Bernd Tönnies

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Bernd Tönnies (* 11. April 1952 in Helmstedt[1] ; † 1. Juli 1994 in Münster ), war ein deutscher Unternehmer und Sportfunktionär. Er war zusammen mit seinem Bruder Clemens Tönnies Betreiber der Unternehmensgruppe Tönnies Fleisch. Bernd Tönnies war im Jahr 1994 Vorstandsvorsitzender des FC Schalke 04.

Leben

Bernd Tönnies war der älteste Sohn von sechs Kindern eines Metzgers in Rheda. 1971 gründete er seine erste Firma, einen Fleisch- und Wurstwaren-Großhandel in Rheda-Wiedenbrück. Seine Geschäftsidee war, das Fleisch nicht mehr selbst zu Fleischwaren zu verarbeiten, sondern als Rohstoff an Fleischwarenproduzenten zu liefern. Dafür wurden Schlachtung und Zerlegung mit hohem Maschineneinsatz zentral gebündelt. 1975 gründete Bernd Tönnies einen neuen Standort im benachbarten Herzebrock. 1982 beteiligte sich sein Bruder Clemens Tönnies mit 40 % am Unternehmen. 1992 nahm er das neue Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück mit 400 Arbeitsplätzen in Betrieb. 1994 beschäftigte die Unternehmensgruppe an den Standorten in Rheda-Wiedenbrück, Sögel (Niedersachsen) und Weißenfels (Sachsen-Anhalt), Groenloh (Niederlande) und St. Petersburg (Russland) rund 4000 Mitarbeiter. Weitere Standorte sind Otto Bauer (Wethau) mit 500 Filialen und Westfalenkrone (Herzebrock).

Im selben Jahr ersetzte Tönnies Günter Eichberg als Aufsichtsratsvorsitzender bei Schalke 04. Mit Tönnies schafft Schalke 04 den Klassenerhalt, weil er die Banken davon überzeugen konnte, dem Verein Kredite zu geben. So engagiert er sich für den Verein einsetzte, war er leider nur für 145 Tage deren Aufsichtsratsvorsitzender.

Bernd Tönnies starb 1994 an den Folgen einer Nierentransplantation. Er hinterließ zwei Söhne, Robert und Clemens jun., denen er 60 Prozent seines Unternehmens vermachte. Sein jüngerer Bruder Clemens führt den Fleischkonzern seit 1994.

Seit 2011 vergibt die Tönnies-Gruppe den Bernd-Tönnies-Preis. Der Namensgeber des Preises hat sich früh mit zukunftsorientierten Fragen der Schlachtung und Zerlegung auseinandergesetzt. So ließ er sich 1988 ein innovatives „Verfahren zum Betäuben von lungenatmenden Schlachttieren“ (Dekompression) patentieren. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben. Damit würdigt das Unternehmen wissenschaftliche und journalistische Arbeiten, die sich mit dem Tierschutz in der Nutztierhaltung befassen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Im Interview: Bernd Tönnies“ - Zur Person, in Schalker Kreisel, offizielles Vereinsmagazin des FC Schalke 04, Saison 1993/94, Ausgabe 15 vom 19. Februar 1994, S. 10