In der Ecke Grothusstr., Arenbergstr., Goorshof habe ich meine Kindheit verbracht Arenberg- u. Grothusstr. wohnten meine Großeltern und im Goorshof meine Tante, Onkel, Cousin und Cousine (Cousine immer noch) Beim Leo an der Bude hab ich immer für meinen Opa nen Schoppen gekauft und für mich Lakritz Im Goorshof bei Lackmann kauften wir auch immer so einiges, das war so ein richtiger Tante-Emma-Laden. Im Goorshof konnte man noch flitzen ohne Angst zu haben, daß ein Auto um die Ecke geschossen kam. Mein Onkel hatte hinten im Garten auch noch Tauben. Später sind wir von Bulmke in die Haldenstr. gezogen, ins Haus der Metzgerei Fink. Über einen Trampelpfad hinter dem Haus konnte ich dann von hinten durch den Garten meiner Tante in den Goorshof gehen. Alles in allem eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte
vielen Dank für die wertvollen Aufnahmen. Der sekundär verbaute Wandrest mit vergiebelten Stufenscharten (16. Jh.) gibt m.W. erstmals einen Hinweis zur Qualität der im 19. Jh. abgetragenen Bausubstanz.
Der Baukörper mit renaissancezeitlichem Wandtorso dürfte in der Urkatatsteraufnahme (1823) mit dem blockhaften Baukörper am "Kappes Wall" identisch sein.
Besitzen Sie vielleicht auch Detailaufnahmen zum neuen Herrenhaus der Grafen Seyssel (Winkelbau der Katasteraufnahme)?
der Name Seyssel war mir bisher nicht bekannt, habe mal gegugelt und tatsächlich was gefunden:
Der katholische Carl Theodor Seyssel d’Aix heiratete am 23. Februar 1806 in erster Ehe Ernestine von Crailsheim, verwitwete von Holz (* 6. März 1781 Frühstockheim; † 1. Juni 1815 in Elberfeld) und in zweiter Ehe am 17. April 1820 in Elberfeld die der evangelisch-reformierten Kirche angehörende Adelheid Peltzer (* 23. Oktober 1798 in Elberfeld; † 1882 in Koblenz). Ihre Kinder wurden evangelisch erzogen. Adelheid Seyssel d’Aix war die Tochter des Großhändlers Wilhelm Peltzer, den er um 1815 kennengelernt hatte. Nach Grote wurde Carl Theodor Seyssel d’Aix am 20. Juni 1780 auf der früheren Wasserburg Haus Goor bei Gelsenkirchen-Hessler geboren, das sich aber lediglich bis seinem Verkauf durch ihn selbst im Jahr 1847 in Familienbesitz befand und das später als Folge der industriellen Entwicklung des Ruhrgebiets abgebrochen wurde.
Das älteste bekannte Aufmass von 1794 zeigt den Bestand vor den Umgestaltungen durch die Graf Seyssel d´Aix. Die ursprüngliche Hauptburg liegt als Winkelbau auf einer separaten Insel. Die runde Inselform weist auf eine ehem. Motte hin.
Bei einem Abgleich der Planaufnahmen von 1794 und 1823, der historischen Bilddarstellung (angeblich 1880) und des fototgrafisch überlieferten Renaissancetorsos ergeben sich einige Probleme bzw. Widersprüche. Die Zeichnung lässt sich lediglich in der Platzierung von Torhaus und in Fachwerk ausgeführtem Wirtschaftstrakt leidlich mit dem Urkatasteraufmass in Verbindung bringen. Möglicherweise handelt es sich lediglich um eine idealisierte Entwurfskizze, wobei das tatsächliche Entstehungsjahr zu hinterfragen wäre.
1908 heißt es zum vorhandenen Baubestand: "Von dem grabenumzogenen Adelshofe sind noch Gebäudereste, unter diesen ein Flügel des alten Herrenhauses, vorhanden." (A.Ludorff, Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Kreis Gelsenkirchen-Stadt. Münster 1908, 29) Der "Flügel des alten Herrenhauses" dürfte auf den Renaissancetorso zu beziehen sein. Im Abgleich mit dem 1794er-Aufmaß dürfte es sich um den Kellersockel des rechten Flügels gehandelt haben.
Da beide Pläne nicht genordet sind, habe ich diese so gedreht, dass sie richtungsmäßig übereinstimmen und genordet sind. So lassen sie sich besser vergleichen.
Der erste Plan ist ein Ausschnitt von Plänen vom Markscheider Niemeyer, der 1791-94 im Auftrag von Freiherrn vom Stein Karten des Bergreviers Wetter schuf, die bis zur Emscher reichten.