Die Brücke
Die Brücke war eine von den Engländern eingerichtete Lesehalle. Hier fanden kulturelle Vorträge und Filmvorführungen statt, man konnte Bücher ausleihen und Presseerzeugnisse lesen. Durch diese Einrichtung wollte man den Deutschen die Demokratie näher bringen.
Geschichte
Die Brücke wurde zuerst am 1. Februar 1947 im Hause A&B an der Ecke Bahnhofstraße / Beskenstraße eröffnet. Am 1.Juni 1949 ist sie in das Gebäude Am Rundhöfchen 8, Ecke Hauptstraße umgezogen und wurde dort am 29. Juli 1949 eröffnet. Dort befand sich im Erdgeschoss ein Lese- und Zeitungssaal.
Die beiden Räume wurden von Col. Margrave (Münster) feierlich eröffnet. Die Begrüßungsansprache hielt der Gelsenkirchener Kreisresidenz-Offizier Mr. Abbey. Oberbürgermeister Robert Geritzmann benutzte die Gelegenheit zu einer Ansprache, um mit folgenden Worten zur Demontage Stellung zu nehmen:
„Mit der Freude, daß die "Brücke" eine neue und noch schönere Heimstatt gefunden hat, verbindet sich für die Bevölkerung dieser Stadt zugleich ein etwas bitterer Gedanke. Seit Monaten ringen zwei Werke in unserer Stadt um ihren Fortbestand. 3000 bis 4000 Arbeiter sehen ihren Arbeitsplatz von der Demontage bedroht. Es könnte manchmal so scheinen, als wäre das, was sich zur Zeit in grausamer Nüchternheit auf wirtschaftspolitischen Gebiet abspielt, die eigentliche Wirklichkeit und das, was wir hier tun, ein unverbindliches Spiel mit schönen Worten. Aber ich habe die feste Überzeugung, daß wir alle in diesem Kreise entschlossen sind, - gleich welche Enttäuschungen und begegnen werden - jederzeit auch fernerhin unerschütterlich an der Verwirklichung Europas zu arbeiten.“
Die „Brücke“ bestand bis zum Abriss des Gebäudes Am Rundhöfchen im Jahr 1954.
Quellen
- Hans-Joachim Koenen
- Stadtchroniken
Weblinks
Thematisch passender Beitrag in den Gelsenkirchener Geschichten
