Fritz-Peter Pleschiutschnigg

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Fritz-Peter Pleschiutschnigg (* in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Professor am Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH.

Professor Pleschiutschnigg begann sein Studium der Metallurgie 1964 am Institut für Eisenhüttenkunde. 1972 promovierte er summa cum laude zum Übergang von Stickstoff und dessen Löslichkeit in Schlacken und erhielt dafür die Borchers-Plakette.

Schon als Student arbeitete Pleschiutschnigg auf der Bammenstranggießanlage “Auf Schalke” in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen. Mit dem Beginn seiner beruflichen Karriere 1973 bei den Mannesmann Hüttenwerken in Duisburg-Huckingen konnte er auch sein erstes Patent anmelden: ein begaster Dorn für die Rohrherstellung. Beim Erkalten stranggegossener Rohre kommt es zu Schrumpfungen; der Rohrdurchmesser verringert sich, bis das Material auf dem Dorn aufsitzt.

Als Folge davon ließ sich der Dorn nur schlecht oder gar nicht aus dem Rohr herausziehen. Dieses Problem wurde dadurch gelöst, dass man den herkömmlichen konischen Kupferdorn durch einen porösen ersetzte, durch den Gas strömte. So bildete sich zwischen Dorn und Rohrinnerem ein Gaspolster, dass den Abstand zwischen Rohr und Dorn aufrecht erhielt. Bis heute in ständigem Einsatz in der Stahlindustrie ist auch "sein" Rollchecker, mit dem er erstmals die turnusmäßige Vermessung der Stranggießmaschine automatisierte. Mit seinen zahlreichen Ideen konzentrierte sich Fritz-Peter Pleschiutschnigg zuletzt auf die Technik des Inversionsgießens.

Im Verlaufe seiner beruflichen Tätigkeit beschäftigte sich der RWTH-Wissenschaftler zunächst mit der Stahlwerkstechnik, dann mit dem Strang- und endabmessungsnahen Gießen, einer Technologie, an deren Entwicklung er in Theorie und Praxis maßgeblich beteiligt war. Es folgten ebenso Stationen in der Entwicklung und im Vertrieb. Oberste Maxime der beruflichen wie wissenschaftlichen Aktivitäten Pleschiutschniggs ist immer die Optimierung der Produktionsprozesse unter besonderer Berücksichtigung von begrenzten Ressourcen. Zurzeit arbeitet er als Technischer Berater des indischen Stahlproduzenten Ispat Industries Ltd. und als Präsident Technik von USC United Steel Center, Dubai.

Pleschiutschnigg ist seit 1995 außerplanmäßiger Professor am Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH und erhielt 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die Auszeichnung wurde Pleschiutschnigg vor allem für seine umfangreichen Aktivitäten als Erfinder verliehen. So gibt es mehr als 700 nationale und internationale Patentdokumente, auf denen er als alleiniger oder als Miterfinder genannt ist. Sehr viele dieser Patente wurden in die Praxis umgesetzt. Aber auch sein Engagement als Hochschullehrer wird mit dieser hohen Auszeichnung gewürdigt. Seit 1994 ist er Gast-Professor an der University of Science and Technology in Beijing (USTB), China.

Quelle