WAZ schrieb am 09.08.:
Die Studie „ Kleingartenentwicklungskonzept Gelsenkirchen“ ist innerhalb von vier Wochen entstanden und enthält einige Empfehlungen an die Kleingärtner, sowie an die politisch Verantwortlichen.
Zu den Themen
Zu teuer:
Die Pacht beträgt z. Z. 0,24 Euro (zum Vergleich: 1980 lag diese Pacht bei 0,05 DM)
Zu teuer? Bei 400 qm sind das heute 96 Euro im Jahr.
Was kostet eigentlich eine Garage im Jahr an Miete?
Zur Strom- und Wasserversorgung:
Welchen Aufschluss ergibt die Prozentzahl? Ich weiß nun, dass 84% aller Lauben damit versorgt sind.
Hier könnte wieder „Zu teuer“ ins Spiel kommen. Während Wasser ( 1,61 Euro je qbm) hier nicht groß ins Gewicht fällt ( bei einem Jahresverbrauch von ca, 15 qbm = 24,15 Euro) da immer mehr Regenwasser gesammelt wird und zum Einsatz kommt, ist Strom dagegen ein Kostenfaktor, da Lauben unter Kleinabnahme fallen, kostet die kW/h unter Einbeziehung aller Faktoren ( Zählermiete, etc.) ca. 0,50 Euro..
Bei 200 kW/h pro Jahr macht das 100 Euro, teurer als die Pacht.
Zum Mitgliedsbeitrag:
36 Euro? Hat die Autorin (oder die WAZ) den Verbandsbeitrag von 27,50 Euro vergessen?
Kommt noch die Sonderumlage „ Auf der Horst“ von 4,44 Euro hinzu (muss noch 6 mal gezahlt werden).
Wer keine Gemeinschaftsarbeit leistet muss noch 45 Euro zahlen.
Eine Laubenversicherung ist freiwillig.
Rechne ich zusammen, dann kostet ein Kleingarten mit Wasser / Strom im Jahr: ca. 333 Euro.
Was kostet noch einmal eine Garage im Jahr??
Anlagen über Bebauungspläne absichern:
Ein Blick in den KlG-Entwicklungsplan von 1980 Seite 59 hätte genügt, da bereits zu diesem Zeitpunkt 35 Anlagen als Dauerkleingartenanlagen ausgewiesen wurden. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.
Bevölkerungsrückgang:
Der KEP von 1980 hat dies auch schon berücksichtigt. Bevölkerungsprognose 1978-1990
313.000 zu 280.000 Einwohner, da der Plan alle 10 Jahre fortgeschrieben werden sollte, dürfte das den politisch Verantwortlichen auch bekannt sein.
Zu alt:
60 Jahre alt ist der durchschnittliche Laubenpieper, Gartenarbeit hält jung!
Die Idee junge Familien mit Kindern für einen KlG zu gewinnen ist auch nicht neu, in vielen Vereinssatzungen wird die Vergabe eines Gartens an Familien mit Kindern Vorrang gegeben.
Es bewerben sich leider nicht viele aus diesem Kreis.
Woran liegt es?
An der mangelnden Werbung der Vereine? Seit Jahren wird in Aushängen Mitgliederwerbung betrieben, an dem Durchschnittspreis von 4000 Euro,
oder einfach kein Bezug zur Natur, da ein Garten nun mal nicht die tägliche Abwechslung für die Kinder bringt (Aktion usw.)
Um Kindern die heutigen Angebote im Freizeitbereich zu ermöglichen bleibt den Eltern auch nicht mehr viel Zeit für die Gartenarbeit und Arbeit macht ein Garten schon!
Vereinsheime:
Die Annahme, dass mehr externe als interne Veranstaltungen stattfinden ist richtig.
Ist diese Feststellung nun positiv oder negativ.
Die Vermietung an externe ist eine weitere Einnahmequelle, die die Vereine gut gebrauchen können, oder soll jedes Wochenende in den Vereinsheimen ein Seminar stattfinden?
Migranten:
Die Studie fordert, Migranten stärker einzubeziehen.
Die Meinung eines Einzelnen, Zitat aus der WAZ:“ Nehmt ihr einen Ausländer, bin ich weg!“ ist hier nicht sehr hilfreich, da eher Meinungsmache.
In vielen Vereinen ist die Migration kein Problem, beispielhaft sei der Verein „Haus Goor „ genannt, die WAZ hat extra mal einen Artikel geschrieben, Titel: „Mehmet ist mein Freund“.
Diese Anlage hat die Autorin wohl nicht besucht.
Mein Fazit aus dieser Studie:
Bessere Werbung der Vereine ist eine Möglichkeit, Internetauftritte, Zeitungsanzeigen oder was? Die genannten Möglichkeiten kosten, die Mittel der Vereine sind aber nicht gerade zum Besten bestellt!
Alles andere ist schon mehr oder weniger in der Mache, einiges schon seit 1980!