Bahnstrecke Bochum–Gelsenkirchen

Bahnstrecke Bochum–Gelsenkirchen

Die Bahnstrecke Bochum–Gelsenkirchen bezeichnet zum einen die Personenzugverbindung Glückauf-Bahn von Bochum Hbf nach Gelsenkirchen Hauptbahnhof (Regionalbahn RB46), zum anderen die Güterzugverbindungen von Bochum Gbf beim ehemaligen Bahnhof Bochum Süd und Bochum-Präsident nach Gelsenkirchen-Schalke-Nord. Die Bahnstrecke wurde zwischen 1867 und 1876 in Abschnitten von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn erbaut. Die Verbindungskurve zum Bochumer Hbf wurde erst 1979 in Betrieb genommen.

Personenverkehr

Bis 1978 verkehrten Personenzüge der DB von Bochum-Langendreer über Bahnhof Bochum Nord, Bochum-Riemke nach Wanne-Eickel. Nach Neubau einer Verbindungskurve vom Bochumer Hauptbahnhof auf die Strecke Richtung Riemke im Jahre 1979 führte die Personenzugverbindung bis 1990 von Bochum Hbf bis Herne, wurde dann aber über Wanne-Eickel nach Gelsenkirchen Hauptbahnhof umgeschwenkt. Der Haltepunkt Herne-Rottbruch stellt einen betrieblichen Sonderfall dar, denn er befindet sich mitten auf einer Brücke über die Bundesautobahn 43, wird aber seit 1990 nicht mehr bedient. Anfang der 90er Jahre sponserte der an der Strecke ansässige Elektronikhersteller Nokia die Modernisierung des Fuhrparks (zunächst drei Fahrzeuge der Baureihe 515, dann Dieseltriebwagen der Baureihe 628), als Gegenleistung wurde die Bahnlinie in "Nokia-Bahn" und der Haltepunkt Bochum Graetz in Bochum NOKIA umbenannt. Nach dem Rückzug von Nokia aus Bochum Ende 2008 wurde die Linie in "Glückauf-Bahn" umbenannt. Zum Fahrplanwechsel 2009/10 wurde der Haltepunkt in Bochum-Riemke umbenannt.

Aktuell wird die Regionalbahn 46 von der Abellio Rail NRW betrieben, die 3 Fahrzeuge vom Typ Alstom LHB Coradia LINT sowie an Wochenenden und Feiertagen Stadler Flirt EMU 2 einsetzt.

 
Akku-Triebwagen der Baureihe 515 Anfang der 90er Jahre bei Gelsenkirchen-Zoo

Der Abschnitt (Wanne-Eickel)–Gelsenkirchen-Zoo–(Dorsten) wird im Personenverkehr von der Regionalbahn 43 genutzt. Bis 1988 fuhren die Züge (damals Akkutriebwagen der Baureihe 515) vom nördlichsten Gleis des Wanne-Eickeler Hauptbahnhofes über eine Verbindungskurve direkt zum Haltepunkt Wanne-Zeche Unser Fritz. Heute ist die Verbindungskurve abgebaut und der Haltepunkt stillgelegt. Seit der Stilllegung fahren die Personenzüge vom südlichsten Bahnsteig in Wanne-Eickel über die längere, südliche Verbindungskurve ohne Halt bis Gelsenkirchen Zoo.

Im Fahrplan 1968/69 war eine Personenzugverbindung Wanne-Eickel – Gelsenkirchen-Zoo – Gelsenkirchen-Schalke – Bottrop-Süd – Oberhausen Hbf verzeichnet. 1940 gab es eine Personenzugverbindung Wanne-Eickel – Gelsenkirchen-Bismarck – Gelsenkirchen-Schalke Nord – Gelsenkirchen-Heßler – Essen Hbf.

Güterverkehr

Im Güterverkehr wird die Bahnstrecke 2153 von Bochum-Langendreer ausgehend befahren. Unter Umfahrung der Personenbahnhöfe von Wanne-Eickel und Herne wird Recklinghausen und Gelsenkirchen-Bismarck direkt erreicht.

Weblinks


Bahnstrecke Bochum-Riemke – Wanne-Eickel

Die Nebenbahn Bochum-Riemke–Wanne-Eickel wurde zwischen 1886 und 1960 im Personen- und Güterverkehr betrieben. Die Kilometrierung beginnt am ehemaligen Bahnhof Bochum Präsident. Neben Personenverkehr von Bochum-Langendreer nach Wanne-Eickel sorgten die Anschlüsse der Zeche Hannover (bis 1973) und des Mannesmann-Stahlwerks Wanne-Eickel (bis zu dessen Schließung 1980) für regen Güterverkehr. An der Zeche Hannover führte die Strecke östlich vorbei und ist am heute noch erhaltenen Malakowturm der Zeche erkennbar. Westlich der Zeche und der Nachbarzeche Königsgrube lag die z.T. weniger als 100 meter entfernte Bahnstrecke Gelsenkirchen-Wattenscheid – Wanne-Eickel (Strecke 2232, siehe unten). In Wanne-Eickel unterquerte die Strecke auf der heutigen Görresstraße zunächst den Südast der Verbindung Gelsenkirchen Hbf–Wanne-Eickel Hbf (exakt an der Stelle, an der auch die Parallelstrecke Gelsenkirchen-Wattenscheid – Wanne-Eickel (Strecke 2232) einfädelte), dann den Abzweig Bickern, um dann an der Plutostraße auf den Nordast der Strecke Gelsenkirchen Hbf–Wanne-Eickel Hbf einzufädeln.

Bahnstrecke Gelsenkirchen – Gelsenkirchen-Wattenscheid – Wanne-Eickel

Diese nur 10 km lange Bahnstrecke von Gelsenkirchen Hbf über den südlich auf der Stadtgrenze gelegenen Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid und wieder nördlich nach Wanne-Eickel wurde bis auf ein kurzes Intermezzo um das Jahr 1880 ausschließlich im Güterverkehr betrieben. Allerdings wurde im Jahre 1949 die Strecke vorübergehend für Pilgerzüge zum Katholikentag in Bochum genutzt, weil die Bahnverbindung über Wanne - Riemke - Bochum überlastet war. Ursprünglich als Zechenbahn erbaut (Carolinenglücker Bahn, siehe unten) wurde der Abschnitt von Gelsenkirchen Hbf nach Gelsenkirchen-Wattenscheid bereits in den 1960er Jahren wieder abgebaut, während der östliche Zweig entlang der Zechen Hannover und Königsgrube bis 1990 sogar elektrifiziert in Betrieb war.

Carolinenglücker Bahn

Vom Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid führt eine Zechenanschlussbahn östlich zur nahen Zeche Carolinenglück. Zusammen mit den benachbarten Zechen Hannover, Zeche Holland und Zeche Rheinelbe hatte die Zeche Carolinenglück in den 1850er Jahren eine Anschlussbahn nach Gelsenkirchen CME (heute Gelsenkirchen Hauptbahnhof) errichtet. An sie wurde 1867 die Rheinische Bahn Osterath–Dortmund Süd angeschlossen. Teile der Bahn an der Zeche Carolinenglück bildeten Anfang des 20.Jahrhunderts die Grundlage der Erzbahn.

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