Diese Sicht teile ich nicht.Josel hat geschrieben:Aber mal im Ernst: Sowohl pitos Vorschläge als auch Deiner historisieren letztlich, ahmen also streng genommen nur nach. Das ist zwar schwer im Trend, wie man derzeit in der Frankfurter Altstadt staunend feststellen kann, aber ist das nicht zu billig? Zumal für den zentralen Platz einer Großstadt wie GE?
Es sind die Bauwerke, die eine Stadt letzendlich wiedererkennbar und einmalig machen. Die Häuser in Amsterdam sind unverwechselbar, weil sie auch gleich massenweise im selben Stil erbaut wurden.
Die gleich hohen Häuser mit ihren Mansarden in Paris kommen ohne Hingucker aus. Sie wirken durch den einheitlichen Baustil und machen die Stadt unverwechselbar.
Wer durch Berlin Mitte geht, der sieht ganz viele "historisierende" Bauten. Genau diese geben der Stadt ihre Unverwechselbarkeit. Man hätte die allermeisten auch abreißen können und was aus Stahl und Glas hinklotzen können - die Bausubstanz der Gebäude war Anfang der 1990er ja nicht mehr der Hammer.
Am Potzdamer Platz dagegen findet sich Stilsicherheit nicht wieder. Der Glasturm der Bahn ähnelt dort den Gebäuden der Bahn in Frankfurt. Das Hochhaus gegenüber ist ein Abklatsch irgend einer beliebigen Großstadt in den USA. Am Pariser Platz direkt am Brandenburger Tor ist die amerikanische Botschaft vollkommen fehl am Platz - aber modern.
Im Zentrum von Nürnberg wurde nach dem Krieg alles wieder in dem Baustil aufgebaut, der vor der Vernichtung der Stadt im 2. Weltkrieg vorherschte. Die Stadt ist auch heute noch unverwechselbar.
In Hildesheim wurde der historische Marktplatz wieder aufgebaut. Das Knochenhauer Amtshaus, ein riesiges Fachwerkhaus, wurde vollkommen rekonstruiert, andere Gebäude bekamen nur Fassaden im alten Stil verpasst. Das Ensemble ist unverwechselbar.
Gelsenkirchen ist eine relativ junge Stadt. Die Zeit zwischen 1920-1930, in der sie zu der noch heute bestehenden Großstadt wurde, gibt für mich den Baustil vor, der den Charakter von Gelsenkirchen ausmachen könnte - und das ist der Backstein-Expressionismus. Warum also nicht bewusst diesen Stil in der Innenstadt auch für Neubauten anwenden?
Man stelle sich z.B. vor, die gesamte Ring- und Luipoldstraße wäre nach dem Krieg mit Häusern im Stil des HSH wieder aufgebaut worden. Das wäre eine unverwechselbare, stilbildende Ansicht geworden.
Der Louvre in Paris mit seiner Pyramide war vor Jahren auch einmal ein Hingucker. Heute findet sich so etwas in verschiedenen Varianten weltweit an allen möglichen Orten, in Gelsenkirchen übrigens an der Ev. Gesamtschule BismarckJosel hat geschrieben: Es ist eben gar nicht so einfach, einen Ubahnabgang so zu entwerfen, dass er sich auf einem leeren Platz macht. Und insofern sind "die Facetten Gelsenkirchens" doch durchaus gelungen, ein Hingucker. Lasst uns doch einfach mal testen, was die Tauben, Graffititsprayer usw. draus machen. Die würden auch alles andere nicht unangetastet lassen.
J.
PS. Gut dass es zu Frankes Zeiten noch keine GGs gab. Sonst wären vielleicht so manche seiner Bauten am Volkswillen gescheitert...

Der vorgestellte U-Bahn-Eingang-Entwurf im "Horten-Fassaden-Stil" fügt sich weder in Vorhandenes ein noch begründet er einen neuen Stil, an dem sich die Stadtlandschaft in Zukunft orientieren könnte.
Das Dingen scheint robust und weitgehend unempfindlich gegen Vandalismus. Ich vermute, genau das waren die Vorgaben für den Entwurf.