Was passiert nach einem Dachstuhlbrand, wenn der Immobilienbesitzer (er,sie,es) ein Interesse daran hat, seine Immobilie zu erhalten? Richtig, er lässt zu allererst provisorische Schutzfolien anbringen, um weiteren Schaden durch eindringenden Regen zu vermeiden. Wer sich die nachfolgenden, an Allerheiligen 2021 geschossenen Fotos anschaut, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Besitzer der St. Mariä-Himmelfahrts-Kirche in Rotthausen nicht das geringste Interesse am Erhalt des Gebäudes hat. Es sind keinerlei Dachsicherungsmaßnahmen zu erkennen, vom desolaten Zustand der Gesamtgeländes einmal ganz abgesehen. Der Besitzer ist das Bistum Essen bzw. die Großpfarrei St. Augustinus.
Dieser Brand war vermutlich (!) sowenig wie ein sehr ähnlicher Brand an Haus Leithe das Werk marodierender Jugendlicher oder gar, wie jemand hier vermutete, das Werk religiöser Fanatiker, für letztere wäre das Zielobjekt wohl zu wenig eindrucksvoll und brächte keinerlei Bonuspunkte fürs Paradies ein. Solange der Gelsenkirchener Denkmalschutz seine bornierte und völlig wirklichkeitsfremde Einstellung zum möglichst unveränderten Erhalt historischer Gebäude wie ein Banner vor sich her trägt, solange kann ich es keinem Besitzer verdenken, dass er das Objekt, das nur Kosten bereitet und keinen Ertrag bringt, möglichst unauffällig von der Backe kriegen möchte. Hier ist dringend eine Lockerung und Erdung der Denkmalpolitik nötig. Einen solchen Kabachel wie Mariä-Himmelfahrt über Jahrzehnte mitten im Viertel stehen zu lassen ohne Nachnutzung, aber mit Müll, Dreck, Ratten und Brandgefahr, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Also, hier hat sich seit dem Brand absolut nichts getan. Es gibt auch keinerlei Meldungen seitens der Pfarrei, dass sich in absehbarer Zeit was tun wird.
Ach ja, was mir gestern noch passend zu dem Kirchenbrand vors Auge kam, war die gestrige Riesenüberschrift im Mainstream-Blättchen Nummer 1: „AFGHANE RÄUMT KIRCHE AUS“ „und zerstört dabei DIESE Jesusfigur“. O Herr! Seit wann interessiert sich die BILD-Zeitung für Kirchenraub? Jeder Kirchenvorstand, jedes Presbyterium führt eine Statistik über Geklautes Jahr für Jahr. Wenn tatsächlich mal jemand erwischt wird, dann sind es meist biodeutsche Obdachlose und Junkies und ganz selten auch mal ein Paschtune oder Kirgise, die beim Besuch einer Kirche schon sehr auffallen würden. Kirchenklau interessiert allenfalls die lokalen Gemeindemitglieder. BILD scheint irgendetwas gegen Afghanen zu haben; ob das Blatt auch mal titeln würde: BIODEUTSCHER ERSCHLÄGT ALTEN VATER“ ? Ich glaube nicht. Biodeutsche machen so was nicht, oder? (sorry, war so ein klitzekleines Wenig off topic)
MK

"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)