Kann man hier auch Klassenfahrten unterbringen, bei denen man in Familien Kost und Logis bekam?
Salife, bist du anwesend, Stichwort YMCA ???
19 hundertschlagmichtot, Abschlussfahrt der Gertrud-Bäumer-Realschule - nur Mädels - nach London. Genauer gesagt nach Croydon, einige km außerhalb.
Jeweils 2 Mädels in eine Familie mit netten formatierten Vorstadtreihenhäuschen, 2-3 netten kleinen Kindern, die sich zwecks Abwechslung sofort auf die beiden großen Mädchen aus Germany stürzten und in meinem Fall einem nicht netten schlecht riechenden weißen Hund.
Nein, ausnahmsweise nicht mit Salife, wer weiß, wofür´s gut war.
Wir mussten in den Hochbetten der Kinder schlafen. Und zwar in dem Bettzeug, aus denen sie morgens wohl noch rausgekrabbelt sind. Marmelade war drauf, Schokolade, irgendetwas undefinierbares, von dem wir gar nicht nähere Kenntnis erlangen wollten.
Wir haben 10 Tage in Jeans und T-Shirt geschlafen und versucht, das Gesicht in die Luft zu halten.
Mehrere Interventionen bei den Gasteltern haben ein reizendes : Of course, darlings, this evening I´ll care ! erzeugt.
Am evening war aber nie jemand zu Hause, dafür hatten wir die kleinen Kletten am Hals und waren prima kostenneutrale Babysitter.
Zu essen gabs dafür als Ausgleich auch nix.
Am morning war ja auch niemand da, das Frühstück stand auf dem Tisch.
Es schwammen in einem Müslibottich in abgestandener Milch 3, 4 Objekte, die aussahen wie kleine Strohballen. Im Mund entwickelten die sich zu einer Mischung aus Getreide, Kleister und selbstvermehrenden Organismen.
Wir hatten meistens Glück, dass die Katzen aus der Nachbarschaft durch die Türluke zum Frühstück kamen, sie guckten uns kurz mit einem alles aussagenden Blick über die Hierarchie am Frühstückstisch an, und wir räumten die Müslischalen etwas zur Seite, so dass die Tiere ihre Plätze auf dem Tisch einnehmen konnten.
Unser Picknick für die Ausflüge, die mit der Klasse auf dem Plan standen, lag bereit.
Wir mussten die beiden labbrigen Sandwiches, die in der Mitte ein Salatblatt enthielten, nur noch einpacken. Also, 2 für 2 Mädels.
Aber das war nicht so schlimm, bereits am 2. Tag wurden wir von unseren Klassenkameradinnen versorgt. Die entwickelten in ihren Gastfamilien plötzlich riesigen Appetit und verließen ihre Häuser mit Care-Paketen bepackt.
Wir sind dann in den Genuss dieser Hunger-Nothilfe gekommen und auf die Art und Weise nicht komplett verhungert.
Salife, magst du erst mal von deinen schöneren Erfahrungen berichten ?
