Gelsenkirchener Behandlungsverfahren

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Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren ist ein umstrittenes, wissenschaftlich nicht anerkanntes Behandlungsverfahren für Neurodermitis und Asthma, das nur an der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen angeboten wird. Es handelt sich um eine psycho- und verhaltenstherapeutische Komplexbehandlung unter der Annahme, dass diese Erkrankungen auf einer fehlerhaften Antwort auf psychischen Stress beruhen.[1][2]

Die Behandlung ist interdisziplinär im Rahmen eines in der Regel 3-wöchigen stationären Aufenthaltes und bezieht neben dem erkrankten Kind eine elterliche Begleitperson ein. Die Therapie umfasst medizinische, psychologische, pflegerische, und ernährungsmedizinische Maßnahmen und je nach Bedarf Allergietests (Pricktest, IgE, ggf. Immununtersuchungen), Lungenfunktionsuntersuchungen, allergen- und säurearme Ernährung, ggf. orale Provokation mit Nahrungsmitteln sowie die Ausschaltung umweltbelastender Stoffe. Besonderes Gewicht wird auf das Erlernen von Stress-Bewältigungsfähigkeiten gelegt. Die Methode wurde von dem Pädiater Ernst August Stemmann in den Jahren 1970-1980 entwickelt und publiziert.

Kritik

Stemmann hatte 1992 die Neue Medizin Ryke Geerd Hamers in einem Gutachten für die Universität positiv bewertet.[3] Die Theorie Stemmanns erinnert stark an die „biologische Konfliktschocks“, die R. G. Hamer als alleinige Ursache jedweder Erkrankung gefunden haben will.[4] Stemmann distanziert seine Methode nur teilweise von jener der „Neuen Medizin“: diese verwende im Gegensatz zum Gelsenkirchener Verfahren Computertomographien zur Diagnose. - Eine besonders scharfe Kritik dieser Nähe zu einem äußerst umstrittenen paramedizinischen Konzept stammt von einem langjährigen Mitarbeiter der Klinik, dem Psychologen Wolfgang Klosterhalfen.[5]

Über das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren ist seit den Arbeiten von Stemmann (zuletzt 1981) nicht mehr wissenschaftlich publiziert worden. Ebenso wie das verwandte Schwelmer Modell wird es daher vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen und den wissenschaftlichen Fachvertretern kritisch beurteilt.[6]

Weiterführende Links

Quellen

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