel des
Blauschwarzen Himmels hier
Wo kein Fortkommen
Ist aber höllische Abende
Erscheinen zuweilen silberne Engel
Und sprechen im Namen
Jener graugrünen Pinien und Platanen
Mensch stehe aufrecht in allem
Am Cours de Mirabeau
An den rosa Kalkfassaden
Und grünen Fensterläden
Du weigerst dich der Erlösung
Durch grauweißes Felsgestein
Gehe zu den Kohlegruben
Lösche das Licht
Denn der Herr der Verlassenheit
Ist dein Hirte
Und in fühllosen Lippen
Ersterben die Worte
Jürgen Kramer 2009
Wieder der ganz große Eindruck vom seltsamen Wesen der Tiere.
Ich werde heute Nacht beginnen, einen Adler zu malen.
Ob ich jemals begreifen kann, was Lebewesen - insbesondere die Tiere - sind? Ihre Schönheit ist atemberaubend. Sie können sprechen mit Haut und Haaren und Federn. Ein Wunder!
Wir leben in einer unermeßlichen Rätselwelt.
Rabe
Ich werde heute Nacht beginnen, einen Adler zu malen.
Ob ich jemals begreifen kann, was Lebewesen - insbesondere die Tiere - sind? Ihre Schönheit ist atemberaubend. Sie können sprechen mit Haut und Haaren und Federn. Ein Wunder!
Wir leben in einer unermeßlichen Rätselwelt.
Rabe
Gelsenkirchen
Schwere Unruhen in Berlin
Der abgetrennte Kopf
Auf der Fußmatte
Weg vom Hier und Heute
Gehe ich konfus
Von Abgrund zu Abgrund
Im Labyrinth der Worte
Abseits des Hauptstroms
Durch graue Schrebergärten
Und holprige Industriebrachen
In denen Natur dümpelt nur
Ein Blick zum Himmel
Macht aufrecht denn die
Weißen Wolken nehmen
Mich mit
3.10.2009
Schwere Unruhen in Berlin
Der abgetrennte Kopf
Auf der Fußmatte
Weg vom Hier und Heute
Gehe ich konfus
Von Abgrund zu Abgrund
Im Labyrinth der Worte
Abseits des Hauptstroms
Durch graue Schrebergärten
Und holprige Industriebrachen
In denen Natur dümpelt nur
Ein Blick zum Himmel
Macht aufrecht denn die
Weißen Wolken nehmen
Mich mit
3.10.2009
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burning inside
Ich hab mal nichts zu meckern. "burning inside" ist fantastisch. Bitte mehr in dieser Richtung!
Dieses Bild finde wirklich "wesentlich".
Dieses Bild finde wirklich "wesentlich".
Zuletzt geändert von Klaus S. am 03.10.2009, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.