Der Gelsenkirchener hat geschrieben:Nochwatt eingefallen!
Wenn ich die Auffahrt zur Halde Ostpreußenstr.hochgehe?
Hallo Zusammen,
habe aber noch was zur Halde Ostpreußenstraße zu berichten. Vielleicht sollte man daraus eigenen Thread eröffnen, aber es ist Wattenscheider Gebiet.
In den 60 er Jahren wurde dort unter anderem auch Müll abgekippt, daran erinnere ich mich noch. Auch zur heutigen Zeit, habe ich dort oft morgens mehrere Fahrzeuge gesehen, die darauf warteten, daß der Haldentrieb los geht. Oft so, ich kenne nicht die genaue Bezeichnung solcher Fahrzeuge, ich schreib mal Saugwagen. Was die dort wohl hinbringen - bestimmt nichts Gutes.
Weiss eigentlich irgend einer von euch, wie diese Halde entstanden ist ? War dort Abraum von Zeche Hannover auf Bochumer Gebiet und gegenüber von Zeche Hannover war Zeche Königsgrube auf Herner Gebiet. Ich kenne die Halde eigentlich nur als Müllhalde.
Nun kommt aber die eigentliche Sache über die ich berichten möchte. Es war unter Strafe für uns von den Eltern verboten auf die Halde zu gehen, die gut 5 Min. von zu Hause entfernt war. Natürlich war insgesamt, daß betreten der Halde verboten.
Die großen Jungs, wie es damals eben so war, waren aber des öfteren dort und erzählten dort von bunten Seen, aus denen es blubberte. Wir hatten natürlich Mores dort hin zu gehen, aber gejuckt hat es schon.
Ob man es mir glaubt oder nicht.
Es muß ein Samstagnachmittag, ein trüber Tag im Oktober oder November, irgendwo zwischen 1970 und 1973 gewesen. Einige der Freunde mußte schon um 15 h rein, denn Samstag war Badetag (bei uns immer Freitags) und wir noch mit 2 Jungens draussen. Perlonannorak und Gummistiefel an. Also überlegt was tun, auf zur Halde. Die Arbeiter dort machten irgendwann um 14 h bzw. 15 h Feierabend. Wir uns von der Ostpreussenstr. übers Feld dahin geschlichen. Rechts die ehemalige verlassen MauMau (jetzt Eigentumswohnungen), dazwischen der Weg zum Günnigfelder Friedhof, wir über das Feld und links die Halde. Wir dann auf dem Hauptweg in Richtung Osten (in Richtung Tierheim). Und laufen und laufen. Es war es sehr großzügig und riesig, die bunten Seen haben wir auch gesehen, Farben in aller Coleur, kann es aber nicht beurteilen, sahen mir aus wie riesige Seen aus flüssigen Farbabfällen.
Wir wollten dann aber auch mal gerne weiter hoch, wieder in Richtung Ostpreußenstr. und von oben der Halde auf die Ostpreußenstr. schauen. (Im Winter sind dort die großen Jungs bei Schnee immer die Halde runtengeschossen auf die Ostpreussenstr.
Also, wir weiter auf der Halde in Richtung Ostpreußenstr. und in dem großen Loch/Kessel in Richtung Ostpreußenstr. tat sich folgendes auf. Vielleicht 20-30 m wo es wieder steil runter zur Ostpreussenstr. geht:
Tablettenpackungen ohne Ende, mit und ohne Inhalt (ungesichert), viele, viele Ärztebücher unter anderem über Transplantation (wir waren Anfang der 70 er Jahre), unbenutzte- und benutzete (Blut zu sehen) Einwegspritzen, benutzte und auch abgelaufene Infusionlösungen in Plastik, Blutkonserven in Plastik gebraucht und leer oder das Verfallsdatum überschritten.
Diese Dinge waren dort nicht zu zehnt, sonder zu hundert- und tausendfachen entsorgt worden.
Mit diesen Dingen hätte man jede Menge Blödsinn machen können. Wer weiß, was dort noch alles abgekippt wurde??
Ich fand es damals und auch noch heute ein Scheixxsache. Habe mich aber auch nicht getraut davon zu Hause zu erzählen. Denn dann hätte es gehießen: Du sollst dort nicht hingehen - Arxxx voll - toll. Also habe ich nichts erzählt. Nach Jahren habe ich dann irgendwann davon berichtet. Mir wollte eigentlich niemand glauben und es hätte 'eh niemand was unternommen. Denn keiner wollte Ärger haben.
Heute wäre es anders, deshalb hab ich ja auch gefragt: Saugwagen. Was die dort wohl hinbringen - bestimmt nichts Gutes.
Glückauf
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