jokomo hat geschrieben:In allen Erinnerungen an die Schalker Straße wurde nicht einmal die Gaststätte Kuhlmann
erwähnt.Erstaunlich,denn in dieser Gaststätte gabs in der Zeit als ich sie regelmäßig
besuchte,1955 bis 1958 den besten Pferdesauerbraten der Region.
Samstags war bei uns immer Putztag und das Mittagessen,Linsen,Graupen,Bohnen,oder
Erbsen wurde schon am Tag vorher gekocht.Meine Mutter hatte Verständnis dafür,daß mir
einmal die Woche Eintopf reichte,und zum Anderen war sie froh,daß ich ihr beim Putzen
nicht im Weg stand.So bekam ich jeden Samstag 1,80 DM um bei Kuhlmann zu speisen.Für mich war das ein erhebendes Gefühl,als ich mit 9 Jahren schon wie ein Erwachsener
bedient wurde.Ich hatte immer die Auswahl zwischen 3 Gerichten,Pferdefrikadellen,
Pferdegulasch,und Pferdesauerbraten.Hier lag die Preisklasse zwischen 1,30 DM und 1,80 DM,natürlich inklusive Vor-und Nachspeise.Entschied ich mich mal für die Pferdefrikadellen
zu 1,30 DM,konnte ich mir noch eine Cola leisten und bekam noch 10 Pfennig zurück.
Anfang der siebziger Jahre schwärmte ich meiner Frau und Bekannten in Erinnerung
an die schöne Zeit in diesem Lokal vor und lud sie zum Essen ein.
Die Gaststätte hatte mittlerweile einen Pächter,und wir wurden sehr enttäuscht.
Wir bekamen einen in ekelhaft schmeckenden Talg schwimmenden Sauerbraten und
zumindest für mich war Pferdefleisch Jahrelang tabu.
Die Ironie des Schicksals war,daß meine erste Tochter den Enkel der Familie Kuhlmann heiratete.Sein Vater war Pferdemetzger und verkaufte sein Fleisch auf den Wochen -märkten.Seitdem esse ich auch wieder Pferdefleisch.
Außerdem wurde in den Erinnerungen an die Schalker Straße nicht einmal die Gaststätte Nettelbeck erwähnt.Das war eine Supertanzkneipe,die sich mit allen Tanzkneipen in Gelsenkirchen die Hand reichen konnte.Hier hab ich meine Frau kennengelernt,mit der ich mittlerweile 41 Jahre verheiratet bin.
Hallo zusammen,
mittlerweile wurde das Haus der Gaststätte ja abgerissen. Ich erinnere mich, dass es
nebender Wirtschaft noch einen Milchmann gab und neben dem war noch eine Heiss-mangel. Hin und wieder schickte meine Mutter mich auch in diese Gaststätte mit zwei
Henkelmännern. In den einen kam Sauerbraten und in den anderen Kartoffelklöße.
In der Gaststättenfamilie gab es auch einige Mädchen. Mit einer war ich auf der Volksschule.
Den Namen habe ich jedoch vergessen. Vielleicht weiß ja jemand mehr über die Kneipe.
Im übrigen war auch auf diesem Teil der Schalker Straße ( Grenzstr. bis Florastrasse )
einiges mehr los, als hier geschrieben ist.