
Unübersehbar: Seit gestern hat die "Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen e.V." am Neumarkt ein eigenes Schild. Foto: WAZ, Martin Möller Das grün-weiße "Ehrenamtsagentur"-Schild mit den stilisierten Köpfen wurde erst gestern Nachmittag montiert. Doch seine Arbeit hat der Verein im neuen Hauptquartier am Neumarkt Anfang Februar aufgenommen - und die ersten Freiwilligen bereits an diverse Einrichtungen vermittelt.
Zum Beispiel: den Abiturienten, der mit jungen Menschen arbeiten möchte (an eine Caritas-Hausaufgabenhilfe). Oder: die Katzenfreundin (ans Tierheim). Und: eine ältere Dame, die sich bei der Arbeiterwohlfahrt einbringen will, bisher aber Schwellenangst hatte ("ich kann dort doch nicht einfach dort hingehen und sagen: Hallo, da bin ich").
"Hallo, da bin ich" - zumindest im freundlichen Ladenlokal in der Sparkassenzeile dürfen potenzielle Ehrenamtler mit diesem Spruch vorstellig werden. Obwohl bisher kaum Werbung betrieben worden sei, sei die Resonanz recht rege: "Wir haben täglich Nachfragen", sagt Michael Hannrath-Hanasek, einer von zwei festen Mitarbeitern (siehe auch "zur Person"). Konkrete Zahlen kann er noch nicht vorlegen: "Uns fehlen noch Rückmeldungen." Vieles sei zurzeit im Fluss.
Die direkte Vermittlung von "neuen" Ehrenamtlern an Vereine, Initiativen und Einrichtungen sei der Schwerpunkt der Agentur, sagt Hannrath-Hanasek. 40 Einsatzbereiche in Gelsenkirchen umfasst zurzeit die Liste. Im Ladenlokal liegen zwei Bögen aus - ein "Angebotsprofil" für Ehrenamtler und ein "Nachfrageprofil" für suchende Einrichtungen. "Eine Garantie für Vermittlungen übernehmen wir aber nicht", sagt Hannrath-Hanasek. Ob´s wirklich passt, stelle sich in der Regel in der Praxis heraus.
Die beiden weiteren Säulen der Agentur: Beratung und Qualifzierung rund um die ehrenamtliche Tätigkeit (Fortbildungen, Infos über Vereins- und Steuerrecht etc.) und das Schaffen eines Klimas fürs bürgerschaftliche Ehrenamt. Heißt: das Werben um finanzielle und ideelle Unterstützung aus der Wirtschaft.
WAZ loc