Amt Braubauerschaft

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Disambig.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für die Straße in Bismarck siehe Braubauerschaft.
Braubauerschaft 1895
Amt in Preußen
Name Braubauerschaft (1887–1900)
Bismarck i./Westfalen (1900–1903)
Provinz Westfalen
Regierungsbezirk Arnsberg
Landkreis Gelsenkirchen
Fläche 12,75 km² (1895)
Einwohner 25.124 (1895)[1]
Bevölkerungsdichte 1.971 Einw./km² (1895)
Gemeinden 3

Das Amt Braubauerschaft, zuletzt Amt Bismarck i./Westfalen genannt, war ein Amt im Landkreis Gelsenkirchen in der preußischen Provinz Westfalen.

Geschichte

In dem Namen Braubauerschaft versteckt sich der alte Begriff „Brauck" im Sinne von „Bruch": Naßboden und Feuchtland. Ein frühes Dokument aus dem Jahre 1488 spricht von einer „Broickbauerschaft". Die Herkunft dieses Namens ist einfach erklärt mit der räumlichen Nähe dieses Gebietes zum ehemaligen Emscherbruch. Weiter nach Süden geht das Bruchland (Brachland) in bewirtschaftete Äcker und Kämpe über; Straßennamen wie Bramkampstraße, Am Stäfflingshof, Trinenkamp und Pantaleonshof weisen darauf hin. Letzterer hat noch einen weite­ren interessanten Bezug. Der Hof gehörte früher zum Kölner Pantaleonsstift, dessen bedeutende romanische Kirche noch erhalten ist. Den letzten Bauern, der den Hof bewirtschaftete, nannten die Leute in der Umgebung ganz einfach „Henrich Pantaleon". Damit führten sie eine alte Tradition fort. Der Hof galt als einer der Unterhöfe des Oberhofes Eickel; auf diesem wurde nach dem Pantaleonshofesrecht gerichtet. Eine „Gemeinde Charte des Parcellar Katasters der Gemeinde Braubauerschaft, Bürgermeisterei Wattenscheid, Landkreis Bochum, Regierungsbezirk Arns­berg" aus dem Jahre 1823 zeigt die alten Verhältnisse: Im Norden grenzen die Gemeinden Erle und Resse aus dem Regierungsbezirk Münster an, öst­lich die Gemeinde Bickern, südöstlich Hüllen, südlich Bulmke, südwestlich Schalke und Heßler. Der ländliche Charakter der Braubauerschaft ging fortschreitend verloren, als auf Initiative von Friedrich Grillo am 2. Dezember 1868 die Zeche Graf Bismarck gegründet und im darauffolgenden Jahre mit dem Abteufen des Schachtes 1 begonnen wurde. Hatte Bismarck schon am 14. Dezember 1868 der Verwendung seines Namens für die Schachtanlage zugestimmt, so wurde am 6. Februar 1900 die gesamte Braubauerschaft in Bismarck umbenannt. Ebenfalls im Jah­re 1868 schied Braubauerschaft mit Gelsenkirchen, Heßler, Schalke, Bulmke und Hüllen aus dem Amtsverband Wattenscheid aus und bildete im Landkreis Bochum ein eigenes Amt.

Am 1. April 1903 wurden die Gemeinden Bismarck i./Westfalen, Bulmke und Hüllen in die Stadt Gelsenkirchen eingegliedert, womit auch das Amt Bismarck i./Westfalen erlosch.[2]

1895 erhielten die Wege und Straßen Straßennamen.

Mutterrolle für Grundsteuer 1810

1810 wurde eine Mutterrolle für die Grundsteuer (Katastralsteuer) im Ruhrdepartement, Kanton Bochum, Mairie (Bürgermeisterei) Wattenscheid in Gefolge des Beschlusses Seiner Exzellenz des Herrn Finanzministers vom 16.Juni 1810 angelegt. Ergänzt werden die Angaben durch die Fortsetzungen der Jahre 1833 und 1865. Aufgeführt sind die Grundeigentümer oder Pächter mit Angaben des Namens und Wohnsitzes, sowie Beschreibung des Gesamtbesitzes und Hypothekeneinträge in den zur Mairie und späterem Amt Wattenscheid gehörenden Gemeinden, hier in der Braubauerschaft:

  • Hermann Große Lahr, 2 Pflüge
  • Hermann Vollminghoff, 2 Pflüge
  • Johann Pantallion
  • Heinrich Rotthause, 1 Pflug
  • Friedrich Schulte zu Üchting
  • Hermann Stolberg 1 Pflug
  • Bernhard Diedrich Große Albernhausen
  • Hermann Kleine Laar
  • Johann Wilhelm Stefflinghoff
  • Hermann Terboven, 2 Pflüge
  • Hermann Selmann, 1 Pflug
  • Johann Diederich Wiesmann, 1 Pflug
  • Wilhelm Haumann
  • Hermann Hülsmann, 2 Pflüge
  • Heinrich Schulte im Hülse
  • Franz Heinrich Dinsing
  • Hermann Bergmann 1 Pflug
  • Jürgen Wilhelm Kleine-Albernhausen
  • Wilhelm Ahlmann
  • Jürgen Brüggendieck
  • Wilhelm Vasmann, 1 Pflug
  • Johann Heinrich Blackmann
  • Ferdinand Brinckmann, Kuhkötter
  • Jürgen Overgrün
  • Heinrich Vogt
  • Heinrich Schmerkötter
  • Diedrich Vogt, fortgeschrieben: Wilhelm Möller, danach: Sandmann
  • Heinrich Löchtermann
  • Wilhelm Roecken
  • Wilhelm Overroth
  • Jürgen Möller
  • Bernhard Voß
  • Diedrich Rohkamp
  • Diedrich Schmidtmann
  • Wilhelm Löchtenkamp
  • Bernhard Söpper
  • Diedrich Schäper Kuhkötter
  • Heinrich Schmiecken
  • Diedrich Hagemann
  • Karl Waldmann zu Grimberg
  • Diedrich Büscher
  • Diedrich König zu Grimberg
  • Johann Philip Dinsing
  • Hermann Dinsing zu Grimberg
  • Wwe. Schulte zu Wishofen
  • Hölscher zu Grimberg, Zeitpächter des Grafen von Nesselrode- Reichenstein
  • Heinrich Strunck zu Gelsenkirchen
  • Große und Kleine Laar, Pantillon, Haumann und Frau Gräfin von Seißel d`Aix und Consorten
  • Hermann Kleine- Laar, Domainenpächter
  • Friedrich Klüsener, Domainenpächter

Lagekarte

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Quellen

Einzelnachweise