Frankampstraße

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Straße in Gelsenkirchen

Frankampstraße

ehemaliger Name: Friedrichstraße, danach bis 15.06.1946 Woltmannstraße (nach Joseph Woltmann)
Hausnummern (ungerade): 1 - Ende
Hausnummern (gerade): 2 - Ende
Stadtteil: Erle
Postleitzahl: 45891
Bevölkerung
(Stand 31.12.2020 • Quelle: Stadt Gelsenkirchen )
Einwohner dieser Straße: 1200
davon weiblich: 642
Lagekarte
 
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Die Frankampstraße ist eine Straße in Gelsenkirchen. Die Frankampstraße beginnt im Stadtteil Erle mit der Hausnummer 1 bzw. 2.

Timpert-Hof auf der Preußische Uraufnahme von 1836
Frankampstraße 27a, erbaut ca.1832

Die Frankampstraße geht vom Am Wildgatter bis zur Middelicher Straße, parallel zur Cranger Straße.

Namensdeutung

Vermutlich ist Frankamp eine alte Flurbezeichnung. Der Name „Frankamps Gründe“ als Flurbezeichnung taucht in alten Aufzeichnungen auf. Um 1800 gab es den „Evers Kotten am Frankamp in Middelich“ und zur selben Zelt existiert der „Kötter Wilhelm Schneiders, gen. Frankämper in Middelich“, und man findet den „Frankamps Kotten“, als dessen Eigentümer ein Nikolaus Frankamp genannt wird.

Geschichte

Die Frankampstraße gehört zu den sehr alten Fahrwegen in Erle. Sie ist bereits neben dem Gahlenschen Kohlenweg und der Heistraße auf sehr frühen Flurkarten des 19. Jahrhunderts als Landwirtschaftsweg erkennbar. 1893 stellt der Erler Wirt Ernst Jacob den Bauan­trag für das heutige Haus Frankampstraße 86. Die erste amtliche Bezeichnung der Straße ist Friedrichstraße. Dieser Name wird 1900 in einem Baugesuch der Zeche Graf Bismarck genannt. Namensgeber war der 1888 verstorbenen 99-Tage-Kaiser Friedrich III.

Woltmannstraße

1933 erfolgt die Umbenennung in Woltmannstraße. Woltmann war SA-Mann und kam bei einer politischen Auseinandersetzung in Erle ums Leben. Vor der Strafkammer des Amtsgerichts Buer hatten sich 1947 die 17 ehemalige SA-Männer, die beteitigt waren, wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu verantworten. Sie hatten nach dem Tode des SA-Mannes Woltmann im Oktober 1933 - er war angeblich von einem politischen Gegner niedergeschossen worden - eine größere Anzahl Männer aus Erle in das Sturmlokal gebracht und dort "verhört", wobei die Vorgeführten mit bestialischer Grausamkeit geschlagen und getreten wurden. Nach dreitägiger Verhandlung fällte das Gericht folgende Urteile:

Fünf Jahre Gefängnis für Erich Pukrop, 3 1/2 Jahre Gefängnis für Wilhelm Pukrop, 1 1/2 Jahre Gefängnis für Wilhelm Badorrek, 1 Jahr 3 Monate Gefängnis für Heinrich Engel, 6 Monate Gefängnis für Josef Kempowski. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen.

Die jetztige Straßenbezeichung Frankampstraße erfolgte dann nach dem 2. Weltkrieg.

Das Fachwerkhaus Frankampstraße 27a, genannt Timpert-Haus, etwa 1832 erbaut, steht seit dem 28. November 1986 auf der Denkmalliste.

Weblinks

GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum (Timpert Haus)

Quelle

  • Stadtchronik 1947