revier04 hat geschrieben:Schorsch hat geschrieben:
Wir betreuen 32 Flüchtlinge aus Afghanistan, davon 3 Familien, 2 ledige junge Frauen sowie
3 junge Männer. Wir geben Sprachunterricht, Hilfe bei Behördengänge, Arzt- und Zahnarztbesuche sowie beim Einkaufen. Bei der Gleichberechtigung haben sie große Fortschritte gemacht. Die Frauen haben im Haus das Sagen, ansonsten der Mann.
Sicherlich ist es nicht einfach eine Fremde Kultur, andere Sitten und Gebräuche anzunehmen
aber auch hier sind große Fortschritte gemacht worden. Die Frauen sehen wir jetzt öfters ohne Kopftuch. Das Umdenken wird sicherlich noch einige Zeit dauern aber ich bin zuversichtlich. Sie geben sich auch sehr viel mühe. Alle 32 sind Moslems.
Zur Bildung: 3 Abiturienten, 2 Analphabeten, die Anderen haben mehr oder weniger eine mittlere Schulbildung. Zur Toleranz: Alle haben beim lebendigen Adventskalender mitgemacht
und hatten alle in Ihren Wohnungen Weihnachtsbäume und nehmen aktiv am leben im Dorf teil. Die anderen Dorfbewohner waren zuerst sehr skeptisch und unsicher. Mittlerweile hat sich die Stimmung gewandelt und unsere Flüchtlinge gehören zum Dorf dazu.
Zur Lage kann ich nur sagen dass es im Augenblick katastrophal ist. Hier ist die Politik gefragt
anstatt populistische Parolen zu verbreiten (alle Parteien) sollte man viel schneller Asylanträge
bearbeiten und die Menschen ohne Bleiberecht zeitnah zurück in Ihre Heimat bringen.
Ansonsten finde ich es als Gewinn dass wir wieder soviel junge Mitbürger bekommen.

vor eurer Leistung und Bereitschaft die Neubürger zu integrieren.
Ob es sinnvoll ist, Moslems unsere christlichen Gebräuche aufzudrücken? Weihnachtsbaum und Adventskalender kennenlernen ist ja gut und schön, m. M. nach sollten wir aber auch die Kultur der Moslems kennenlernen. Nur wenn man sich gegenseitig versteht, kann man die Werte des anderen achten und respektieren. Ansonsten würde ich jetzt provokativ fragen " Wann gibt es bei euch im Dorf die ersten getauften Moslems?"
Hallo Revier 04,
Wir haben unseren Flüchtlingen nichts aufgedrückt, deren Kinder haben sich mit anderen Kindern aus dem Dorf angefreundet und wurden neugierig. Der lebendige Adventskalender
ist ein Brauch in Norddeutschland, man trifft sich jeden Abend bei einem anderen Gastgeber
auf ein Glühwein, Punsch und einen kleinen Imbiss. Es ist also keine Religiöse Veranstaltung
Der Weihnachtsbaum ist auch nicht unbedingt ein Christliches Relikt. Ich habe schon Weihnachtsbäume in Vielen Ländern gesehen wo es fast keine Christen gibt. In Kuala Lumpur (Malaysia) stand der derzeit Größte Weihnachtsbaum den ich je gesehen habe obwohl die Christen nur eine kleine Minderheit darstellen.
Wenn ich überlege, dann haben wir in Deutschland auch Halloween, St. Patrics Day und verschiedene andere Veranstaltungen
Unseren Moslems haben wir ein Gebetsraum bereitgestellt. Wir wurden auch von Ihnen eingeladen zu einem Afghanisches Essen eingeladen, das heißt dass Sie für uns gekocht und Afghanische Folklore aufgeführt haben. Der Abend war ein voller Erfolg.
Außerdem sind unsere Flüchtlinge im Sportverein eingetreten. Auch das ist ein Teil der Integration. Zu deiner Letzten (Provokativen) Frage wann im Dorf die ersten Moslems getauft werden, wir leben Gott sei dank in einer gut funktionierende Demokratie wobei wir die Religionsfreiheit im Grundgesetz verankert haben. Hier wird von keiner Seite missioniert.
Unsere Flüchtlinge distanzieren sich von jeder Art von Gewalt und Terror durch den Islamischen Staat, Alkaida oder Ähnliches so wie die meisten deutschen sich von Pegida, NPD,AFD und Ähnliches distanzieren.
Sicher ist diese Art der Integration nur in einem Dorf möglich wo die Anzahl der Flüchtlinge
überschaubar ist und in den Städten ist die Politik gefragt nach entsprechenden Lösungen zu suchen. Aber durch gegenseitige Schuldzuweisung erreichen wir gar nichts.
allen noch einen schönen Sonntag.