Bergwerk Lippe

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Eingangsbereich Westerholt

Das Bergwerk Lippe ist ein stillgelegtes Steinkohlen-Bergwerk im nordwestlichen Ruhrgebiet.

Der Verwaltungssitz war Gelsenkirchen. Seine Bestandteile waren der Förder-, Aufbereitungs- und Verwaltungsstandort Westerholt, der ehemaligen Förderstandort Fürst Leopold, der Seilfahrtstandort Polsum und der Wetterschacht Altendorf. Am 19. Dezember 2008 hat das Bergwerk Lippe den Betrieb eingestellt.

Schacht Polsum 1 (März 2010
gleiche Stelle wie oben, 4 Monate später

Das Grubenfeld des Bergwerks Lippe lag unter den Städten Gelsenkirchen, Herten, Marl, Haltern, Dorsten, Bottrop und Gladbeck.

Es entstand 1998 durch die Zusammenführung ehemals selbstständiger Bergwerke Westerholt und Fürst Leopold/Wulfen im Rahmen mehrerer Anpassungsmaßnahmen der RAG Deutsche Steinkohle AG Wikipedia-Link (DSK).

Es gingen ein die Schächte Westerholt1/2/3, Polsum 1 und 2, Altendorf, Fürst Leopold 1/2, Wulfen 1/2 sowie Baldur 1. Den Namen verdankt das Bergwerk seiner Lage an dem Fluss Lippe.

Es wurden umfangreiche Anpassungs- und Rationalisierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Schächte Fürst Leopold 1/2 wurden für die Förderung stillgelegt und für Seilfahrt und Wetterführung offen gehalten. Im Anschluss wurde die Rohkohleförderung auf den Schacht Westerholt 3 und die Personenseilfahrt auf den Schacht 1 konzentriert. Der nicht mehr benötigte Schacht Westerholt 2 wurde abgeworfen und verfüllt.

Im Jahre 1999 wurde die Kokerei Hassel stillgelegt, die ehemaliger Bestandteil des Bergwerks Westerholt/Bergmannsglück war.

Im Anschluss erfolgte die schrittweise Aufgabe des nördlichen Feldesteiles Wulfen. Der geplante Schacht Wulfen 3 wurde ad acta gelegt. 2001 erfolgte die Verfüllung der Schächte Wulfen 1/2 sowie der komplette Abbruch dieser Bergwerksanlagen „im Grünen“. 2002 wurde ferner der Schacht Baldur 1 verfüllt.

Heute umfasst das Bergwerk Lippe die Schächte Westerholt 1/3, Polsum 1, Polsum 2, Altendorf und Fürst Leopold 1/2. Der Abbau geht in den Bereichen nördlich und südlich des Wetterschachtes Altendorf um.

Der Abbau aus den insgesamt 70 km langen Grubenbauen ist seit Jahren voll mechanisiert. Seit Aufnahme der Förderung um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden rund 250 Millionen Tonnen Kohle gefördert. 2007 wurden von den 2.900 Beschäftigten in 2 Abbaubetrieben ca. 8.000 t Kohle pro Tag gefördert.

Durch einen Beschluss des RAG-Aufsichtsrates vom 2. April 2008 wurde eine vorgezogene Fördereinstellung für Dezember 2008 festgelegt. Diese Entscheidung wurde durch den Kompromiss, das Bergwerk Saar bis 2012 weiter zu betreiben, begünstigt. Am 19. Dezember 2008 hat das Bergwerk Lippe den Betrieb eingestellt. In der 27. Kalenderwoche des Jahres 2010 wurde der Förderturm des Schachtes Polsum 1 abgerissen.


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