Fankultur des FC Schalke 04

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Mitglieder und Fans

Schalke-Fans in der Nordkurve

Die Mitgliederzahl des FC Schalke 04 wuchs von 10.000 im Jahr 1991 auf 119.040 im Jahr 2013. Damit lag Schalke in Deutschland auf Platz 2 hinter dem FC Bayern München und weltweit auf Platz 6 der mitgliederstärksten Sportvereine. Eine Darstellung der Mitgliederstruktur im Jahre 2011 zeigte unter anderem einen Frauenanteil von 19 % und einen Anteil der Altersgruppe bis zu 10 Jahren von 14 %. Rund 30 % der Mitglieder stammten nicht aus Nordrhein-Westfalen.[1] Außer aus Gelsenkirchen (7831 von damals 100.000 Mitgliedern) und seinen unmittelbaren Nachbarstädten stammten die Mitglieder auch aus entfernteren Städten wie Köln (858), Berlin (848) oder Dortmund (620).

Dieser hohe Mitgliederzuwachs wird auch durch die seit Februar 2005 bestehende Aktion „Schalker werben Schalker“ gefördert.[2] Bei dieser Aktion können Vereinsmitglieder Prämien erhalten, wenn sie neue Mitglieder anwerben.

Fanfreundschaft und Rivalität

Die Fans des S04 unterhalten seit Anfang der 1980er Jahre eine innige Fanfreundschaft mit den Anhängern des 1. FC Nürnberg. So kann man bei fast jedem Spiel des FCN im Ruhrgebiet Schalker im Block der Nürnberger antreffen. Umgekehrt wird der FC Schalke 04 von den Cluberern im Süden, zum Beispiel in München oder Stuttgart, unterstützt. Für die Ursache dieser ersten intensiven Fanfreundschaft in Deutschland gibt es zahlreiche Varianten, deren gemeinsamer Kern eine Begegnung zwischen Nürnberger Mitgliedern des Fanklubs Red Devils und Schalker Gelsen-Szene ist. Einmal war es eine zufällige Begegnung bei einer Zugfahrt, ein anderes Mal die gemeinsame Verbrüderung bei einer Auseinandersetzung mit Bayernfans. Eine weitere Variante geht auf eine erste indirekte Begegnung durch eine Reportage des Stern über Schalke-Fans zurück, die auf den Fotos auch Aufnäher des 1. FCN trugen. Bis heute gilt die Qualität der Verbundenheit zwischen Clubfans und Anhängern des FC Schalke 04 als „in der deutschen Fußballlandschaft einmalig“.[3] Erstmals offiziell zelebriert wurde die Freundschaft am 14. Dezember 1991 mit offiziell genehmigten bengalischen Feuern und Fahnenkorso im Frankenstadion.[3] In den 1970er Jahren entstand eine Verbundenheit mit Fans des Wuppertaler SV, die in der Nordkurve des Parkstadions auch in „Kutte“ zwischen den Schalker Fans standen. In dieser Zeit gab es den Fangesang „Schalke und der WSV“ zu hören wie später „Schalke und der FCN“. Aufgrund der unterschiedlichen Ligenzugehörigkeit fand diese Fanfreundschaft jedoch wenig Beachtung in den Medien.[4] Einige Fans des S04 pflegen seit den 1990er Jahren Freundschaften mit Fans des FC Twente Enschede. Seit dem Spiel in der 3. Runde im UEFA Intertoto Cup 2004 gegen Vardar Skopje aus Mazedonien besteht eine Freundschaft zwischen den beiden Fanlagern.[5]

Choreografie in der Nordkurve im Mai 2010

Eine äußerst stark ausgeprägte sportliche Rivalität besteht traditionell zwischen Schalke und Borussia Dortmund. Das Revierderby erregt regelmäßig nicht nur unter den Bewohnern des Ruhrgebiets große Aufmerksamkeit. In bis heute (Stand 9. März 2013) 142 Derbys gab es 58 Schalker Siege, 48 Dortmunder Erfolge und 36 Unentschieden.[6] Besondere Rivalität herrscht außerdem zwischen Schalke und Rot-Weiss Essen, die aber aufgrund der verschiedenen Ligazugehörigkeit zunehmend an Bedeutung verloren hat. Spätestens seit dem dramatischen Saisonfinale in der Bundesliga 2000/01 gibt es bei vielen Schalke-Anhängern eine Antipathie gegenüber dem FC Bayern München. Der Wechsel des „Ur“-Schalkers Manuel Neuer zum FC Bayern schuf eine noch tiefere Abneigung der Schalke-Fans zu den Münchnern. Eine heutzutage einseitige Feindschaft geht von Anhängern vom Hertha BSC aus. Vorausgegangen waren der Bundesliga-Skandal und ein Sieg der Schalker gegen Hertha am „grünen Tisch“: Nachdem die Berliner das Hinspiel in der Erstrunde des DFB-Pokals 1:3 verloren hatten, gewannen sie ihr Heimspiel 3:0. Wegen des Einsatzes des mit einer Vorsperre belegten Spielers Zoltán Varga wurde die Partie jedoch fünf Wochen später als 2:0-Sieg der Schalker gewertet. Für Schalke kamen aber auch sieben Spieler zum Einsatz, die von Arminia Bielefeld bestochen wurden.[7] Um eine Sperre zu umgehen, schworen sie unter Eid Unschuld – am Ende der Saison 1971/72 holte Schalke den DFB-Pokal. Seit diesen Ereignis nennen Hertha-Fans den FC Schalke „FC Meineid“. In den 1980er Jahren gab es bei Auswärtsspielen der Hertha im Ruhrgebiet häufig Ausschreitungen zwischen der „Gelsen-Szene“ und den „Hertha-Fröschen“. Nach dem Aufstieg der Hertha in die Bundesliga und den Rückgang der Hooligan-Szene ging auch das Interesse der Schalker an dieser Rivalität zurück.[7] Diese Rivalität wird heute überwiegend von Hertha-Fans gepflegt.

Quellen

  1. Schalker Kreisel. Offizielles Vereinsmagazin. Ausgabe vom 13. August 2011, S. 79-82
  2. FOCUS online: Schalke freut sich über 80.000. Vereins-Mitglied
  3. 3,0 3,1 Bausenwein et al. 2006, S. 304ff.
  4. Stefan Barta: Mein Parkstadion, Verlag Ecke-Tor.de, Hamm 2009, ISBN 978-3-00-028437-3, S. 45
  5. 3:2 in Skopje – S04 gewinnt gegen Freunde vom FK Vardar, Homepage des FC Schalke 04, abgerufen am 24. Mai 2013.
  6. westderby.de: Derby Statistik
  7. 7,0 7,1 Berliner Morgenpost: Bei Hertha gegen Schalke geht es um mehr als Fußball, abgerufen am 27. April 2012.

Weblinks

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