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Höntrop ist ein Stadtteil der ehemals eigenständigen Stadt Wattenscheid. Es ist mit ca. 20.000 Einwohnern einer der größten wattenscheider Stadtteile.
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'''Höntrop''' ist ein Ortsteil von Bochum in Nordrhein-Westfalen. Er ist mit ca. 17.000 Einwohnern einer der größten Stadtteile im Stadtbezirk [[Wattenscheid]].
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Höntrop grenzt an die Ortsteile [[Bochum-Westenfeld|Westenfeld]], [[Sevinghausen]] und [[Eppendorf]], die früher gemeinsam mit Höntrop bis Ende 1974 zur eigenständigen Stadt Wattenscheid gehörten, und liegt heute im Bochumer Westen. In nächster Umgebung liegen der Essener Stadtteil Freisenbruch sowie die Bochumer Ortsteile Linden und Dahlhausen.
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Erstmals urkundlich erwähnt wurde Höntrop um das Jahre 880 als „Hogingthorpe“ im Heberegister des im Jahre 802 gegründeten Klosters Werden<ref>Rudolf Kötzschke (Hrsg.): Die Urbare der Abtei Werden a. d. Ruhr (= Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde XX: Rheinische Urbare). Bd. 2: A. Die Urbare vom 9.-13. Jahrhundert. Hrsg. von Rudolf Kötzschke, Bonn 1908, Nachdruck Düsseldorf 1978, Bd. 3: B. Lagerbücher, Hebe- und Zinsregister vom 14. bis ins 17. Jahrhundert, Bonn 1908, Nachdruck Düsseldorf 1978, Bd. 4,I: Einleitung und Register. I. Namenregister. Hrsg. von Fritz Körholz, Düsseldorf 1978, Bd. 4,II: Einleitung, Kapitel IV: Die Wirtschaftsverfassung und Verwaltung der Großgrundherrschaft Werden. Sachregister. Hrsg. von Rudolf Kötzschke, Bonn 1958</ref>. Darin wurden auch schon die Nachbarorte [[Eppendorf]] (Abbingthorpe) und Westenfeld (Westanfelda) genannt.
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Der Ort erfuhr einen Aufschwung durch den Ruhrbergbau. Der Bahnhof Wattenscheid-Höntrop aus dem 19. Jahrhundert ist heute eine Haltestelle der S-Bahnlinie S1 des [[Verkehrsverbund Rhein-Ruhr|VRR]] von Dortmund nach Solingen.<ref>Online-Fahrplantabelle des VRR ([http://www.vrr.de/imperia/md/content/verbundfahrplan/s-bahn/s1.pdf PDF])</ref>
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Die Gemeinde Höntrop wurde am 1. April 1926 nach Wattenscheid eingemeindet. Ein kleiner Teil wurde nach Bochum umgegliedert.
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Auf der Verkehrsinsel wurde das Denkmal "Stahlwerk" von Abraham David Christian errichtet.
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[[Datei:Bochum Hoentrop (1930).jpg|thumb|left|Höntrop um 1930]]
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Höntrop gilt mit mehreren Karnevalsgesellschaften und einem eigenen Umzug neben Bochum-Linden als eine der Karnevalshochburgen im sonst eher wenig karnevalistischen Bochum.
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Traditionell findet in Höntrop jährlich zu Karneval das Gänsereiten als Volksfest statt, es hat hier eine über 400-jährige Tradition. Der Überlieferung nach wurde es von spanischen Soldaten übernommen, die während des Achtzigjährigen Krieges (im 17. Jahrhundert) in der Nähe überwinterten.
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Höntrop hat zwei Fußballvereine: In der Landesliga spielt der seit 1916 bestehende und traditionsreiche SV Höntrop 1916, welcher zwischen 1933 und 1939 in der Gauliga Westfalen, der damals höchsten deutschen Fußballklasse, spielte, und der junge, erst seit 1980 bestehende FC Höntrop 80. Dieser spielt momentan in der Kreisliga B.
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Im Jahre 2000 wurde Höntrop durch einen Bergschaden bekannt, das sogenannte ''Höntroper Loch''. Dieser überraschende Tagesbruch, der sich ab dem 2.&nbsp;Januar 2000 infolge eines Hohlraums der Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank entwickelte und in dem eine Garage versank, musste mit Beton verfüllt werden.
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Auch die Kleinzeche Zeche Zollstraße befand sich von 1949 bis 1963 im Westen von Höntrop.
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== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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<references />
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[[Kategorie:Nachbarschaft]]

Aktuelle Version vom 4. Februar 2024, 02:38 Uhr

Höntrop ist ein Ortsteil von Bochum in Nordrhein-Westfalen. Er ist mit ca. 17.000 Einwohnern einer der größten Stadtteile im Stadtbezirk Wattenscheid.

Höntrop grenzt an die Ortsteile Westenfeld, Sevinghausen und Eppendorf, die früher gemeinsam mit Höntrop bis Ende 1974 zur eigenständigen Stadt Wattenscheid gehörten, und liegt heute im Bochumer Westen. In nächster Umgebung liegen der Essener Stadtteil Freisenbruch sowie die Bochumer Ortsteile Linden und Dahlhausen.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Höntrop um das Jahre 880 als „Hogingthorpe“ im Heberegister des im Jahre 802 gegründeten Klosters Werden[1]. Darin wurden auch schon die Nachbarorte Eppendorf (Abbingthorpe) und Westenfeld (Westanfelda) genannt.

Der Ort erfuhr einen Aufschwung durch den Ruhrbergbau. Der Bahnhof Wattenscheid-Höntrop aus dem 19. Jahrhundert ist heute eine Haltestelle der S-Bahnlinie S1 des VRR von Dortmund nach Solingen.[2]

Die Gemeinde Höntrop wurde am 1. April 1926 nach Wattenscheid eingemeindet. Ein kleiner Teil wurde nach Bochum umgegliedert.

Auf der Verkehrsinsel wurde das Denkmal "Stahlwerk" von Abraham David Christian errichtet.

Höntrop um 1930

Höntrop gilt mit mehreren Karnevalsgesellschaften und einem eigenen Umzug neben Bochum-Linden als eine der Karnevalshochburgen im sonst eher wenig karnevalistischen Bochum.

Traditionell findet in Höntrop jährlich zu Karneval das Gänsereiten als Volksfest statt, es hat hier eine über 400-jährige Tradition. Der Überlieferung nach wurde es von spanischen Soldaten übernommen, die während des Achtzigjährigen Krieges (im 17. Jahrhundert) in der Nähe überwinterten.

Höntrop hat zwei Fußballvereine: In der Landesliga spielt der seit 1916 bestehende und traditionsreiche SV Höntrop 1916, welcher zwischen 1933 und 1939 in der Gauliga Westfalen, der damals höchsten deutschen Fußballklasse, spielte, und der junge, erst seit 1980 bestehende FC Höntrop 80. Dieser spielt momentan in der Kreisliga B.

Im Jahre 2000 wurde Höntrop durch einen Bergschaden bekannt, das sogenannte Höntroper Loch. Dieser überraschende Tagesbruch, der sich ab dem 2. Januar 2000 infolge eines Hohlraums der Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank entwickelte und in dem eine Garage versank, musste mit Beton verfüllt werden.

Auch die Kleinzeche Zeche Zollstraße befand sich von 1949 bis 1963 im Westen von Höntrop.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rudolf Kötzschke (Hrsg.): Die Urbare der Abtei Werden a. d. Ruhr (= Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde XX: Rheinische Urbare). Bd. 2: A. Die Urbare vom 9.-13. Jahrhundert. Hrsg. von Rudolf Kötzschke, Bonn 1908, Nachdruck Düsseldorf 1978, Bd. 3: B. Lagerbücher, Hebe- und Zinsregister vom 14. bis ins 17. Jahrhundert, Bonn 1908, Nachdruck Düsseldorf 1978, Bd. 4,I: Einleitung und Register. I. Namenregister. Hrsg. von Fritz Körholz, Düsseldorf 1978, Bd. 4,II: Einleitung, Kapitel IV: Die Wirtschaftsverfassung und Verwaltung der Großgrundherrschaft Werden. Sachregister. Hrsg. von Rudolf Kötzschke, Bonn 1958
  2. Online-Fahrplantabelle des VRR (PDF)