Gelsenkirchener Behandlungsverfahren: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das | + | Das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen von Stress- und Hirnforschung basierende Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) stellt ein ganzheitliches Therapiekonzept auf psychosomatischer Grundlage zur Behandlung von Erkrankungen aus dem allergischen Formenkreis dar. Es versucht darzulegen, wie Allergien entstehen und welche Regelkreise die allergischen Krankheiten unterhalten. Gelingt es dem Erkrankten, in die Mechanismen einzugreifen, seine Selbstheilungskräfte zu fördern, so wird er wieder gesund. Betroffene und Angehörige lernen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. |
− | Die | + | Die Anwendung dieses seit über 2 Jahrzehnten etablierten Konzeptes eignet sich u.a. für die Krankheiten Neurodermitis, Asthma bronchiale, allergische Rhinitis, allergische Konjunktivitis, chronisch rezidivierende Urtikaria, Lebensmittelallergien und andere allergische Diathesen sowie für chronisch rezidivierende Infekte, bei denen ein angeborener oder erworbener Immundefekt ausgeschlossen werden konnte. Die Behandlung räumt der psychosomatischen Genese und dem daraus sich ergebenden psychotherapeutischen Behandlungsansatz den größten Stellenwert ein. Darüber hinaus werden nach individueller Absprache u.a. frühkindliche Essverhaltensstörungen, Schlafverhaltensstörungen, Bindungsstörungen, Mutter-Kind-Interaktionsstörungen und andere Störungsbilder pädiatrisch-psychotherapeutisch behandelt. |
− | + | Das therapeutische Team der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen setzt sich aus Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern, Erzieherinnen, Kunsttherapeutin, Gesundheitstrainerin Ernährung/UGB, Ökotrophologin, Diätassistentin zusammen, die interdisziplinär im Rahmen eines in der Regel 3-wöchigen stationären Aufenthaltes das erkrankte Kind und eine elterliche Begleitperson bzw. eine andere Bezugsperson des Kindes betreuen. Mitarbeiter des therapeutischen Teams sind in der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Psychosomatik (AGPPS) in der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin integriert und gehören zu deren Gründungsmitgliedern. | |
− | + | Die Therapie stellt eine integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung dar, welche medizinische, psychologische, pflegerische, und ernährungsmedizinische Maßnahmen beinhaltet und je nach Bedarf Allergietests (Pricktest, IgE, ggf. Immununtersuchungen), Lungenfunktionsuntersuchungen, allergen- und säurearme Ernährung, ggf. orale Provokation mit Nahrungsmitteln sowie die Ausschaltung Umwelt belastender Stoffe umfasst. | |
− | + | Im Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) konzentriert sich die Therapie neben der nötigen medizinisch-pflegerischen Versorgung der Symptomatik besonders auf das Erlernen von Stress-Bewältigungsfähigkeiten (Entspannung, Stress-Impfungstraining) bei den Betroffenen. Ziel ist, dass die Erkrankten ihr Verhalten ändern und damit in alltäglichen Situationen (z.B. Trennung von einer Kontaktperson) nicht mehr so unter Stress geraten, dass Symptome provoziert werden. Die Durchführung dieses Stress-Bewältigungs-Trainings dient der Stärkung von Autonomie und emotionaler Kompetenz des Betroffenen als Voraussetzung zur Wiederherstellung des ursprünglichen Gesundheitszustandes. Der multifokale Therapieansatz bezieht die Eltern als Co-Therapeuten mit in die einzelnen Therapieschritte ein, so dass ein optimaler Transfer der Therapiemaßnahmen auf die häusliche Umgebung gewährleistet ist. | |
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Version vom 11. Februar 2008, 10:08 Uhr
Das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen von Stress- und Hirnforschung basierende Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) stellt ein ganzheitliches Therapiekonzept auf psychosomatischer Grundlage zur Behandlung von Erkrankungen aus dem allergischen Formenkreis dar. Es versucht darzulegen, wie Allergien entstehen und welche Regelkreise die allergischen Krankheiten unterhalten. Gelingt es dem Erkrankten, in die Mechanismen einzugreifen, seine Selbstheilungskräfte zu fördern, so wird er wieder gesund. Betroffene und Angehörige lernen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Die Anwendung dieses seit über 2 Jahrzehnten etablierten Konzeptes eignet sich u.a. für die Krankheiten Neurodermitis, Asthma bronchiale, allergische Rhinitis, allergische Konjunktivitis, chronisch rezidivierende Urtikaria, Lebensmittelallergien und andere allergische Diathesen sowie für chronisch rezidivierende Infekte, bei denen ein angeborener oder erworbener Immundefekt ausgeschlossen werden konnte. Die Behandlung räumt der psychosomatischen Genese und dem daraus sich ergebenden psychotherapeutischen Behandlungsansatz den größten Stellenwert ein. Darüber hinaus werden nach individueller Absprache u.a. frühkindliche Essverhaltensstörungen, Schlafverhaltensstörungen, Bindungsstörungen, Mutter-Kind-Interaktionsstörungen und andere Störungsbilder pädiatrisch-psychotherapeutisch behandelt.
Das therapeutische Team der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen setzt sich aus Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern, Erzieherinnen, Kunsttherapeutin, Gesundheitstrainerin Ernährung/UGB, Ökotrophologin, Diätassistentin zusammen, die interdisziplinär im Rahmen eines in der Regel 3-wöchigen stationären Aufenthaltes das erkrankte Kind und eine elterliche Begleitperson bzw. eine andere Bezugsperson des Kindes betreuen. Mitarbeiter des therapeutischen Teams sind in der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Psychosomatik (AGPPS) in der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin integriert und gehören zu deren Gründungsmitgliedern.
Die Therapie stellt eine integrierte klinisch-psychosomatische Komplexbehandlung dar, welche medizinische, psychologische, pflegerische, und ernährungsmedizinische Maßnahmen beinhaltet und je nach Bedarf Allergietests (Pricktest, IgE, ggf. Immununtersuchungen), Lungenfunktionsuntersuchungen, allergen- und säurearme Ernährung, ggf. orale Provokation mit Nahrungsmitteln sowie die Ausschaltung Umwelt belastender Stoffe umfasst.
Im Gelsenkirchener Behandlungsverfahren (GBV) konzentriert sich die Therapie neben der nötigen medizinisch-pflegerischen Versorgung der Symptomatik besonders auf das Erlernen von Stress-Bewältigungsfähigkeiten (Entspannung, Stress-Impfungstraining) bei den Betroffenen. Ziel ist, dass die Erkrankten ihr Verhalten ändern und damit in alltäglichen Situationen (z.B. Trennung von einer Kontaktperson) nicht mehr so unter Stress geraten, dass Symptome provoziert werden. Die Durchführung dieses Stress-Bewältigungs-Trainings dient der Stärkung von Autonomie und emotionaler Kompetenz des Betroffenen als Voraussetzung zur Wiederherstellung des ursprünglichen Gesundheitszustandes. Der multifokale Therapieansatz bezieht die Eltern als Co-Therapeuten mit in die einzelnen Therapieschritte ein, so dass ein optimaler Transfer der Therapiemaßnahmen auf die häusliche Umgebung gewährleistet ist.