Axel Monte: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Desmond Tutu]] ''Keine Zukunft ohne Versöhnung'', Patmos, 2001 (mit Thorsten Nesch)
 
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* Lou Marinoff ''Sokrates' Couch'', Patmos, 2000 (mit Hubert Pfau; 2002 bei dtv als Taschenbuch)
 
* Lou Marinoff ''Sokrates' Couch'', Patmos, 2000 (mit Hubert Pfau; 2002 bei dtv als Taschenbuch)
 
 
* Elazar Barkan ''Völker klagen an'', Patmos, 2002
 
* Elazar Barkan ''Völker klagen an'', Patmos, 2002
 
 
* [[Tobias Daniel Wabbel]] (Hg.) ''Im Anfang war (k)ein Gott'', Patmos, 2004 (mit Claudia Krülls-Hepermann)
 
* [[Tobias Daniel Wabbel]] (Hg.) ''Im Anfang war (k)ein Gott'', Patmos, 2004 (mit Claudia Krülls-Hepermann)
 
 
* Rabindranath Tagore ''Sadhana'', Artemis und Winkler, 2005, in: R. Tagore ''Das Goldene Boot''
 
* Rabindranath Tagore ''Sadhana'', Artemis und Winkler, 2005, in: R. Tagore ''Das Goldene Boot''
 
 
* Rabindranath Tagore ''Indische Weisheiten'', O.W. Barth, 2006 (2009, 2011 Fischer Taschenbuch)
 
* Rabindranath Tagore ''Indische Weisheiten'', O.W. Barth, 2006 (2009, 2011 Fischer Taschenbuch)
 
 
* [[Friedrich Rückert]] ''Die Weisheit des Propheten'', Anaconda, 2007
 
* [[Friedrich Rückert]] ''Die Weisheit des Propheten'', Anaconda, 2007
 
 
* Paul B. Fenton ''Jüdische und islamische Mystik'', Books Ex Oriente, 2010
 
* Paul B. Fenton ''Jüdische und islamische Mystik'', Books Ex Oriente, 2010
 
 
* Jack Black ''Gesetzbuch und Ganovenehre'', Books Ex Oriente, 2011 (mit Florian Vetsch)
 
* Jack Black ''Gesetzbuch und Ganovenehre'', Books Ex Oriente, 2011 (mit Florian Vetsch)
 
 
* Charles Dickens ''Oliver Twist'' (Abridged Edition), Reclam Fremdsprachentexte, Herausgeber und Bearbeiter, 2012
 
* Charles Dickens ''Oliver Twist'' (Abridged Edition), Reclam Fremdsprachentexte, Herausgeber und Bearbeiter, 2012
 
 
* Rabindranath Tagore ''Gitanjali. Gebete, Lieder und Gedichte''. Mit einem Vorwort von William Butler Yeats. Anaconda, 2013
 
* Rabindranath Tagore ''Gitanjali. Gebete, Lieder und Gedichte''. Mit einem Vorwort von William Butler Yeats. Anaconda, 2013
  

Version vom 18. März 2019, 00:10 Uhr

Axel Monte (29. November 1962 in Gelsenkirchen16. August 2016 in München) war ein deutscher Übersetzer, Autor, Verleger, Ethnologe und promovierter Kulturwissenschaftler.

Ausbildung und Beruf

Axel Monte wurde 1962 in Gelsenkirchen geboren und wuchs in Bremerhaven auf. Das Abitur legte Axel Monte im Jahr 1982 daselbst ab. Nach drei Semestern Studium der evangelischen Theologie an der damaligen Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld in den Jahren 1982 bis 1984 und seiner Zivildienstzeit erfolgte ab 1986 das Studium der Ethnologie und Indologie am Südasien-Institut der Universität Heidelberg mit dem Magisterabschluss 1992. Anschließend promovierte er in Kulturwissenschaften zum Dr. phil. (1995) an der Universität Bremen.

Es folgten von 1998 bis 2000 drei Jahre Mitarbeit am Volkskundeinstitut Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen, wo Axel Monte am Aufbau eines digitalen Pressearchivs arbeitete. Seit dem Jahr 2000 war er freiberuflich tätig als Übersetzer, Herausgeber, Autor und Ethnologe.

Axel Monte übersetzte u.a. Charles Dickens, Will Eisner, Larry Law, Emin Lelić, Rumi, Khushwant Singh, Flora Annie Steel, Robert Louis Stevenson, John Updike und Virginia Woolf. Im Jahr 2014 erhielt er für seine Übertragung von William Butler Yeats' esoterischem Monolith A Vision (dt. Eine Vision) das Übersetzerstipendium des Freistaats Bayern. Für den deutschsprachigen Raum erschloss Monte insbesondere die Schriften des Berufseinbrechers und Hobos Jack Black (1868 bis 1933), dessen Autobiografie You Cant't Win (1926; dt. Du kommst nicht durch, 1998) William S. Burroughs als Blaupause für seinen Erstling Junkie (1953) diente und der das Genre der True-Crime-Stories nachhaltig inspirierte.

Monte lebte viele Jahre in Köln, ab 2007 in München. Dort gab er ab 2009 die Schriftenreihe Books Ex Oriente heraus, in welcher der Titel von Autoren wie Jack Black, Ira Cohen, James S. Cutsinger, Paul B. Fenton, Muhammad Iqbal, D.H. Lawrence, Veronika Ronge und Rabindranath Tagore erschienen. Der exquisite Kleinverlag führte das Programm weiter, dessen kulturverbindenden Horizont Monte bereits in dem CopyArt-Magazin RUDE LOOK, beziehungsweise RUDE LOOK ORIENTAL, aufgerissen hatte. Dieses erschien sporadisch, herausgegeben von ihm selbst, von 1994 bis 2005 in elf vollkommen individuell gestalteten Nummern. Die ersten Ausgaben erschienen als Plaquetten, weitere als geleimte Xerox-Bünde, die zwei letzten Ausgaben, die RUDE LOOK ORIENTAL-Nummern, als Zeitschriften im Heinz Wohlers Verlag, stets in kleiner Auflage. Mitherausgeber waren zeitweilig Thomas Stemmer, Frank Bröker und Florian Vetsch. Monte veröffentlichte in dem handmade international culture zine (for) poetry, prose, essays, artwork (RUDE LOOK Nr. 6, Bad Bederkesa 1998) Beiträge von Mohammed Bennis, Ira Cohen, Hadayatullah Hübsch, June Jordan, Johanna Lier, Thomas Nöske, Jürgen Ploog, SAID, Joachim Sartorius u.v.a.m.

Axel Monte, der als Herausgeber und Dolmetscher die Höhen des Kanons wie die Tiefen des Undergrounds stilsicher und bespielte, war zudem ein scharfsinniger Schnitt-Autor und Verfasser kunstvoller Mesostichen. So schrieb er im Austausch mit dem deutschen Cut-up-Autor Jürgen Ploog SPRACHE IST EIN VIRUS (Po Em Press, Pentling 2003) und im Austausch mit dem Beat-Imam Hadayatullah Hübsch ASPHALT DERWISCH (Heinz Wohlers, Harrlach 2007).

Wenige Monate vor seinem Hinschied nach schwerer Erkrankung am 16. August 2016 erschien Axel Montes Novelle TRESPASS CITY[1] (Stadtlichterpresse, Wenzendorf 2016), in der er sein Arbeitsmotto Carpe noctem! preisgab, wenn er von der „Bruderschaft der Schreibenden“ erzählt: „Des Nachts tritt sie zusammen. Jeder geht dann für sich seiner Passion nach, geeint durch den Drang zum Schreiben. Er rückt in den Vordergrund des Lebens. Alles andere verliert an Bedeutung. Die Initiierten haben Geduld. Sie können abwarten. Den ganzen Tag lang. Sie lassen den Zerstreuungen ihren Lauf. Bis sie sich im Sande verlaufen. Die Initiierten können warten. Den ganzen Abend über. Bis spät in die Nacht. Sie wissen: Unweigerlich kommt der Zeitpunkt, da es keine Ablenkungen mehr gibt. Da alle Arbeit getan ist. Da alle Aktivitäten erschöpft sind. Der Kairos des Schreibenden! Dann, von Verlangen getrieben, entlädt sich die den ganzen Tag über aufgestaute Kreativität. Bis Geist und Körper von völliger Erschöpfung zum Einhalten gezwungen werden. Nicht eher. Dafür, für diese Phase in der Tiefe der Nacht, lebt jedes Mitglied der Bruderschaft. Gehst du vor dem Morgengrauen durch die Gassen der Stadt und siehst hinter den Fenstern der Dach- und Kellerbehausungen die entzündeten Öllampen, dann sei gewiss, dort arbeitet einer von uns! Carpe noctem!“

Die Süddeutsche Zeitung brachte in der Ausgabe vom 15. September 2016 Antje Webers Würdigung dieses produktiven Übersetzers und innovativen Herausgebers. Die Little Mags DRECKSACK (Berlin, Oktober 2016), PHOBI (München, Oktober 2017) und MAULHURE (Berlin, Februar 2018) widmeten ihm zum Andenken je eine Nummer.

Förderungen und Stipendien

  • 2012 Förderung durch die Gesellschaft der Freunde Islamischer Kunst und Kultur, München, und der Stiftung Mittelsten Scheid, für das Buch des Autors Muhammad Iqbal Streunende Gedanken, Books Ex Oriente
  • 2012 Förderung durch ARS & VITA Gesellschaft zur Förderung kultureller Kommunikation, München, für das Werk von Rabindranath Tagore Die Nobelpreisrede, Books Ex Oriente
  • 2014 Promotion Translation Grant durch Ireland Literature Exchange für Eine Vision von William Butler Yeats, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart
  • 2014 Das Übersetzerstipendium des Freistaats Bayern

Übersetzungen (Auswahl)

  • Desmond Tutu Keine Zukunft ohne Versöhnung, Patmos, 2001 (mit Thorsten Nesch)
  • Lou Marinoff Sokrates' Couch, Patmos, 2000 (mit Hubert Pfau; 2002 bei dtv als Taschenbuch)
  • Elazar Barkan Völker klagen an, Patmos, 2002
  • Tobias Daniel Wabbel (Hg.) Im Anfang war (k)ein Gott, Patmos, 2004 (mit Claudia Krülls-Hepermann)
  • Rabindranath Tagore Sadhana, Artemis und Winkler, 2005, in: R. Tagore Das Goldene Boot
  • Rabindranath Tagore Indische Weisheiten, O.W. Barth, 2006 (2009, 2011 Fischer Taschenbuch)
  • Friedrich Rückert Die Weisheit des Propheten, Anaconda, 2007
  • Paul B. Fenton Jüdische und islamische Mystik, Books Ex Oriente, 2010
  • Jack Black Gesetzbuch und Ganovenehre, Books Ex Oriente, 2011 (mit Florian Vetsch)
  • Charles Dickens Oliver Twist (Abridged Edition), Reclam Fremdsprachentexte, Herausgeber und Bearbeiter, 2012
  • Rabindranath Tagore Gitanjali. Gebete, Lieder und Gedichte. Mit einem Vorwort von William Butler Yeats. Anaconda, 2013

Eigene Werke (Auswahl)

  • Sprache ist ein Virus, Po Em Press, 2003 (mit Jürgen Ploog)
  • Asphalt Derwisch, Heinz Wohlers Verlag, 2007 (mit Hadayatullah Hübsch)
  • Anmerkungen zum Soma, in: Das Pilze-Alphabet, Edition Sacré, Ricco Bilger, Zürich 2014
  • Trespass City, Stadtlichter Presse, 2016

Einzelnachweise

  1. TRESPASS CITY Hörbuch von Axel Monte, gelesen von Christian C. Kruse und Lars Sinda