- Es ist früh in der
Vorstadt und Herbst.
Eine Nacht ist verbraucht,
und wanderndes Grau
formuliert Konturen,
gibt Silhouetten preis
von mehrgeschossiger
Architektur. Sozialer
Nachkriegswohnungsbau,
addierte Fassaden
die lückenlos - Fassaden
gleich - den Straßenrand
säumen. Erst wenige
Fenster sind schläfrig
erhellt. Gebeugte
Laternen opfern fahles
Gelb, und aus den
Schächten dampft
gasige Wärme - Kanalgewölk
in elektrischem Licht.
Schattenlos wartet die Ausfallchaussee auf den
müden Zug zu den
Fabriken. Aus ferner Nähe
Motorenlärm. Gerüche nicht,
nur feuchte Kühle kondensiert
auf Blech, am Bürgersteig
geparkt. Verwelktes Laub
klebt in den Morgenpfützen.
Die Schienen für die
Straßenbahn sind schnurgerade
Nähte im nassen Mosaik
des Kopfsteinpflasters.
Das etwa ist die Stunde,
wenn ohne große Lust
ein Tag entsteht.
Albert Ude
Ende 70er Jahre
Ein Gedicht von Albert Ude
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Ein Gedicht von Albert Ude
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Mal nachgesucht - ja, das gibt es! Antiquarisch erhältlich, aber für nich ganz billig:Heinz hat geschrieben:@Ludwig Baum
erinnert mich an die Henner Frühauf Geschichten von Albert Ude. Ich glaube er hat mal ein Buch daraus gemacht. Der hat auch die Ämter mit solchen kleinen Geschichtchen an der Nase herum geführt.
Gibt es so etwas heute noch, oder hat sich das überlebt, nachdem Ikea das Duzen für alle einführte
Ude, Albert (Hrsg.):
Henner Frühauf. Endlich: Die Wahrheit über Frühauf's Briefwechsel oder "Blasen Sie doch selbst".
[nach diesem Titel suchen]
Gelsenkirchen, Albert Ude, 1983.
142 S. 30x21cm, Orig.-Broschur, Querformat.
http://www.zvab.com/basicSearch.do;jses ... heck_sn=on
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