Emscherbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image:Herten Emscherbruch 1.jpg|thumb|Blick über das Gebiet des Landschaftsparks Emscherbruch]]
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[[Datei:Ewaldsee 06.11 (34).JPG|thumb|Ewaldsee in [[Resser Mark]]]]
Der '''Landschaftspark Emscherbruch''' ist ein öffentlich-rechtliches [[Rekultivierung]]sprojekt im nördlichen [[Ruhrgebiet]], das rund 7,5 km² ehemalige Industrieflächen und Abraumhalden des Steinkohlebergbaus am Rande der Städte [[Herten]] und [[Recklinghausen]] zu einer Erholungsparklandschaft neu gestaltet. Die Planung begann [[2001]], die bauliche Durchführung [[2004]], die Fertigstellung ist für [[2008]] anvisiert.
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Der zwischen [[Gelsenkirchen]], [[Herne]], [[Herten]] und Recklinghausen gelegene '''Emscherbruch''' ist zum Teil ein ruhrgebietstypisches Senkungsgebiet, das durch zahlreiche Bergschäden und daraus entstandene Bodenmulden geprägt ist. In der Gegenwart ist daraus eine Art Auwald mit vielen freien Flächen und kleinen Gewässern entstanden. Am Rande des Emscherbruchs liegt der etwas größere [[Ewaldsee]]. Die für den Naturschutz bedeutende Landschaft wird heute vielfältig als weitläufiges Naherholungsgebiet genutzt.
  
==Geographisches==
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Dieses Gebiet mit seinen vielen Wasser geprägten Bereichen vom kleinen Waldtümpel über einen stillen Wassergraben bis hin zu Dauerstauflächen mit den jeweils dazu gehörenden typischen Baumarten, Farnen, Moosen, eben dem typischen „Bruchwald“ kann eine sehr lebendige Vorstellung davon vermitteln, wie das Emschertal vor Beginn der Industrialisierung einmal ausgesehen haben kann.
[[Image:Herten Emscherbruch Ewaldsee.jpg|thumb|Ewaldsee]]
 
Der zwischen [[Gelsenkirchen]], Herten und Recklinghausen gelegene [[Emscherbruch]] ist zum Teil ein ruhrgebietstypisches [[Senke|Senkung]]sgebiet, das durch zahlreiche [[Bergschaden|Bergschäden]] und daraus entstandene Bodenmulden geprägt ist. In der Gegenwart ist daraus eine Art [[Auenwald]] mit vielen freien Flächen und kleinen Gewässern entstanden. Am Rande des Emscherbruchs liegt der etwas größere Ewaldsee. Die für den [[Naturschutz]] bedeutende Landschaft wird heute vielfältig als weitläufiges [[Naherholungsgebiet]] genutzt.
 
  
Daneben gibt es die riesige [[Halde]]n Hoheward und Hoppenbruch, deren Aufschüttung zum Teil erst 2008 definitiv beendet sein wird. Hier ist aus einer ursprünglich flachen, weitläufigen Landschaft eine anthropogen überformte Hügellandschaft entstanden.
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== Weblinks ==
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{{GG|3625}}
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* [http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Gesellschaft_Politik/Emscherbruch Westfalen regional: Landschaftspark Emscherbruch]
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* [http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/GE_011 Naturschutzgebiet Im Emscherbruch, nördlich des Ewaldsees]
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* [http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/GE_013 Naturschutzgebiet Emscherbruch, westlich Kleinweg]
  
==Strukturen==
 
Auftraggeber dieses Kooperationsprojekts sind die Städte Herten, Recklinghausen, der [[Regionalverband Ruhr]] (RVR) und die [[Deutsche Steinkohle AG]]. Geplant haben mehrere Landschaftsarchitekten und Planungsbüros seit 2001, um mit Fördergeldern des Landes NRW und anderer Unterstützer ein tragfähiges Finanzierungskonzept und einen attraktiven, öffentlichen Naherholungspark mit zahlreichen Anziehungspunkten wie dem [[Sonnenuhr]]-[[Obelisk]]en, der "Balkon-Promenade" und dem Höhenweg zu erstellen. Die Maßnahmen allein des ersten Realisierungsabschnitt haben ein Kostenvolumen von ca. 9 Mio. € umfasst.
 
===Bergehalde Hoheward===
 
Auf dem obersten Plateau der 1,6 km² großen [[Halde Hoheward]] soll ein Horizontobservatorium (geplante Bauzeit 2007 bis 2008) und ein Himmelssee entstehen. Der ca. 100 m über die Umgebung ragende künstliche Berg wird durch ein strukturiertes System mit Wegen, Aufgängen und Aussichtspunkten von allen Seiten zugänglich gemacht und in das Umfeld eingebunden. Freizeit, Erholung, Sport, Bildung, Kunst – um diese Leitziele ranken sich die Visionen.
 
[[Image:Herten Halde Hoheward 2.jpg|thumb|Halde Hoheward mit dem Obelisken]]
 
Mittlerweile ist die rund 3.000 m² große [[Sonnenuhr]] in einer Höhe von 100 m fertiggestellt. Als Zeiger dient ein ca. 8,65 m hoher Edelstahl-Obelisk, welcher seinen Schatten auf die kreisrunde Fläche mit einem Durchmesser von 62 m wirft. Die Oberfläche, welche das Solarium des römischen Kaisers [[Augustus]] zum Vorbild hat, besteht aus hellem Steinpflaster. Durchzogen wird es von 20 cm breiten Bahnen aus dunklem Pflaster. Die Lage der Bahnen wurde dabei nach Berechnungen der [[Sternwarte Recklinghausen]] festgelegt. Diese sehr präzise Ausführung ermöglich dem Besucher bei geeigneter Witterung eine exakte Ablesung der Uhrzeit ([[Wahre Ortszeit]]) und des Datums. Zu diesem Zwecke sind zahlreiche Erläuterungen in die Fläche eingelassen worden. Damit sie der Witterung widerstehen, hat man sie in Edelstahl angefertigt. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Fläche absolut eben ausgeführt ist. Damit es zu keiner Pfützenbildung kommt, wurde poröses Pflaster verwendet, welches das Wasser in den Untergrund abführt.
 
  
Um die Halde herum ist eine rund sechs Kilometer lange Balkonpromenade entstanden. Auf dieser unteren Ebene der Halde befinden sich elf Aussichtspunkte.
 
  
===Weitere Bestandteile===
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[[Kategorie:Geographie]]
Die Arbeitsteilung ergibt im Einzelnen für:
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[[Kategorie:Resser Mark]]
*die Stadt Herten: die Ewaldpromenade mit der Wasserachse auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald
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[[Kategorie:Route der Industriekultur]]
*die Stadt Recklinghausen die Entwicklung des Gartenbandes (südlicher Teil) und der Platzfläche "Auftakt Ost" des Aktiv-Linear-Parks
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[[Kategorie:Emscher]]
*den RVR die Erschließung der Ost- und Nordflanke der Halde durch die Ring- und Balkon-Promenade sowie Gestaltung des kleinen Plateaus mit der Sonnenuhr und dem Obelisken als einem Element der Horizontastronomie.
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[[Kategorie:Naturschutzgebiet]]
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[[Kategorie:Parkanlage]]
  
===Aufschlussreiche Zitate===
 
*  "Halden als von Menschenhand geschaffene Berge sind eine riesige städtebauliche Chance, die wir konsequent nutzen und genutzt haben. In Szene gesetzt mit [[Landmarke]]n geben sie dem [[Ballungsraum]] markante Gesichtszüge und helfen den Menschen sich in der Metropole Ruhr zu orientieren. Schon bald wird sich die Halde Hoheward einfügen in die Reihe bekannter Landmarken wie beispielsweise der Halde Beckstraße in Bottrop mit dem [[Tetraeder (Bottrop)]] oder der [[Schurenbachhalde]] in Essen mit der einzigartigen ''Bramme für das Ruhrgebiet''." (Heinz-Dieter Klink, Direktor des Regionalverbandes Ruhr)
 
* "Der Emscher Landschaftspark zielt auf die integrierte Entwicklung von Stadt, Landschaft und Arbeit. Er zählt daher zu den Handlungsfeldern des von der Landesregierung aufgelegten Wachstums- und Beschäftigungspakts Ruhr. Leitprojekt des Masterplans Emscher Landschaftspark 2010 ist das "Neue Emschertal" als die '''Vision eines durchgängigen Grünzuges von Duisburg bis Dortmund entlang der umgebauten Emscher''' als Teil einer integrierten neuen Entwicklungsachse für die Bereiche Arbeit, Wohnen, Umwelt und Lebensqualität. Der Landschaftspark Emscherbruch mit der [[Halde Hoheward]] fügt sich beispielhaft in diese integrierte Entwicklungsstrategie ein." ([[Bärbel Höhn]], bis 2005 Ministerin für Umwelt, und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen)
 
  
==Weblinks==
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{{Koordinatenangabe}}
*Offizielle Webpräsenz: [http://www.landschaftspark-emscherbruch.de/ www.landschaftspark-emscherbruch.de]
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{{#set:Coordinates=51.552366, 7.115599}}
*[http://www.presse-service.de/static/60/605275.html Obelisk spektakulär auf der Halde platziert (PE Herten 17.05.2005)]
 
 
 
[[Kategorie:Ruhrgebiet]]
 
[[Kategorie:Parkanlage in Nordrhein-Westfalen]]
 
[[Kategorie:Herten]]
 

Version vom 26. Oktober 2018, 18:26 Uhr

Ewaldsee in Resser Mark

Der zwischen Gelsenkirchen, Herne, Herten und Recklinghausen gelegene Emscherbruch ist zum Teil ein ruhrgebietstypisches Senkungsgebiet, das durch zahlreiche Bergschäden und daraus entstandene Bodenmulden geprägt ist. In der Gegenwart ist daraus eine Art Auwald mit vielen freien Flächen und kleinen Gewässern entstanden. Am Rande des Emscherbruchs liegt der etwas größere Ewaldsee. Die für den Naturschutz bedeutende Landschaft wird heute vielfältig als weitläufiges Naherholungsgebiet genutzt.

Dieses Gebiet mit seinen vielen Wasser geprägten Bereichen vom kleinen Waldtümpel über einen stillen Wassergraben bis hin zu Dauerstauflächen mit den jeweils dazu gehörenden typischen Baumarten, Farnen, Moosen, eben dem typischen „Bruchwald“ kann eine sehr lebendige Vorstellung davon vermitteln, wie das Emschertal vor Beginn der Industrialisierung einmal ausgesehen haben kann.

Weblinks

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