Siehe auch: http://www.zeche-holland.de.vu
Malakowturm - Zeche Holland Schacht 1/2
Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG
Ich will ja hier nicht zum absoluten Klugschwätzer avancieren (oder ist das in der Natur dieses Projekts angelegt?), aber man sollte eigentlich noch darauf hinweisen, daß das besondere an dieser Anlage gerade darin liegt, daß es sich um zwei (!) Malakowtürme (eben für die Schächte 1 und 2) handelt (Deshalb ist die Überschrift nicht ganz treffend). Ückendorf verfügt damit über die einzige im Ruhrgebiet noch erhaltene Zwillingsanlage.
Erbaut worden sind die Türme zeitversetzt in den Jahren 1860 und 1870, also in der absoluten Frühphase des des Ruhrbergbaus. Das kann man auch an der Architektur erkennen, die noch deutlich von dem Know-How ausländischer Investoren geprägt war und deshalb Anklänge an die englische Tudorgotik aufweist.
Der die Türme heute verbindende Mittelteil ist irgendwann zwischen 1920 und 1930 entstanden.
Zwischenzeitlich waren den Malakowtürmen auch noch die altbekannten Stahlfördertürme aufgesetzt worden.
Die RAG hat diese Anlage noch ziemlich lange genutzt, wenn auch nicht zum Kohlefördern. U.a. gabs hier eine Mütterberatung, die die Knappschaftsangehörigen mit ihren Kindern aufsuchen konnten.
J.
Erbaut worden sind die Türme zeitversetzt in den Jahren 1860 und 1870, also in der absoluten Frühphase des des Ruhrbergbaus. Das kann man auch an der Architektur erkennen, die noch deutlich von dem Know-How ausländischer Investoren geprägt war und deshalb Anklänge an die englische Tudorgotik aufweist.
Der die Türme heute verbindende Mittelteil ist irgendwann zwischen 1920 und 1930 entstanden.
Zwischenzeitlich waren den Malakowtürmen auch noch die altbekannten Stahlfördertürme aufgesetzt worden.
Die RAG hat diese Anlage noch ziemlich lange genutzt, wenn auch nicht zum Kohlefördern. U.a. gabs hier eine Mütterberatung, die die Knappschaftsangehörigen mit ihren Kindern aufsuchen konnten.
J.
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Ückendorf und Holland.
„Das Grubenwerk Holland gehörte mit zu den größeren Zechen in Gelsenkirchen-Ückendorf. Der Stadtteil stellte Schacht I/II und Bochum (Wattenscheid) die Schächte III/IV/V/VI. Schacht I wurde bereits 1856 auf eine Teufe von 68 m getrieben und war bis 1963 in Betrieb. Ein weiterer bis 1958. Die Wattenscheider Schächte III, IV, V und VI wurden 1873, 1898, 1907 und 1921 gebohrt und wieder 1964, 1988 (Schacht IV und VI) und bereits 1935 (Schacht V) aufgegeben. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde Holland mit dem Bergwerk Zollverein in Essen zu einem Verbundwerk zusammengelegt.“ (Dietmar Kesten: Politische Bewegung in Gelsenkirchen 1967-1985, Ruhrkohle AG und Industriegewerkschaft Bergbau und Energie)
Dietmar Kesten
Dietmar Kesten
Auf diesem Bild kann man schön sehen, wie die Industrialisierung voranschritt: Die Malakowtürme bekamen irgendwann die uns viel bekannteren Stahlgerüste aufgepflanzt.Raven hat geschrieben:![]()
Im Hintergrund zu sehen ist die Halde Holland, die heute hinter den Geschäften am Dördelmannshof kaum noch zu erkennen ist. Von dort oben wurde um die Jahrhunderwende ab und an auf Ueckendorf fotografiert, dabei enstanden so eine Art Luftbilder (vielleicht taucht ja hier auch mal so eine Foto auf); im Vordergrund sah man dann immer den Ueckendorfer Schlachthof von oben. Dabei handelt es sich um das heruntergekommene Gebäude gegenüber den neuen Läden am Dördelmannshof. Der Schlachthof war nach öffentlich-rechtlichen Vorschriften notwendig geworden, als Ueckendorf eigenes Amt geworden war, obwohl der Wattenscheider Schlachthof nur einige hundert Meter weiter auf der anderen Seite der Bahnlinie liegt. Als Ueckendorf dann GE zugeschlagen wurde, wurde der Ueckendorfer Schlachthof wieder geschlossen.
J.
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- Detlef Aghte
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Dieses Bild dürfte mit eines der ältesten von Holland I/II sein, weil es noch nahezu den Originalzustand zeigt.Raven hat geschrieben:
Im Vordergrund ist die heutige Ückendorfer Straße zu sehen; damals ein Feldweg, der nach Wattenscheid führte und noch keinen Namen hatte. Er kreuzte in der anderen Richtung in Ückendorf den sog. Burbrink, den Dorfplatz mit dem Lindenstein, der sich in etwa an der Stelle des Ückendorfer Platzes befand. Von dort gings weiter Richtung Bulmke. Der Teil zwischen dem Burbrink und dem heutigen Festweg bekam als erster einen Namen und wurde Schulstraße genannt, weil man an der heutigen Ecke Ückendorfer Str. / Festweg die erste Ückendorfer Schule errichtete (später war das lange Geldbach-Gelände, heute ist dort ein Lidl-Parkplatz). Das mit der Schuleröffnung war genauso ein Highlight wie die Geschichte mit dem alten Friedhof, weil die Schulkinder nun nicht mehr nach Wattenscheid laufen mussten. Der Festweg blieb übrigens noch viel länger ein Feldweg, der auf einer großen Wiese endete. Er heißt noch heute so, weil die alten Ückendorfer auf dieser Wiese ihre Feste feierten, und dahin zog man mit Kapellen usw. über den Festweg ein. Ziemlich profan - gerät aber trotzdem allgemein in Vergessenheit.
J.
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na mal sehen, was kommt. die wohl 7 mio.€ investition für die zeche holland empfinde ich als durchaus gelungen für gelsenkirchen.Herten (nr). Nach einjähriger Verhandlung ist es soweit: Ein Unternehmer hat die ehemalige Zeche Ewald gekauft und will die Gebäude für Hotel, Veranstaltungshalle und Restaurant nutzen.
Der Unternehmer Wolfgang Werner, Teilhaber des Gelsenkirchener Unternehmens Baron Spiegel, hat der Montan-Grundstücks-Gesellschaft (MGG) einen Großteil der ehemaligen Zeche Ewald abgekauft und kann seine Pläne für die Anlage in die Tat umsetzen. So soll der alte Malakow-Turm von 1888 in ein exklusives Hotel umfunktioniert werden. Da das Gebäude in einem burgähnlichen Stil errichtet ist, bietet es sich laut Werner dafür an.
Direkt nebenan soll ein Restaurant in der Halle von Schacht 2 entstehen, umrahmt von viel Glas und Stahl. Für weitere Gebäude wie die Rasenhängebank und das Fördermaschinenhaus habe er noch keine konkrete Planung, könne sich aber vorstellen, dort Verkaufsflächen mit kleinen Geschäften einzurichten. In zwölf Monaten soll das große Projekt gestartet werden, bis dahin werden Vorbereitungen getroffen.
Aber schon voher will Werner den Standort seiner geplanten Unternehmen ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Damit will er schon in acht Wochen beginnen, mit einer großen Modenschau und eventuell einem vierwöchigen Kurzbesuch eines bekannten Fernsehkochs in der alten Heizzentrale, die generell als Veranstaltungshalle genutzt werden soll.
Da Werner schon bei der Umfunktionierung der Zeche Holland sehr erfolgreich war – er hat dort in den letzten Jahren Büros, 27 Wohnungen und das beliebte Restaurant „Unverwechselbar“ entstehen lassen –, traut man ihm durchaus zu, seine ehrgeizigen Pläne in die Tat umzusetzten. Auch die MGG ist zufrieden, in ihm einen Käufer mit viel Gespür für historische Gebäude gefunden zu haben.