Wir schreiben das Jahr 1983. Überall herrschen Korruption, Bestechung und Skandale.
Nur nicht in Gelsenkirchen, nicht im Landschaftsverband Westfalen Lippe, nicht im Sozialwerk Sankt Georg, nicht in der Gelsenkirchener Stadtverwaltung.
JürgenB hat geschrieben:Bis jetzt wahrscheinlich vergeblich gehofft. pdf funzt bei mir nicht.
Jürgen
Ja, habe es herausgenommen.
Da muss ich noch nachdenken.
Grundsätzlich klappt es aber, wenn es nicht zu groß ist.
Hier waren es durch das Bild fast 2 MB, habe es nicht kleiner bekommen.
Text PDF sind kleiner und im moment ist der upload auf 250 KB eingestellt.
Muss ich noch experimentieren.
Wir schreiben das Jahr 1983. Überall herrschen Korruption, Bestechung und Skandale.
Nur nicht in Gelsenkirchen, nicht im Landschaftsverband Westfalen Lippe, nicht im Sozialwerk Sankt Georg, nicht in der Gelsenkirchener Stadtverwaltung.
Der Kampf gegen die Menschenrechtsverletzungen in der größten Privatpsychiatrie
Mit Geheimdokumenten und Auflösungskonzept
Hier zwei neuere Zeitungsartikel und das Cover und Inhaltverzeichnis des Buches der Dortmunder Selbsthilfe e.V. von 1983
Alles sehr, sehr .... wichtig auch noch für heute!
Viel Spaß ... oder enjoy it
WAZ hat geschrieben:NUMMER 105 SAMSTAG, 06. MAI 1995 WAZ
Hennemeyer tilgt nur noch Zinsen
Vergleich läßt Ende näherrücken
Knapp 60000 Mark aus den Versorgungsbezügen seines früheren Direktors Johannes Hennemeyer verrechnet das Sozialwerk St. Georg jährlich mit seinen Forderungen an Hennemeyer, 1984 auf rund 900 000 Mark beziffert.
Ende 1992 waren das nach Veräußerungen von Immobilien und eines Schiffes des wegen Betruges und Veruntreuung zu achteinhalb Jahren Haft verurteilten Ex-Direktors noch 115 000 DM aus der sogenannten „Hauptforderung". Bei einer monatlichen Tilgung von etwa 4 600 DM aus Hennemeyers Altersversorgung von derzeit fast genau achttausend Mark erträglich, wäre da nicht die Zinsbelastung, damals mit sechs Prozent vereinbart. Und die belief sich Ende 1992 auf satte 166 000 Mark.
Das Sozialwerk verrechnete ab 1993 die Abzüge von der Altersversorgung mit der Zinsbelastung, so daß diese auf aktuelle 57 000 Mark sank, die zu verzinsende Hauptforderung dafür aber auf 115OOO DM einfror. Mit dieser komplizierten Materie mußte sich gestern die 3. Kammer des Arbeitsgerichts beschäftigen, wo der frühere St. Georg-Direktor mit Rechtsanwalt Dr. Baer-Henney die Feststellung erreichen wollte, daß die Zinsforderungen für die Jahre von 1985 bis 1989 verjährt seien.
Damit konnte sich die Kammer von Richter Zumfelde zwar nicht anfreunden, brachte aber gleichwohl die Kuh so vom Eis, daß Hennemeyer in knapp drei Jahren Licht am Ende des Tunnels sehen kann. Das Sozialwerk verrechnet nach dem Vorschlag die Abzüge aus der Altersversorgung mit der Hauptforderung, die damit im Herbst 1994 vom Tisch war. Die verbliebenen Zinsen steigen zwar nach diesem Rechenwerk auf den alten Stand, können jetzt aber getilgt werden, ohne daß : neue Zinsen aus einer noch bestehenden Hauptforderung dazukommen. Das Sozialwerk verzichtet durch diesen Vergleich schätzungsweise auf 38 000Mark. -ring
Zuletzt geändert von Heinz am 08.12.2006, 04:49, insgesamt 1-mal geändert.
Das Buch und die Zeitungsausschnitte habe ich übrigens von einem ehemaligen Mitarbeiter des Sozialwerkes bekommen.
Deshalb weis ich, dass die älteren Mitarbeiter immer noch sehr aufmerksam beobachten, was im Zusammenhang mit dem Skandal heute noch passiert.
Hallo!
Ich kann mich da düster an so einen schwarzen Filzlaus-Aufkleber erinnern... oval (glaube ich) im Querformat.Hatten wir überall im Stadtgebiet verklebt, leider nicht ans archivieren gedacht.
Hallo, ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen, da ich vor kurzem mit einem ehemaligen bewohner eines st.georg-heims gesprochen habe. Könnt ihr mir sagen, was genau damals vorgefallen ist?!
Ich kann mich noch vage daran erinnern; es hat dann in letzter Konsequenz dazu geführt, meine ich, daß Hennemeyer wegen Untreue verurteilt wurde und Gelder zurückzahlen mußte.
Es wäre aber mal interessant zu erfahren, was mit den anderen Amigos passiert ist; das waren ja Verhältnisse wie in Bayern.
Heinz hat geschrieben:Der Kampf gegen die Menschenrechtsverletzungen in der größten Privatpsychiatrie
Mit Geheimdokumenten und Auflösungskonzept
Hier zwei neuere Zeitungsartikel und das Cover und Inhaltverzeichnis des Buches der Dortmunder Selbsthilfe e.V. von 1983
Alles sehr, sehr .... wichtig auch noch für heute!
Nicht zu vergessen auch der WAZ-Redakteur Winfried F. Szodruch, der viel Kritisches geschrieben und viel aufgedeckt hat und dafür 1981 den 2. Preis im wichtigsten Medienpreis der Tagespresse, dem Wächterpreis, erhielt.
* 1. Preis: Uwe Jacobi (Heilbronner Stimme): Serie über die verschwundenen Heilbronner Ratsprotokolle aus der Nazizeit.
* 2. Preis: Winfried F. Szodruch (WAZ): Berichterstattung über Mißstände beim Sozialwerk St. Georg in Gelsenkirchen.
* 3. Preis: Monika Scholten (AZ): Behandlung eines Falles der Vermischung von öffentlichen und privaten Interessen.
Lene hat geschrieben:Hallo, ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen, da ich vor kurzem mit einem ehemaligen bewohner eines st.georg-heims gesprochen habe. Könnt ihr mir sagen, was genau damals vorgefallen ist?!
Die ganze Geschichte steht hier:
DER SPIEGEL 3/1983 vom 17.01.1983, Seite 53
AFFÄREN
Doppelt gebucht
Das Sozialwerk St. Georg in Gelsenkirchen soll 25 Millionen Mark an Steuergeldern veruntreut haben. Kommunal- und Landespolitiker ließen Hinweise auf dunkle Geschäfte jahrelang unbeachtet.
Unter dem Motto "Anders als andere" waltet das Gelsenkirchener Sozialwerk St. Georg seit Jahren hilfreich im Ruhrgebiet. Die wohl größte deutsche Privatpsychiatrie betreut in dreißig Anstalten über 2000 Behinderte. 900 Arzte, Angestellte und Arbeiter kümmern sich im Namen St. Georgs und der Nächstenliebe um Kranke und Beladene. [...]
Verwaltung hat geschrieben:Bitte Artikel aus Zeitschriften und Zeitungen aus rechtlichen Gründen nur auszugsweise wiedergeben und stattdessen auf die Online-Version verlinken. Danke!
Meine Mutter erzählte mir bei meinem letzten Gelsenkirchen-Besuch, dass Johannes Hennemeyer vor kurzem gestorben sein. Sein Tod hat wohl in Gelsenkirchen kein Aufheben gemacht.