Oliver Raitmayr hat geschrieben:Zur Scholvener Notkirche (siehe oben) fehlen noch historische Belege!!!
Auch wenn es sich, wie ich oben geschrieben hatte, bei dem fraglichen Bild ganz bestimmt nicht um ein Foto der(Not-)Kirche in Scholven gehandelt hat, hier noch die Information über den damaligen Standort (der Scholvener Kirche / des Evangelischen Kirchsaals in Scholven):
Der Saal befand sich in der
Lutherstraße2.
Leider kann man zu dem damaligen Gebäude heute keine Nachforschungen vor Ort mehr anstellen, da die Straße vor vielen Jahren aufgeben wurde. Sie fiel einer Erweiterung des VEBA-Geländes zum Opfer, wie auch die dort früher vorhandenen Gebäude.
Falls das Bild tatsächlich ungefähr im Jahr 1946 aufgenommen worden ist, ist das Gebäude in zu gutem Zustand, um in der Kürze der Zeit wiederaufgebaut worden zu sein. Auch eine (provisorische) Notkirche kommt wohl nicht in Betracht. Dafür ist der Saal zu aufwendig gestaltet. Es sollte sich eigentlich um eine "richtige" Kirche handeln, wenn der Kirchsaal auch recht klein erscheint. Als sie erbaut wurde, war man zunächst vielleicht davon ausgegangen, dass es nur eine Übergangslösung sein würde. Etwas Ähnliches hatten/haben wir in Horst mit unserer Paul-Gerhardt-Kirche, die auch nicht viel größer ist (
siehe hier: http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 407#248407) und zunächst eigentlich auch nur eine Übergangslösung sein sollte. Daher hieß sie zunächst auch nur Paul-Gerhardt-
Haus.
Daher habe ich inzwischen eine andere Idee, wo das Bild aufgenommen sein könnte. Es ist vielleicht nicht in Gelsenkirchen gewesen sondern in einem unserer Nachbarorte. Ich will aber, bevor ich mehr dazu schreibe, erst einmal vor Ort Vergleiche anstellen bzw. Informationen einholen.
Oliver Raitmayr hat geschrieben:Dennoch will ich gleich ein weiteres Foto zeigen, bei dem inhaltliche und topografische Informationen völlig fehlen.
Es wurde 1914 (steht unten rechts in der Ecke - im Original leicht erkennbar)vom Gelsenkirchener Fotografen Max Majer geschossen. Das Datum könnte von Belang sein. Der Glanz an den Rändern rührt vom ausblühenden Silber des Pigmentträgers her:
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Aufnahmeort ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Gelsenkirchen (Schule?, evangelische Einrichtung?)
Vielleicht gibt es schlüssige Deutungsversuche.
Oliver
An eine Näh- oder Strickschule kann ich nicht glauben. Dann wären dort viel mehr junge Frauen und Mädchen zu sehen.
Zudem scheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass in diesen Einrichtungen auch noch Kaffee ausgeschenkt worden wäre.
Ich glaube vielmehr, dass es sich um einen evangelischen Frauenverein / eine Frauenhilfe handeln könnte. Die entstanden sehr zahlreich in unseren Gemeinden in der Zeit um den Beginn des 20. Jahrhunderts und hatten großen Zulauf. Zwar gab es ähnliche Vereinigungen auch in den katholischen Kirchengemeinden. Mich lässt aber die offensichtliche Anwesenheit einer Gemeindeschwester (sieht man in der hintersten Reihe stehen (3. von links) - trägt die typische Diakonissentracht) darauf schließen, dass es sich um eine evangelische Gruppe handelt.
Leider kann man die Details auf dem (Abreiss-)Kalender hinten an der Wand (unter der Uhr) nicht erkennen. Ich glaube aber, ein christliches Motiv zu erahnen.