Heinz H. hat geschrieben:Als ich letztens mal mit dem Fahrrad auf der Marler Straße unterwegs war, habe ich oben auf der Brücke am ehemaligen Kraftwerk Westerholt angehalten und mir die Gegend angesehen. Dabei habe ich im Bereich der Brücke eine interessante Entdeckung gemacht. Hier kreuzen sich nämlich verschiedene Trassen auf insgesamt fünf Ebenen. Brücke Marler Straße in Buer
Ganz unten die Deutsche Bahn,
dann folgt die Zechen- und Hafenbahn,
eine Rohrleitungstrasse,
die vierspurig ausgebaute Straße
und darüber noch das eingehauste Kohleförderband
von der Zeche zum Kraftwerk
Ich würde sagen, das ist schon ein recht interessantes Objekt. Es lohnt sich, da mal vorbeizufahren und sich das anzusehen. Fotografieren ist im Moment allerdings nicht so gut, weil durch das vorhandene Grün so ziemlich alles verdeckt wird.
Ich habe mir das mal genauer angesehen, die beiden tiefer gelegten Trassen waren wohl beide für die Bahnverbindung von Buer über Marl nach Haltern. Auf dem Luftbild von 1963 (leider nur sehr schlechte Auflösung) kann man beide Trassen gut erkennen. Die südliche wird unter der Zechenbahn, die nach Westerholt führt, hergeführt und ist heute wohl nicht mehr existent. Die nördliche verläuft eine Weile genau parallel zur Zechenbahn um dann im großen Bogen nach Norden zu führen. Warum es dort mal zwei Trassen gab, das weiß ich auch nicht. Vielleicht wissen die Bahnexperten da ja mehr drüber.
Mahlzeit Bretterbude! Also da bisse aber auf dem verkehrten Bahnsteig mit dat Luftbildken und Deiner Beschreibung. Also vom Bahnhof Buer Nord kommend sollte, wohlbemerkt sollt die Strecke nach Haltern am Wasser mehr oder minder Kreuzungsfrei aus der Bestandsstrecke der Hamm Osterfelder ausgefädelt werden. Deshalb auch 2 Geländeeinschnitte. Dazu ist es aber nie gekommen. Man hatte lediglich von Buer Nord den nördlichen Schienenstrang angeschlossen. Der südliche Schienenstrang hatte zwar auch ein paar Meter gleis, bis in höhe der ersten Unterquerung der Marlerstraße, etwa Eisenwerk König. Dann stand ein Prellbock im Gleis. Treffen hätten sich beide Streckenäste etwa vor der Brücke zum Schrebergarten, bzw. der Bandbrücke von der Zeche Westerholt zur Kokerei Hassel. Der südliche Ast von dem Du sprichst, auch auf dem Luftbild sichtbar, hat da keine Zechenbahn unterquert, ebenso die Angabe, das nördliche Gleis hätte parallel zur Zechenbahn gelegen und wäre im Bogen nach Norden abgebogen, das stimmt nicht, das ist und war die Strecke der Deutschen Bundesbahn, Von Oberhausen nach Hamm. Die Zechenbahn wurde im Bereich des großen Brückenbauwerks Marler Straße rechtwinkelig unterfahren. Gruß Klaus
Lederhosenfan hat geschrieben:
... Der südliche Schienenstrang hatte zwar auch ein paar Meter gleis, bis in höhe der ersten Unterquerung der Marlerstraße, etwa Eisenwerk König. Dann stand ein Prellbock im Gleis.
Über dieses Gleis hätte das Gewerbegebiet Lindenstraße wunderbar bedient werden können.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat." Dr. Peter Paziorek
vielen Dank für die Korrektur und Erläuterung. Jetzt habe ich die Gleise viel besser verstanden. Ich hatte die "Hamm Osterfelder" dann wohl für eine Zechenbahn gehalten. Aber die Zechenbahn ist ja dann wohl auf meinem Bild vorne über die Brücke im Vordergrund geführt. Und Deine Erläuterung erklärt dann auch wunderbar, warum auf allen Stadtplänen immer nur die eine Gleisverbindung (die nördliche) nach Haltern eingetragen ist, die andere hat es ja dann nie gegeben. Nur eben den Graben, wie auf dem Bild zu sehen.
Hab' den Hintergrund noch mal etwas bearbeitet, da kann man die Unterführung der geplanten südlichen Trasse unter der "Hamm Osterfelder" gut erkennen.
Vielen Dank für den Hinweis und das 3D-Bild, lieber Heinz H. Ich habe keine Zweifel, dass es sich bei der Baustelle um dieses Gebäude an der Pawiker Str. handelt: (Quelle: Luftbilder.geoportal.ruhr)
Weiß jemand etwas näheres über das Gebäude? Ich vermute am ehesten ein Büro- oder Laborgebäude des Chemiewerkes. Bei TIM-online ist dem Gebäude keine direkte Hausnummer zugeordnet. Auf dem Luftbild 1967 ist es noch nicht zu sehen, 1972 dann erstmalig.
Wo könnte das gewesen sein? Im Hintergrund sieht man einen Gasometer, vermutlich ein Teleskopgasbehälter. Wo gab es den ca. Ende 1960er / Anfang 1970er so einen Behälter?
Bretterbude hat geschrieben:Wo könnte das gewesen sein? Im Hintergrund sieht man einen Gasometer, vermutlich ein Teleskopgasbehälter. Wo gab es den ca. Ende 1960er / Anfang 1970er so einen Behälter?
Ich vermute, dass es sich bei dem Foto um die Kokerei Westerholt handelt. Die Baustelle im Vordergrund wäre dann die Brücke am Nordring. Vergl. Luftbild von 1972... https://gdi.gelsenkirchen.de/mapapps/re ... ml?lang=de
Auf dem von Prömmel eingestellten Wandteller erkenne ich oben den Gasometer und die zwei Schornsteine.
Prömmel hat geschrieben:Neben einigen Exemplaren aus der Serie der Heimatteller von Gelsenkirchen und einigen Tellern von Horst befindet sich auch dieser schöne Teller in meiner Sammlung :
Bretterbude hat geschrieben:Vielen Dank für den Hinweis und das 3D-Bild, lieber Heinz H. Ich habe keine Zweifel, dass es sich bei der Baustelle um dieses Gebäude an der Pawiker Str. handelt: (Quelle: Luftbilder.geoportal.ruhr)
Weiß jemand etwas näheres über das Gebäude? Ich vermute am ehesten ein Büro- oder Laborgebäude des Chemiewerkes. Bei TIM-online ist dem Gebäude keine direkte Hausnummer zugeordnet. Auf dem Luftbild 1967 ist es noch nicht zu sehen, 1972 dann erstmalig.
hier handelt es sich um ein Laborgebäude/Technikum Bau 465 des ehemaligen Pawiker Feldes der
Kunstoffanlagen (Vestolen GmbH) der damaligen Veba Chemie in Scholven.
Ganz herzlichen (leider verspäteten) Dank an Dich, harald kabbeck. So eine präzise Beschreibung des Gebäudes, ich habe mich sehr darüber gefreut und die Bilddatei entsprechend umbenannt.